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Schlangenblut (German Edition)

Schlangenblut (German Edition)

Titel: Schlangenblut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. J. Lyons
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das.« Sie strahlte Dunmar an, und diesmal war es ganz ehrlich gemeint. »Danke, Chief Deputy. Könnten Sie Detective Burroughs und mich in den Fall einführen?«
    »Kein Problem«, erwiderte er und plusterte sich derart auf, dass seine Hemdknöpfe abzuspringen drohten. »Wenn Sie mir bitte folgen würden.«
    Er führte sie hinter den Tresen, vorbei an den Softeis-Maschinen und den Friteusen. Eine der Friteusen war mit einer transparenten Plastikfolie abgedeckt, unter der Lucy schwarzes Fingerabdruckpulver erkannte.
    In der hinteren Ecke des Gebäudes war ein kleiner Raum abgetrennt, in dem ein Spieltisch und zwei Klappstühle standen. Am Tisch saß in ihrer türkisfarbenen Arbeitskleidung aus Polyester eine blonde Frau, die ihr Haar in einem Haarnetz trug und sich weinend die Hände vors Gesicht hielt. Ein uniformierter Polizist stand verlegen neben ihr.
    »Ist das unsere Zeugin?«, fragte Burroughs so leise, dass seine Stimme kaum das Weinen des Mädchens übertönte.
    Dunmar nickte. »Aber was Sie sehen wollen, ist hier draußen.«
    Er stieß die Tür eines Notausgangs am hinteren Ende des Gebäudes auf. Neben einem grünen Metallmülleimer standen mehrere luftdicht verschlossene Behälter für Flüssigabfälle. Aus einem, dessen Deckel fehlte, drang ein widerlicher Gestank.
    Burroughs überspielte seinen Brechreiz, indem er hustete, während Dunmar gar nicht erst versuchte, seinen Ekel zu verbergen, und in sicherer Entfernung an der Tür stehen blieb.
    Der Geruch war kein normaler Verwesungsgestank. Vielmehr vermischten sich in ihm die Aromen von angebranntem Fleisch, Fettgebäck und Pommes frites zu einer süßlich-fettigen Melodie des Todes.
    Lucy atmete durch den Mund, als sie sich dem Bottich näherte, während Burroughs nach seinem Notizblock tastete. Ohne die Note von verbranntem Fleisch hätte man den Geruch in jedem Schnellrestaurant antreffen können.
    »Ist gar nicht so schlimm, wenn man sich erst mal daran gewöhnt hat«, meinte der Typ von der Gerichtsmedizin, der hinter dem Behälter stand und fotografierte.
    »Ich fürchte, genau das stört mich daran am meisten.« Lucy blieb auf Abstand, während er ein Lineal neben einen nassen Fußabdruck legte und ein weiteres Foto machte. »Darf ich mal sehen?«
    »Ja, die Jungs von der Spurensicherung haben schon alles aufgenommen. Wenn Sie wollen, schaffe ich es jetzt weg«, erklärte er und deutete auf einen Handhubwagen neben seinem Fahrzeug. »Am besten leeren wir es im Labor aus, um keine Spuren zu vernichten.«
    »Gute Idee.« Sie blickte über die Schulter. Burroughs war mittlerweile in ein ernsthaftes Gespräch mit Dunmar über das erste Heimspiel der Steelers vertieft. Lucy näherte sich dem Fass, das ihr bis zur Brust reichte. Sie musste sich auf die Zehenspitzen stellen, um hineinschauen zu können.
    Vielleicht hatte Burroughs recht daran getan, sich den Anblick zu ersparen. In dem Behälter für altes Fritieröl steckte die Leiche einer Frau.
    Ihr Haar war braun und so lang wie das von Ashley. Es schwamm zwischen zu lange fritierten Pommes frites, die zusammen mit anderem Abfall auf der Flüssigkeit zu einer wachsartigen, gelblichen Substanz erstarrt waren.
    »Die Leichenstarre hat sich schon wieder gelöst«, erklärte der Pathologe. »Sie ist ungefähr seit gestern tot. Genaueres kann ich erst nach der Autopsie sagen. Wollen Sie mehr sehen?«
    »Ja, bitte.« Lucy zwang sich zu einem höflichen Lächeln, obwohl sie instinktiv davor zurückschreckte, sich noch mehr von dem verstümmelten Leichnam anzutun.
    Er zog einen dicken schwarzen Lederhandschuh an, der ihn bis zur Achsel schützte, griff in die Haare der Leiche und zog den Kopf hoch. Goldbraunes Öl lief vom Gesicht und vom Hals der Frau. Lucy war ganz sicher, dass sie Monate brauchen würde, um diesen Anblick wieder aus ihren Träumen zu verbannen.
    Es gab kein Gesicht. Die Augen fehlten, und die Ränder der Augenhöhlen traten weiß aus einer roten, aufgedunsenen Masse von Brandblasen hervor. Die Nase sah aus, als hätte ein Tier sie abgebissen; zurückgeblieben war lediglich eine kalkig weiße, formlose Gewebemasse. Und der Mund – keine Lippen, keine Zunge, nur ein paar Zähne in einem großen Loch im Grau-Weiß-Rot geschwollenen Fleisches.
    »Mit ihren Händen hat er dasselbe gemacht«, erklärte der Rechtsmediziner. »Ich schätze, er hat die Friteuse auf höchste Temperatur erhitzt, ihr Gesicht hineingedrückt und längere Zeit drinnen gehalten.«
    Er ließ den Kiefer los, und der

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