Schlamm, Schweiß und Tränen
Kraft
und Trost gespendet.
Ich bin mir sicher, dass sowohl Brian als auch mein Vater gewollt
hätten, dass wir unser Leben wie gewohnt weiterleben.
Inzwischen allerdings wurden wir mit dem großen Glück gesegnet,
dass wir selbst drei wunderbare Kinder haben. Gemeinsame Kinder.
Schon eigenartig, nicht?
Wie die alte Generation geht, während junges, neues Leben entsteht.
Es dürfte- vermutlich - wenig überraschen, dass unsere
drei Kinder allesamt Jungs sind.
Jesse ist mittlerweile sieben, Marmaduke vier und Klein-Huckleberry gerade mal zwei Jahre alt. Sie sind wahrhaftig ein Geschenk des
Himmels und nichts - und damit meine ich wirklich absolut nichts -
ist schöner, als wenn wir alle eng aneinander gekuschelt zusammen im
Bett liegen oder wenn wir beim gemeinsamen Picknick im grünen
Gras hocken auf einer kleinen Insel vor Wales, die wir inzwischen gekauft haben.
Es gibt wirklich nichts, wonach ich mich mehr sehne.
Alle drei Jungs legen eine beängstigende Vorliebe für Abenteuer an
den Tag: Sie klettern unermüdlich auf Bäume, bauen Verstecke und
versuchen Würmer und Käfer zu fangen. Außerdem geht vom
Schlamm eine geradezu magnetische Anziehungskraft auf die drei aus
und sie machen mich zum stolzesten Vater auf diesem Planeten.
Sie erinnern mich tagtäglich daran, dass alles wirklich Kostbare
im Leben für kein Geld der Welt zu kaufen ist.
Und daran, wie sehr Sharas und auch mein Vater die drei vergöttert hätten!
Allerdings hat zu Beginn unserer Ehe, als wir noch keine Kinder
hatten, eine Vielzahl von Ereignissen dazu beigetragen, unser beider
Leben komplett und nachhaltig zu verändern.
Sehr viel von dem, was in jener Zeit passierte, war einfach dem
Umstand geschuldet, dass mir unvermittelt viele kleine glückliche
Zufälle zu Hilfe kamen: So habe ich zum Beispiel eine stundenlange
Autofahrt auf mich genommen, um anlässlich einer Wohltätigkeitsveranstaltung einen kleinen Vortrag über meine Everest-Besteigung
zu halten. Später habe ich dann herausgefunden, dass ausgerechnet
der Sohnemann vom Chef des Fernsehsenders Channel 4 im Publikum saß.
Dieser hat dann zu seinem Vater gesagt, ich müsste unbedingt
eine Fernsehshow für den Sender machen.
Ach ja, was Kinder nicht alles sagen!
Oder etwa die Geschichte, wie der Discovery Channel auf mich
aufmerksam wurde: Die Discovery-Leute hatten mich in einer großen
international angelegten TV-Werbekampagne für das Deodorant
„Sure for Men" gesehen, nachdem ich zuvor aus einer Vielzahl von
Bergsteigern für diesen Spot ausgewählt worden war. (Paradoxerweise
kam diese Anfrage vom Discovery Channel nur wenige Tage, nachdem
mein Vater verstorben war - dadurch hatte ich irgendwie immer das
Gefühl, als hätte er mir noch ein letztes Mal zugezwinkert, als ob dies
quasi sein kleines Abschiedsgeschenk an mich war. Wow! Dabei hat
er mir doch zu seinen Lebzeiten unendlich viele schöne kleine Geschenke gemacht.)
Ich habe mich schon oft gefragt, ob ich ohne diese kurzen Werbefilmchen überhaupt jemals die Chance bekommen hätte, größere
Fernsehsendungen zu machen.
Ich habe da so meine Zweifel.
Aber alles Große hat irgendwann einmal ganz klein angefangen.
Während dieser Anfangszeit war ich daher immer sehr darauf bedacht, nicht zu gierig zu werden oder auf das „schnelle Geld" zu setzen - auch wenn am Anfang die Versuchung durchaus groß war.
Denn unter finanziellen Gesichtspunkten betrachtet kostete es
mich schon einige Überwindung, die sehr gut bezahlten Auftritte in so angesagten Reality-Shows, wie zum Beispiel Ich bin ein Star - Holt
mich hier raus!oder Survivor abzulehnen. Aber da ich stets ein langfristiges Ziel vor Augen hatte, versuchte ich auch, mich konsequent
auf dieses Ziel zu konzentrieren.
Und mich nicht durch irgendwelchem Blödsinn davon ablenken
zu lassen.
Stattdessen wollte ich mich lieber auf meine Stärken konzentrieren.
Außerdem bin ich wohl instinktiv nicht nur vor dem ganzen Fernsehrummel, sondern auch vor dem ganzen Promi-Ruhm zurückgeschreckt. Das lag wohl zum Teil daran - da bin ich mir recht sicher -,
dass ich nicht das erforderliche Selbstbewusstsein hatte, um davon auszugehen, dass ich diesen Ruhm oder dieses Geld tatsächlich verdient
hätte. (Doch die Zeit und die Erfahrung haben mich inzwischen gelehrt, dass diejenigen, die es verdient haben, nur äußerst selten in den
Genuss von Ruhm und Geld kommen. Deshalb sollten wir uns übrigens
nie zu sehr von diesem
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