Schlafen statt schreien
Tochter nachts immer noch nicht durchschliefe. Daraufhin kam eine angeregte Diskussion in Gang, bei der sich herausstellte, dass von 24 Kleinkindern lediglich sechs Kinder durchschlafen. Da meine eigene Tochter jede Nacht mehrmals aufwacht, fand ich das Gespräch sehr wohltuend. Das Schlafverhalten meiner Tochter scheint jedenfalls normal zu sein.â
Robin, Mutter der
13 Monate alten Alicia
Finden Sie heraus, wo genau Ihr Problem liegt. Liegt es im Tagesablauf des Babys, oder in der Art und Weise, wie Sie mit dem Tagesablauf umgehen? Oder liegt das Problem ganz einfach darin, was andere meinen? Wenn Sie ganz ehrlich sagen, dass Sie das Schlafverhalten Ihres Babys verändern möchten, weil Sie und Ihre Familie nicht damit klarkommen, lesen Sie jetzt weiter. Aber wenn Sie sich zu einer Veränderung gedrängt fühlen, weil Tante Martha, Oma Olga, Ihre Bekannte aus der Krabbelgruppe oder vielleicht sogar Ihr Kinderarzt Ihnen sagt, dass diese Veränderung nötig sei, sollten Sie noch einmal ernsthaft darüber nachdenken.
Jedes Baby ist einzigartig, jede Mutter ist einzigartig und jede Familie ist einzigartig. Nur Sie selbst können entscheiden, was in Ihrer Situation das Richtige ist. Wenn Sie in diesem Punkt Klarheit gewonnen haben, können Sie Ihre Erwartungen an das, was Ihnen dieses Buch vermittelt, auch besser abgrenzen.
Lassen Sie uns Zwischenbilanz ziehen. Vergleichen Sie das Schlafmuster Ihres Babys mit den Informationen aus â Schritt 2 , die sich auf das durchschnittliche Schlafverhalten von Babys beziehen. Dort wird auch beschrieben, wie oft ein Baby normalerweise nachts aufwacht. Auf der Grundlage dieser Informationen können Sie nun Ihre Wünsche hinsichtlich des Schlafverhaltens Ihres Babys formulieren.
Wenn Ihr Kleines alle ein, zwei Stunden aufwacht (wie es mein Sohn Coleton tat), brauchen Sie nicht lange, um die Frage âStört mich das?â zu beantworten. Die Wahrscheinlichkeit ist groÃ, dass es Sie stört. Wenn Ihr Baby jedoch nur ein oder zweimal pro Nacht aufwacht, sollten Sie definieren, wie sehr Sie dieses Schlafverhalten tatsächlich beeinträchtigt und wie Ihre realistische Zielvorstellung aussieht. Wenn Sie sich zwölf Stunden ununterbrochenen Schlaf wünschen (von 7 Uhr abends bis 7 Uhr morgens), dann ist Ihre Vorstellung sicher nicht realistisch. Es ist absolut normal, dass ein Kind während der ersten beiden Lebensjahre pro Nacht ein bis zweimal aufwacht â auch wenn manche Bücher und Zeitschriftenartikel gerne ein anderes Bild malen. Ich finde es jedenfalls sehr seltsam, von âSchlafstörungenâ zu sprechen, wenn 50 Prozent aller Kinder unter zwei Jahren nachts wach werden. Einen solch hohen Prozentsatz würde ich eher als âdie Normâ bezeichnen. Doch auch wenn es die Norm ist, heiÃt das nicht zwangsläufig, dass Sie damit leben müssen. Denn Sie können einiges tun, um das Schlafverhalten Ihres Kindes zu verbessern.
INTERVIEW
Eine Mutter berichtet
âWenn ich ganz ehrlich bin, muss ich zugeben, dass ich zu dieser Kategorie von Müttern gehöre. Ich habe es immer genossen, mein Baby nachts zu stillen. Für mich gehörte es zu den schönsten Momenten meines Lebens als Mutter, wenn ich nachts mit meinem Baby kuschelte, während es im Haus ganz still und friedlich war. Wir Mütter bekommen kein Gehalt, unser Lohn sind Küsse und Umarmungen. Diese nächtlichen Nähe zu meinem Baby war für mich wie ein Ãberstundenausgleich oder ein Sonderurlaub. Wen wundert es also, dass ich diese schöne Gewohnheit eigentlich nicht so schnell aufgeben wollte?â
Donna, Mutter des neun
Monate alten Zachary
Also: Setzen Sie sich ein realistisches Ziel und beurteilen Sie die Auswirkungen dieser Situation auf Ihr Leben ehrlich. Manchen Menschen macht es gar nichts aus, zweimal pro Nacht wach zu werden, während für andere eine nächtliche Störung schon an ein Martyrium grenzt. Der Schlüssel liegt in der Beurteilung, ob das Schlafverhalten bzw. der Zeitplan des Babys für Sie das Problem darstellt oder ob es nur die lieben Mitmenschen sind, die nicht so gut wie Sie über das normale Schlafverhalten von Babys informiert sind.
Wenn das Schlafverhalten Ihres Babys tatsächlich das Problem ist, wird dieses Buch Ihnen helfen, das Problem zu lösen. Doch selbstwenn Sie zu dem Schluss kommen, dass ein bis zwei nächtliche Störungen gar nicht so schlimm sind,
Weitere Kostenlose Bücher