Schlaflos in Schottland
mit Hugh über die Mädchen reden, obwohl ich fürchte, er wird nicht zuhören.“
„Hab ein bisschen Mitgefühl mit ihm, mein Kind! Er ist wie ein Hahn, der seinen Hühnerhof verteidigt. Er besteht nur aus aufgeplustertem Gefieder und einem scharfen Schnabel. Wenn er erst einmal begreift, dass du ihm und seinen Kindern nichts Böses willst, wird er dich mit anderen Augen sehen.“
Es gelang Triona, ihre Lippen zu einem schwachen Lächeln zu verziehen. „Ich wünschte, ich könnte mir da so sicher sein wie du.
Jedenfalls hast du mir viel Stoff zum Nachdenken gegeben. Ich denke, ich werde reiten lernen. Damit kann ich ihm zeigen, dass ich bereit bin, mich anzustrengen, um ihm auf halbem Weg entgegenzukommen. Und dann, wenn die Zeit reif ist, werde ich das Gespräch auf die Mädchen bringen. In der Zwischenzeit werde ich Gilmerton als das behandeln, was es ist, nämlich als mein eigenes Haus. Und zwar von heute Abend an. Ich glaube, ich werde zum Dinner meinen Cottage Pie machen.“
Mam strahlte. „So kenne ich mein Mädchen!“
„Danke schön.“
„Und dann? Was ist mit dir, mein Kind? Du kannst schließlich nicht immer nur geben, ohne zu nehmen. Was wirst du als Gegenleistung verlangen?“
Sie dachte eine Weile darüber nach. Schließlich erwiderte sie: „Das Recht, selbst zu entscheiden, wann für mich die Zeit gekommen ist, zu gehen.“
„Gesprochen wie meine Enkelin! Mach dir keine Sorgen wegen MacLean: Kein Mann kann lange allein sein. Das liegt nicht in seiner Natur.“ Mam umarmte Triona, die tief den Duft nach Puder und Lavendel einatmete, der ihre Großmutter umgab. „Komm mich auf jeden Fall ganz oft besuchen. Ich hätte da nämlich auch ein paar Fragen an dich. Ich habe so lange über diese seltsamen MacLeans nachgedacht, und jetzt ist meine Enkelin mit einem von ihnen verheiratet! Wer hätte das gedacht!“
„Tatsächlich - wer hätte das gedacht.“ Triona lächelte, als Mrs Wallis einen Teller mit Scones und eine Kanne heißen Tee brachte. „Das ist meine Großmutter, Mrs Wallis, Mrs Nora H...“ „Ach“, unterbrach Mam sie und sah die Haushälterin streng an. „Sie sind also diejenige, die verantwortlich für den Staub auf den Fensterbrettern ist!“
Mrs Wallis schluckte und stürzte zum nächstgelegenen Fenster, wo sie mit einem Finger über die glatte Oberfläche strich. Was sie sah, ließ sie erröten. „Warum hat dieses faule ...“ Sie verschluckte den Rest des Satzes, wandte sich Mam zu und knickste. „Ich werde sofort das Mädchen schicken.“
Triona wünschte sich im Stillen, Mam würde nicht versuchen, alles in Ordnung zu bringen. „Vielen Dank, Mrs Wallis. Sagen Sie bitte außerdem der Köchin, dass ich heute Abend das Dinner selbst zubereiten werde?“
„Sie, Mylady?“
Mam starrte die Haushälterin finster an. „Sie ist eine gute Köchin, ganz ohne Frage. Alle meine Enkelinnen können sehr gut kochen.“
Mrs Wallis versank in einem noch tieferen Knicks. „Es tut mir leid! Ich wollte nicht sagen ... Natürlich werde ich die Köchin wissen lassen, dass sie sich heute Abend freinehmen kann. Sie wird froh sein, eine Gelegenheit zu haben, ihre Schwester zu besuchen.“
Zum ersten Mal seit einer Woche hatte Triona das Gefühl, zu wissen, wer sie war und was sie tun sollte. Lächelnd goss sie Mam Tee ein.
Große Kriege wurden mit kleinen Schlachten gewonnen, und sie würde ihren Feldzug mit dem besten Cottage Pie beginnen, den Hugh MacLean jemals gegessen hatte.
Hugh reichte Liam seinen Mantel. „Wo ist Lady Catriona?“
„Ich glaube, sie zieht sich zum Dinner um, ebenso wie die Mädchen, Mylord.“
Hugh nickte und stieg die Stufen zum ersten Stock hinauf. Auf dem Treppenabsatz begegnete er den Mädchen. Sie waren zum Abendessen gekleidet und auf dem Weg ins Speisezimmer. Die Schärpen ihrer Kleider waren unordentlich gebunden, und ihre Haarschleifen saßen schief.
„Halt!“, befahl er.
Schlitternd kamen sie zum Stehen. Devon strich sich die Haare aus dem Gesicht und runzelte die Stirn. „Ja?“
Hinter ihrer Schwester versteckt, versuchte Christina, die Schärpe ihres Kleides am Rücken zu binden. Doch Hugh sah genau, was sie da tat, weil sie die Ellenbogen zur Seite streckte. Aggie hüpfte auf einem Fuß und befestigte ihre Strümpfe.
„Wohin wollt ihr?“
Christina war es mittlerweile gelungen, ihre Schärpe zu befestigen. „Nach unten, zum Dinner.“
Er warf einen Blick auf die Uhr, die an der Wand neben dem Treppenabsatz hing. „So
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