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Schlaf süß im tiefen Grabe: Kriminalroman (German Edition)

Schlaf süß im tiefen Grabe: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Schlaf süß im tiefen Grabe: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Holtkötter
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sagen, Jakob hätte Maike getötet«, begann er.
    Beate Heitbrink zuckte beinahe unmerklich zusammen.
    »Was mir immer noch nicht ganz klar ist«, fuhr Böttger fort. »Was war sein Motiv? Weshalb hat er Maike getötet? Die beiden mochten sich doch.«
    »Er ist böse!«, ereiferte sie sich. »Glauben Sie mir das doch! Ich weiß, er sieht immer so unschuldig aus. Aber das ist er nicht. Er lügt. Er betrügt. Er ist durchtrieben. Ein Schandfleck.«
    »Aber weshalb hat er sie getötet?«
    »Er braucht keinen Grund dafür. Das liegt in seiner Natur. Vielleicht hat Maike ihn geärgert.« Sie blickte sich wild um, als suche sie in der Küche nach weiteren Erklärungen. »Als ich in Maikes Zimmer kam und sie tot auf dem Teppich lag, da stand er daneben. Er hat mich ganz böse angesehen. Er wollte mich auch töten.«
    »Aber Sie sagten doch, Maike wäre in Jakobs Zimmer getötet worden.«
    Sie stockte. Sah Böttger mit großen Augen an.
    »Ähm … ja, natürlich. In Jakobs Zimmer. Das meine ich doch. Da war das.«
    Böttger bedachte sie mit einem langen Blick. Im Grunde war es das Gleiche wie bei Jakob. Ihre Aussage hätte vor Gericht keinen Bestand. Sie würde von Richter und Verteidigung in der Luft zerpflückt werden.
    »Er hat Maike getötet! Sie müssen mir das glauben!«
    Es hatte keinen Sinn, darauf einzugehen. Jedenfalls nicht heute. Er war aus einem anderen Grund hier.
    »Frau Heitbrink, ich habe noch eine weitere Frage. Es gibt einen Mann, der in den letzten Tagen auf dem Hof ein und ausgegangen ist. Vielleicht ein Freund von Wolfgang Blank.«
    Sie wischte sich die Tränen aus dem Gesicht, offensichtlich erleichtert über den Themenwechsel.
    »Die meisten von Wolfgangs Freunden kenne ich nicht.«
    »Dieser Mann ist etwa vierzig Jahre alt. Einsachtzig groß und muskulös. Hat eine stämmige Figur. Dunkelblond, graue Augen. Ein unauffälliges Äußeres.«
    »Kann sein, dass ich den kenne. Da war ein Typ, der immer zu Besuch kam. Der hatte mit den Dingen in der Scheune zu tun. War so etwas wie ein Organisator. Peter hieß der, aber wie weiter, das kann ich nicht sagen.«
    »Peter also. Was wissen Sie sonst noch über ihn?«
    »Ich glaub, der kommt aus Bielefeld.«
    »Und weiter?«
    »Sonst weiß ich nichts. Tut mir leid.«
    »Vielleicht das Auto, das er fährt?«
    Doch Beate Heitbrink sah ihn nur mit leeren Augen an. Dieser Peter gehörte in die Kategorie der Dinge, die sie auf dem Hof lieber ausgeblendet hatte. Es hatte keinen Sinn, hier weiterzumachen.
    Böttger stand auf und verabschiedete sich. Draußen vor dem Haus dröhnte der Verkehr. Er sah zurück zu dem schmutzigen Haus. Ein Peter aus Bielefeld. Damit ließ sich nicht besonders viel anfangen. Der Ausflug hatte nichts gebracht. Im Wagen steckte er sein Handy in die Freisprechanlage und wählte Haralds Nummer, in der Hoffnung, dass der Lieferwagen in der Zwischenzeit aufgetaucht wäre. Ohne sich umzusehen, bog er auf die Straße und fuhr davon.

23
    In der Polizeikantine herrschte wenig Betrieb. Hinterm Verkaufstresen stand das Personal herum, und es wurde munter geplaudert. An einem Tisch neben dem Eingang hockten ein paar Männer im mittleren Alter vor Kaffee und Kuchen, offenbar Polizisten in Zivil, die eine Pause machten. Doch sonst waren alle Tische verwaist. Sanna saß abseits an einem kleinen Tisch in einer Ecke und wärmte sich die Hände an einer Tasse Pfefferminztee. Sie hatte die Gegenüberstellung hinter sich gebracht, ihre Befragung war beendet, und sie hätte jetzt jederzeit nach Hause fahren können. Doch etwas hielt sie zurück. Sie wollte einfach noch nicht gehen.
    Sie hatte einen Menschen getötet. Das musste doch irgendwelche Konsequenzen haben. Alle machten weiter, als wäre nichts gewesen. Jens Böttger hatte ihre Aussage aufgenommen und gesagt, es wäre Notwehr gewesen. Es würden noch Befragungen auf sie zukommen, und sie sollte sich von Tante Renate einen Anwalt empfehlen lassen. Doch das war vorerst alles gewesen.
    Sie nahm einen tiefen Schluck vom wärmenden Tee. In ihrer Tasche vibrierte das Handy. Sie zog es heraus und blickte aufs Display. Es war ihr Vater. Wieder einmal. Er hatte schon ein paarmal auf ihre Mailbox gesprochen. Geschrien, wäre wohl das richtige Wort, aufgebracht wie er gewesen war. Anscheinend machte er sich wirklich Sorgen um sie. Trotzdem fühlte sich Sanna einem Gespräch mit ihm noch nicht gewachsen. Er würde wollen, dass sie sofort nach Berlin käme, und sie fühlte sich nicht stark genug, um sich ihm zu

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