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Schlagfertigkeit

Schlagfertigkeit

Titel: Schlagfertigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias Noellke
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verschaffen Sie sich dadurch Respekt und Anerkennung. Es ist eine oft bestätigte Erfahrung: Wer Respekt einfordert, wird auch respektvoll behandelt. Wenn Sie es hingegen hinnehmen, dass man Sie demütigt und Ihnen die Würde nimmt, wird man weiterhin auf Ihnen herumtrampeln. Mit Ihnen kann man es ja machen.
    Tipp
    Selbstbewusstes Auftreten hat nichts mit Rücksichtslosigkeit oder gar „Frechheit“ zu tun, die sich auf Kosten anderer Vorteile verschaffen will. Vielmehr nehmen Sie etwas für sich in Anspruch, was jedem Menschen zusteht: Seine persönliche Würde zu schützen.
    Darf man die Unbeherrschtheit von anderen ausnutzen?
    Im Allgemeinen leiden wir ja darunter, wenn unsere Mitmenschen unbeherrscht sind und leicht in Wut geraten. Und doch gibt es auch Ausnahmesituationen, in denen wir von den Wutanfällen eines anderen profitieren können. Wenn die Auseinandersetzung nämlich vor einem Publikum stattfindet. Und wenn der andere unser Kontrahent ist. Im Vorgriff auf die achte Lektion (→ S. 169), in der es um die Schlagfertigkeit vor Publikum gehen wird, wollen wir nun untersuchen, inwieweit es zulässig ist, die Unbeherrschtheit von anderen auszunutzen, ja, der Sache sogar ein wenig nachzuhelfen.
    Wer wütend wird, hat schon verloren
    Wütende Menschen kommen ganz schlecht an. Wer die Beherrschung verliert, darf auf wenig Sympathie hoffen. „Wer schreit, hat Unrecht“, heißt eine alte Weisheit, die fest in unseren Köpfen verankert ist. Wenn es Ihnen also bei einer öffentlichen Diskussion gelingt, den Vertreter der Gegenseite zu einem Wutausbruch zu provozieren, haben Sie schon fast gewonnen. Könnte man meinen.
    Tatsächlich greifen manche Diskutanten zu diesem Mittel, um sich selbst Vorteile zu verschaffen: Ein kleiner Nadelstich hier, eine Provokation dort, immer in der Hoffnung, dass der andere „anbeißt“ und sich schrecklich aufregt. Doch diese Kalkulation geht oft nicht auf. Der Grund: Wer stichelt, kommt auch nicht gut an. Wenn sich der andere nicht provozieren lässt, sondern ganz ruhig bleibt, dann macht er die Sympathiepunkte. Vor allem wenn das Publikum den Eindruck gewinnt, dass man über die Stichelei sehr wohl ein wenig ärgerlich werden könnte.
    Die Schwächen anderer nicht vorführen
    Es ist ohne Zweifel sehr bedenklich, sich auf Kosten von anderen zu profilieren. Wenn jemand ein etwas rustikaler Polterer ist, dann ist es höchst unfair, ihn so lange zu reizen, bis er die Beherrschung verliert. Dies gilt vor allem dann, wenn es nicht um Personen, sondern um den Austausch von Argumenten geht. Wer es nötig hat, seinen Kontrahenten zum Wutausbruch zu provozieren, der setzt sich dem Verdacht aus, dass er der Überzeugungskraft seiner Argumente nicht ganz traut.
    Tipp
    Leider geht das Kalkül manchmal auf. Wenn Sie daher selbst zu den leicht erregbaren Menschen gehören, gilt der dringende Rat, wenn Sie vor Publikum auftreten: Was immer geschehen mag, lassen Sie sich niemals provozieren.
    Wenn es um Personen geht
    Es gibt eine Ausnahme, bei der es durchaus legitim scheint, dem andern ein wenig auf den Zahn zu fühlen, wie schnell er die Beherrschung verliert. Wenn es nämlich nicht um die Sache, sondern um die Person geht. Wenn sich der leicht entflammbare Choleriker als zurückhaltender Menschenfreund geriert, um mit dieser Fassade Sympathien zu ernten, dann ist es sehr wohl erlaubt, an diesem Image ein bisschen zu kratzen. Das Publikum wird es sehr wohl zu schätzen wissen, wenn plötzlich aus irgendeinem geringfügigen Anlass die Maske fällt und Ihr Gegenüber sein wahres Gesicht zeigt. Das bedeutet allerdings nicht, dass Sie sich besondere Sympathien erwerben, wenn Sie ständig versuchen, den anderen zu reizen.
    Flucht in die Öffentlichkeit
    Ein letzter Hinweis zum Thema Wutausbrüche: Ganz allgemein gilt die Faustregel, dass sie um so heftiger ausfallen, je fester die Türen hinter den Beteiligten geschlossen sind. Es kann also ratsam sein, die „Flucht in die Öffentlichkeit“ anzutreten, wenn Sie befürchten, dass Ihr Vorgesetzter die Beherrschung verliert. Wobei „Öffentlichkeit“ in diesem Zusammenhang schon die Anwesenheit von Mitarbeitern aus anderen Abteilungen bedeuten kann.

Sechste Lektion: Schläge unter die Gürtellinie parieren
    In dieser Lektion beschäftigen wir uns damit, wie Sie reagieren können, wenn Ihr Gegenüber Sie fertig machen will, wenn er „unter die Gürtellinie“ schlägt. Dabei geht es zunächst vor allem um die besonders abgefeimten hämischen

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