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Schlangenblut (German Edition)

Schlangenblut (German Edition)

Titel: Schlangenblut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. J. Lyons
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ausgewertet haben, bleibt uns nicht viel anderes übrig.«
    Er bog um eine Ecke und hielt beim Eat ’n Park an. »Doch. Wir können was essen und Kraft tanken.«
    Sie sagte nichts dazu. Essen war das Letzte, was ihr jetzt in den Sinn gekommen wäre, und sie bezweifelte, ob sie überhaupt schmecken würde, was sie aß. Verdammt, es musste doch noch irgendetwas zu tun geben.
    Kein Leben einer Vierzehnjährigen konnte in eine derartige Sackgasse führen.
    Burroughs ließ ihr keine Wahl – er stieg aus und wartete auf sie. In der Hand hatte er eine kleine Thermoskanne.
    »Wollen Sie Kaffee nachfüllen?«
    »Schön wär’s. Mein Testset samt Insulin. Habe ich immer dabei für den Fall, dass meine Pumpe schlappmacht, aber es muss kühl bleiben.«
    »Mein Gott, Burroughs, warum haben Sie das denn nicht gleich gesagt, dann hätten wir schon früher anhalten können.«
    »Mir geht’s gut. Hab einen Proteinriegel eingeworfen, bevor wir aus dem Haus sind«, erklärte er schulterzuckend. »Besorgen Sie uns doch schon mal einen Platz, bin gleich wieder da.«
    Im Restaurant herrschte Hochbetrieb, aber als sie ihren Dienstausweis zeigte, bekam Lucy den nächsten freien Tisch. Während sie die Speisekarte studierte und auf Burroughs wartete, rief sie Taylor an, um sich auf den neuesten Stand bringen zu lassen.
    »Wir haben die Liste der Ortsgespräche, die vom Telefon der Mutter aus geführt wurden. Der Anruf, der sie heute Morgen geweckt hat, kam von Ashleys Handy.«
    Lucy ließ die Speisekarte fallen. Verdammt, vielleicht hatte Burroughs ja doch recht. Ashley spielte tatsächlich ein Spiel – sie quälte ihre Mutter. »Ich fasse es nicht. Wissen Sie, woher der Anruf kam?«
    »Noch nicht. Da er schon länger zurückliegt …«
    »Braucht das seine Zeit, schon klar.« Sie wusste, wie das ablief. »Irgendwas auf Dads Computer?«
    »Ein bisschen schwules Zeug, aber nichts Illegales. Keine verdächtigen Internet-Aktivitäten. Seine E-Mails nehme ich mir später vor, aber jetzt würde ich mir gern noch einmal Ashleys Rechner ansehen.«
    »Wieso das? Haben Sie was gefunden?«
    »Ich weiß nicht, was es zu bedeuten hat, aber ihre Festplatte wurde geschrubbt.«
    »Können Sie sich auch verständlich ausdrücken?«
    »Mit Hilfe eines bestimmten Programms wurden alle Sektoren mehrfach überschrieben. Dasselbe macht auch die Regierung, bevor sie Festplatten entsorgt.«
    »Wollen Sie damit sagen, dass eine Vierzehnjährige es irgendwie geschafft hat, sich ein Computerprogramm der Regierung zu besorgen?« Junge, das machte die Geschichte noch um vieles komplizierter.
    »Das ist nicht das Problem. Diese Programme sind seit Jahren im Einsatz, sie werden auf jeder Verwaltungsebene benutzt und sind auch im Internet verfügbar. Jeder könnte es ihr geschickt haben, oder sie könnte es sogar selber runtergeladen haben.«
    »Dann bringt uns das auch nicht weiter.« Lucy drückte eine Zitrone in ihr Wasser. In diesem Augenblick tat es ihr gut, das Leben aus etwas herauszuquetschen. Ein Kern blieb an ihrem Ehering hängen, und sie schnippte ihn weg.
    »Vielleicht doch, wenn ich die Quelle herausfinde. Jedenfalls versuche ich es mit einem Rekonstruktionsprogramm. Es vergleicht jeden Sektor auf der Festplatte und –«
    »Wie lange dauert das?«
    »Vielleicht schaff ich’s bis morgen. Wenn wir Glück haben.«
    »Ich brauch’s eher. Und kümmern Sie sich weiter um ihren Internetdienstleister. Wir brauchen ihre E-Mails und ihre Instant Messages.«
    »Die sollen wir noch heute Nachmittag kriegen.«
    »Übrigens, ist Fletcher noch in der Nähe?«
    »Der Typ von der Einwanderungs- und Zollbehörde? Den hab ich nicht gesehen. Aber stellen Sie sich vor, es soll doch tatsächlich Leute geben, die sich am Wochenende freinehmen. Im Übrigen habe ich alles im Griff.« Taylor teilte »seine« Fälle nur höchst ungern mit anderen Behörden.
    »Er hat heute Morgen zusammen mit mir ein paar Leute auffliegen lassen.«
    »Und wieso weiß ich davon nichts?«
    »Weil es nicht Ihr Fall war.« Es war, wie einen Kindergarten zu leiten, ständig musste man den Jungs versichern, dass sie auch alle ausreichend Gelegenheit zum Spielen bekommen würden. »Tun Sie mir einen Gefallen und rufen Sie ihn an. Sagen Sie ihm, ich brauche ihn morgen früh. Wir müssen die Kanadier mit ins Boot holen, bei denen steht irgendein Feiertag an, und da werden sich einige das verlängerte Wochenende nicht entgehen lassen.«
    Sein verächtliches Schnauben drang aus dem Hörer. »Schöner

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