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Schlangenblut (German Edition)

Schlangenblut (German Edition)

Titel: Schlangenblut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. J. Lyons
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öffne, muss ich gleich daran denken, dass das auch meinem Kind passieren könnte …«
    »Lucy, Megan wird nichts passieren. Sie wird schon wieder.«
    »Das weißt du doch gar nicht. Das wissen nicht einmal die Ärzte.«
    »Ich kann nur das Beste hoffen. Und dafür sorgen, dass sie genauso denkt. Ich habe schon zu viele Patienten gesehen, die irgendwann so verzweifelt waren, dass sie sich nur noch das Schlimmste vorstellen konnten, und da nie wieder herausgekommen sind.«
    »Siehst du – genau aus diesem Grund kannst du doch eigentlich gar nicht wollen, dass ich hier bin. Ich kann Megan einfach nicht anschauen, wenn sie so krank und hilflos daliegt, ohne mir immer gleich das Schlimmste vorzustellen, und das zerreißt mich innerlich.«
    Seine Lippen streiften über ihre Haare, und seine Hände verstärkten den Druck auf ihre Hüften, während sein Geruch den Raum erfüllte und ihr Trost, Wärme und Kraft gab.
    »Shhh … es wird alles gut. Ich weiß es. Du hast das Unmögliche geschafft und Ashley gerettet.«
    Dabei wussten sie beide, dass Ashley noch weit davon entfernt war, gerettet zu sein. »Wer von uns beiden glaubt jetzt an Märchen?«
    »Danke, dass du dein Versprechen Megan gegenüber gehalten hast.«
    Sie rieb ihre Nase an seiner. »Keine Ursache.«
    Sie küssten sich erneut, und Lucy war bereit, weiter zu gehen, viel weiter sogar, ungeachtet ihrer Rückenverletzung und des winzigen Raumes, als plötzlich ihr Handy klingelte. »Verdammt.«
    Nick trat zurück und lehnte sich an die Duschabtrennung, als sie die Höllenmaschine aus ihrem Gürtel riss. Es war Walden.
    »Hallo, Boss«, sagte er, als sie sich meldete. »Ich habe ein paar Neuigkeiten aus dem Leichenschauhaus für Sie.«
    »Lassen Sie hören.«
    »Alle drei Opfer sind identifiziert. Der Onkel ist laut Gerichtsmediziner am längsten tot – mehrere Jahre schon. Was bedeutet, dass jemand seine Rente kassiert hat. Wahrscheinlich konnten Fletcher und seine Mutter auf diese Weise die Krankenhausrechnungen und das Pflegeheim bezahlen. Keine äußeren Verletzungen, er könnte also eines natürlichen Todes gestorben oder vergiftet worden sein. Aber das festzustellen dauert wohl ein Weilchen, der Rechtsmediziner meint, er wär mumifiziert.«
    Lucy zuckte zusammen, als sie sich das vorstellte, und war froh, dass Walden und nicht sie das mit der Leichenhalle erledigt hatte. »Und die Frauen?«
    »Sie hatten recht. Eine von ihnen war Tzasiris. Einiges deutet darauf hin, dass sie geschlagen und stranguliert worden ist. Sie ist seit Monaten tot, aber die Verwesung lief verlangsamt ab – alle Leichen wurden vermutlich an einem kühlen, trockenen und insektenfreien Ort aufbewahrt, bevor sie in die Scheune geschleppt wurden. Wir arbeiten noch daran.«
    Das charakteristische Surren einer Knochensäge unterbrach ihn, doch schon im nächsten Augenblick fuhr er fort: »Das dritte Opfer ist eine Krankenschwester namens Connie Thackman. Sie wurde vor drei Jahren als vermisst gemeldet.«
    Genau um die Zeit, als Alicia ins Pflegeheim kam. »Hat sie jemals Alicia Fletcher gepflegt?«
    »Volltreffer. Ich würde ja gerne weg hier, aber die Sache hier dauert, wegen der partiellen Mumifizierung und alldem, ist wohl alles nicht so einfach.«
    »Rufen Sie mich an, wenn Sie mehr wissen.« Doch dann fiel ihr wieder ein, dass sie am nächsten Morgen womöglich schon entlassen sein würde. »Noch was, Walden. Bleiben Sie da, solange Sie können, aber bereiten Sie sich lieber schon mal darauf vor, morgen für mich einzuspringen.«
    »Ist was mit Ihrer Tochter? Geht es ihr schlechter?«
    »Nein, der geht’s gut. Aber man wird mir alles um die Ohren hauen, was passiert ist, nachdem ich Sie allein gelassen habe.« Sie klärte ihn über das Debakel im Pflegeheim auf, über Alicias Selbstmord und die Tatsache, dass Fletcher entkommen war.
    »Moment mal, Sie haben schließlich das Kind gerettet«, sagte er, um sie aufzumuntern. »Machen Sie sich mal keine Sorgen, das regelt sich schon.«
    Walden war der Letzte, den sie für einen Optimisten gehalten hätte. Sie legte auf. »Unglaublich.«
    »Was denn?«, fragte Nick.
    »Ausgerechnet Walden hat mir gesagt, ich soll mir keine Sorgen machen und dass alles gut wird.«
    Nick schlang die Arme um sie und flüsterte in ihre Haare. »Kluger Mann, dieser Walden. Aber jetzt müssen wir versuchen, ein bisschen zu schlafen. Willst du das beinharte Klappbett oder den Stuhl am Fenster?«
    »Ich nehme den Stuhl.« Der war näher bei Megan. Und wenn

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