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Schiffe versenken

Schiffe versenken

Titel: Schiffe versenken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Chisnell
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und ich werde es. Du kannst auf den Handel eingehen oder deinen Sohn sterben lassen.«
    »Woher weiß ich, dass du mich nicht reinlegst? Dass ich meinen Sohn wirklich bekommen werde?«
    »Das kannst du nicht wissen. Du hast keinerlei Sicherheiten, und das kann auch keiner von uns beiden ändern.«
    Hamnet schüttelte den Kopf. »Selbst wenn alles glatt läuft, sind vier Schiffe in der kurzen Zeit nicht zu schaffen. Du kannst meinen Sohn nicht so lange in der stinkenden Baracke unter der Fuchtel dieses voll gekifften Teenagers verkommen lassen.«
    »Je schneller du lieferst, desto schneller kommst du an dein Kind. Aber als Motivation werde ich seine Lebensbedingungen nach jeder zufrieden stellenden Lieferung verbessern. Zuerst gibt es eine bessere Nanny, dann ein anständiges Kinderbett und sogar Waschwasser. Nach dem dritten Schiff hole ich das Kind aus der Baracke in ein Haus mit Klimaanlage. Und sobald wir den vierten Raubzug erfolgreich abgeschlossen haben, wird es dir wohlbehalten übergeben.« Janac zuckte die Achseln. »Mehr kann ich wirklich nicht für dich tun. Allerdings müssen wir die Operation bis zum Beginn der Hurrikansaison abgeschlossen haben. Später können wir unsere Pläne nicht mehr umsetzen, was dein Sohn nicht überleben würde. Aber ich bin sicher, dass wir alles in den zweieinhalb Monaten durchziehen können.« Er holte die unvermeidliche Lucky Strike und das Feuerzeug aus seiner Hemdtasche, zündete die Zigarette an und winkte Tosh herbei, der Hamnet einen großen braunen Umschlag überreichte. »Darin steht alles, was du wissen musst. Tosh wird dich jetzt zurück zur Grenze bringen und freilassen. Du solltest alles gelesen haben und die Informationen vernichten, ehe dich jemand findet. Das ist alles. Ich bin sicher, dass ich mich auf dich verlassen kann. Und jetzt weg mit ihm, Tosh.« Janac kehrte zum Jeep zurück, wo General Lee die ganze Zeit ohne ein Wort auf dem Beifahrersitz gesessen hatte.
    Hamnet wurde wieder hinten in den zweiten Wagen verfrachtet, dessen Dieselmotor rülpsend in Fahrt kam. Er kämpfte um sein Gleichgewicht und hielt unbeholfen das Baby in seinen Armen, während er noch einmal kurz zur Baracke zurückschaute, in der sein zweiter Sohn schreiend zurückblieb. Dann führte ihn sein Weg wieder durch das Tal, durch das er scheinbar vor einem Menschenalter gekommen war.
    Janac und General Lee sahen ihm ohne ein Wort nach, und Janac zog bedächtig an seiner Zigarette, bis Lee sagte: »Ich halte das für sehr schlechte Idee. Zu viele Schiffe von Hongkong und Singapur mit Drogenfracht. Du stören damit Hongkong-Triaden, und dann nicht einmal ich kann mehr dir helfen.«
    Janac nahm einen letzten Zug aus der Zigarette und trat sie im Staub aus. »Ich habe keine Wahl, General. Wie sonst, verdammt, soll ich das Geld auftreiben, um dich zu bezahlen?«
    Lee zuckte mit den Achseln. »Muss bessere Lösung geben.«
    »Scheiß auf die Triaden«, grunzte Janac. »Ich habe genug von den Bastarden, die in Australien meine Leute umbringen.« Er drehte am Zündschlüssel, legte den Gang ein, fuhr los, und während sich das Motorengeräusch immer weiter entfernte, legte sich auch der Staub wieder. Und schließlich hörte man nur noch das Baby schreien.
     
     
    Kapitel 16
     
    Hamnet war in Gedanken immer noch bei seinem schreienden zweiten Sohn, während sich der Jeep durch die Schlaglöcher in Richtung Grenze kämpfte. Die Tränen des Hungers und der Schmerzen quälten ihn. Dem Baby fehlte es an Liebe, Fürsorge und Schutz, und Hamnet konnte ihm nicht helfen. Der Wagen holperte über unbefestigte Wege und Waldpfade, wo unter den Baumriesen der Himmel kaum noch durchschimmerte, doch Hamnet bemerkte nichts von allem, so sehr beschäftigte ihn die Pein des hilflosen Wesens. Einmal drehte sich Tosh zu ihm um und fuhr ihn an, dem Geschrei im Auto ein Ende zu setzen. Doch Hamnet schaute so böse, dass sogar Tosh sich in sein Schicksal fügte. Er schnitzte wortlos weiter an dem Holz herum, wann immer es die Straßenverhältnisse erlaubten.
    Auf einer Lichtung stoppte der Jeep, Tosh drehte sich wieder um und grinste den finster blickenden Hamnet an. »Du bist am Ziel, Soldat. Geh einfach weiter unter den Bäumen lang, bis du zu der Teerstraße kommst. Dann bist du auf der thailändischen Seite. Wenn du dich rechts hältst, kannst du das nächste Dorf nicht verfehlen. Von jetzt an bist du auf dich allein gestellt.«
    Hamnet nickte und kletterte vorsichtig vom Jeep, während er das Baby fest im

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