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Schlangenblut (German Edition)

Schlangenblut (German Edition)

Titel: Schlangenblut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. J. Lyons
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hundertprozentig. Lassen Sie sie in Ruhe, und ich helfe Ihnen zu entkommen – nach Mexiko oder Kanada oder wohin auch immer.«
    »Bringen Sie mich auch zu Ashley?« Er kniff die Augen zusammen und dachte über ihr Angebot nach.
    »Ja.« Sie wagte es aufzustehen, die Arme weit von sich gestreckt, als gäbe sie sich geschlagen. »Aber wir müssen jetzt gehen, bevor die Schwestern wiederkommen, um nach Megan zu sehen. Gehen wir.«
    Er hielt den Kopf schief und schnalzte wie eine alte Frau mit der Zunge. »Sie wollen mir doch wohl nicht sagen, was ich zu tun habe?« Er riss so heftig an Megans Haaren, dass sie nach Luft schnappte.
    Denk nach, Lucy, denk nach. Sie zwang ihr betäubtes Gehirn, seine Worte zu verarbeiten. Was wollte er wirklich, was bedeutete ihm Ashley?
    Sie senkte den Blick, um ihm nicht in die Augen sehen zu müssen, beugte den Kopf ein wenig und ließ die Schultern hängen.
    »Sie wissen selbst, was am besten ist.« Die Worte blieben ihr fast im Halse stecken, sie auszusprechen fiel ihr schwerer als alles, was sie als verdeckte Ermittlerin an perversen Dingen hatte sagen müssen. »Sie haben das Heft in der Hand. Ich mache alles, was Sie wollen.«
    Er lockerte seinen Griff an Megans Haaren und starrte Lucy für einen langen Augenblick an. »Beweisen Sie es mir.«
    »Was soll ich tun?« Lucy wollte ihn in dem Glauben lassen, dass er der Mittelpunkt der Welt war.
    »Geben Sie ihr das.« Er streckte seine freie Hand aus, in der eine mit einer klaren Flüssigkeit gefüllte Spritze lag.
    Lucy versuchte gar nicht erst, das Zittern in ihren Fingern zu verbergen, als sie die Spritze nahm. Sie zog die Schutzhülse von der Nadel und überlegte, wie weit sie als Waffe einsetzbar war. Aber sie hatte keine Chance – nicht solange er Megan so hielt. Sie biss sich auf die Zunge und unterdrückte den Drang, ihn zu fragen, was darin war. Sie durfte seine Autorität nicht in Frage stellen.
    Sie ließ die Finger über den Infusionsschlauch gleiten bis zu der Öffnung, in die, wie sie gesehen hatte, die Schwestern die Medikamente eingefüllt hatten. Megans Atem klang angespannt und kratzig. Ihre Hände waren zu Fäusten geballt, ihre Fingerknöchel traten weiß hervor.
    Lucy schloss für einen langen Moment die Augen. Bitte, Gott …
    »Nicht in die Kanüle«, kommandierte Fletcher, als sie gerade mit dem Gedanken spielte, sich über das Bett auf ihn zu stürzen und damit Megans Leben aufs Spiel zu setzen. Immer noch besser als ein unbekanntes Gift, das Megan womöglich umbrachte. »Das ist Ketamin. Ich habe die Menge für eine Injektion in einen Muskel berechnet und weiß nicht, ob es als Infusion nicht gefährlich sein könnte.«
    Sie ging das Risiko ein, zu ihm aufzublicken. Sein Lächeln war schrecklich: zu breit, zu aufgeregt, und die ganze Zeit, während er sie beobachtete, fuhr er sich mit der Zunge über die Lippen. »Sie hätten es glatt getan, nicht wahr?«
    Nein. »Ja«, antwortete sie, ohne Megan in die Augen zu schauen. »Ich tue alles, was Sie mir sagen.«
    Er nickte. »Ja, das werden Sie. Solange sie am Leben und verwundbar ist.« Er riss an Megan wie an einer Stoffpuppe. »Machen Sie schon, spritzen Sie es ihr.«
    »Wohin?«
    »In den Arm.« Er drehte sich zusammen mit Megan, ohne die Waffe von Lucys Stirn zu nehmen. Jetzt war Megans Arm in ihrer Reichweite.
    Lucy beugte sich übers Bett, nur noch wenige Zentimeter von Megan entfernt. Wäre sie in der Lage, Megan zu packen und vom Bett zu ziehen, damit er ihr nicht mehr gefährlich werden konnte? Fletcher schüttelte den Kopf, als könnte er ihre Gedanken lesen, und hielt Megan fester. Lucy blickte auf die Nadel hinunter. Sie war nicht sehr groß. Schlimmstenfalls konnte sie ihm damit ein Auge ausstechen.
    Aber vorher würde er Megan töten.
    Lucy schob den Ärmel von Megans Krankenhaushemd hoch und legte ihre Haut frei. Sie positionierte sich so, dass sie Fletcher den Blick versperrte. Megan zitterte. Lucy schaute ihrer Tochter in die Augen, während sie ihre Hand so unter Megans Hemd hielt, dass Fletcher sie nicht sehen konnte. »Hab keine Angst.«
    Megans Lippen waren zwei dünne weiße Striche, und auf ihrer Stirn glänzten Schweißperlen. Dennoch erwiderte sie Lucys Blick, und aus ihren Augen sprach vollstes Vertrauen. Lucy schob die Nadel hinein. Megan stieß einen Schmerzensschrei aus, und frische Tränen ergossen sich über ihre Wangen.
    »Sehr gut«, sagte Fletcher mit so kehliger Stimme, als würde die Situation ihn sexuell erregen. Was

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