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Schlangenblut (German Edition)

Schlangenblut (German Edition)

Titel: Schlangenblut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. J. Lyons
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hinter denen sie her war, quasi zu sich nach Hause einzuladen und auch nur in die Nähe von Nick oder Megan zu lassen. »Das ist nicht witzig. Wenn du so weitermachst, gibt’s Internetverbot, bis du volljährig bist.«
    Die Tür ging auf und hinderte Megan daran, zu protestieren. Der Arzt fegte herein, in Jeans und Polohemd. Verwundert registrierte er, wie mitgenommen Lucy aussah. »Hallo, tut mir leid, dass Sie warten mussten. Dieser verdammte Pieper lässt mich einfach nicht in Ruhe. Also, was führt Sie an so einem herrlichen Samstagmorgen zu mir?«
    Megan öffnete schon den Mund, aber Lucy kam ihr zuvor, was ihr einen weiteren finsteren Blick einbrachte – diesmal mit Augenverdrehen. »Megan war vor zwei Wochen bei Dr. Collins, und der hat eine Streptokokkeninfektion festgestellt. Sie nimmt jetzt schon zehn Tage ihre Medizin, aber ihre Lymphknoten sind immer noch geschwollen, und jetzt hat sie auch wieder Fieber.«
    »Hmm …« Er blätterte ihre Unterlagen durch. »Der Streptokokkentest war negativ, aber es gibt keine Garantie dafür, dass es nicht zu einem Rückfall kommt. Das bezeichnet man als Bumerang-Effekt. Ist in der Familie noch jemand krank?«
    »Nein.« Lucy zögerte, weil ihr klar war, dass sie übertrieben besorgt klang. »Sie sah schon vor der Infektion ziemlich blass aus, fand ich, außerdem fehlt ihr jede Energie. Sie ist einfach nicht voll da.«
    »Mir geht’s gut.« Megan warf Lucy einen vernichtenden Blick zu. »Es ist nur so, dass wir gerade erst hierhergezogen sind – Sie wissen schon, neue Schule, neue Freunde, der Fußball und die vielen Hausaufgaben –«
    »Es war bestimmt nicht leicht für dich, deine alten Freunde zu verlieren.« Der Kinderarzt stand vor Megan, schaute sie an, wärmte mit einer Hand sein Stethoskop vor und schloss Lucy damit geschickt aus ihrem Gespräch aus. Sie richtete sich ein wenig verärgert auf, atmete dann aber tief durch und entspannte sich, als sie sah, wie der Arzt zu Megan durchdrang.
    Während er Megan untersuchte, redete er weiter. »Pfeiffer’sches Drüsenfieber ist in deinem Alter nichts Ungewöhnliches, und viele bekommen gleichzeitig eine Streptokokkeninfektion. Mach doch bitte mal den Mund auf.« Er sah sich Megans Mandeln an. »Die sehen ganz normal aus. Jetzt tasten wir mal deinen Hals ab.«
    Lucy sah zu, wie er mit den Fingern über Megans Hals fuhr. Dann bat er sie, die Arme zu heben, um ihre Achselhöhlen betasten zu können. Nachdem er auch noch Bauch und Leistengegend untersucht hatte, setzte er sich wieder. »Sie hat definitiv geschwollene Lymphknoten. Ich würde gern ein paar weitere Untersuchungen vornehmen.«
    Megan richtete sich auf, hielt sich an der Tischkante fest und legte ihre gelangweilte Fassade ab. »Was für Untersuchungen denn?«
    »Ich teste dich gleich heute noch einmal auf Streptokokken, aber falls der Test negativ ausfällt, möchte ich, dass du dir im Krankenhaus Blut abnehmen lässt.«
    »Mit einer Nadel?«, quietschte Megan. »Kommt nicht in Frage. Mom, mir geht’s gut – ehrlich, ich brauche keine Untersuchungen.«
    Bevor Lucy antworten konnte, klingelte ihr Handy. Sie schaltete den Klingelton ab, ohne aufs Display zu sehen, und nutzte die Gelegenheit, um aufzustehen. »Megan, du tust, was der Arzt dir sagt. – Wozu dienen diese Untersuchungen?«
    »Ich will nur ein Blutbild machen und sie auf Pfeiffer’sches Drüsenfieber untersuchen, falls der Streptokokkentest negativ ausfällt.«
    »Das ist alles? Pfeiffer’sches Drüsenfieber ist ja nicht so schlimm.« Die Anspannung in ihrem Kiefer löste sich ein wenig. Mit Pfeiffer’schem Drüsenfieber konnte sie leben. Ihr Handy begann zu vibrieren, gleichzeitig ging ihr Pieper los. Verdammt. »Tut mir leid.« Sie riss ihren Pieper aus dem Gürtel und schaute auf die Nachricht. »Ich muss da ran. Entschuldigen Sie.«
    »Kein Problem. Bin ja froh, dass es nicht meiner war. Ich könnte inzwischen den Streptokokkentest machen.«
    »Geht das in Ordnung?«, fragte sie Megan, das Handy bereits in der Hand.
    »Mom, ich bin doch kein Baby mehr. Geh schon.«
    Auf diese Weise für überflüssig erklärt, ging Lucy in den Flur hinaus und wählte die Schnellwahl zu ihrem Büro im Federal Building. »Guardino hier.«
    ***
    »Der Arzt gefällt mir«, sagte Megan, als Lucy durch die Kurven von Pittsburghs South Side nach Hause fuhr. »Er war irgendwie süß.«
    Lucy widerstand dem Impuls, das nächste Nonnenkloster anzusteuern. Im vergangenen Jahr hatte sich Megans Verhältnis zu

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