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Schlank denken - leichter leben - Verführung zum Wunschgewicht

Schlank denken - leichter leben - Verführung zum Wunschgewicht

Titel: Schlank denken - leichter leben - Verführung zum Wunschgewicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Junfermann
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einmal an, Sie sind ausbalanciert und haben den Eindruck: „Wow, jetzt habe ich verstanden, was mir mein Körper sagen will. Ich bin auf dem richtigen Weg!“
    Das ist genau das, was ich in Seminaren immer wieder erlebe. Die Leute sind hoch motiviert, das Gelernte umzusetzen. Und dann passiert Folgendes: Die Wirklichkeit holt Sie ein. Das Gelernte fügt sich nicht in die Anforderungen der Realität. Da erleidet ein Elternteil eine Krankheit und ist pflegebedürftig, die Kinder werden krank oder auffällig in der Schule, der Job verlangt mehr Einsatz oder ist plötzlich nicht mehr da, ganz zu schweigen von dem Partner, und, und, und ...
    Bisweilen scheint es dann so, als würden die genialen Techniken und Methoden nur dann funktionieren, wenn auch der Alltag reibungslos funktioniert. Wie sollen Sie in diesem Anforderungs-Tsunami noch Zeit finden, sich in Ruhe mit Ihrer Ja- und Nein-Seite auseinanderzusetzen? Und ist in diesem Zustand Ihr Gewicht nicht das Allerletzte, was Sie in dem Moment interessiert? Scheint es nicht so, als ginge es in diesen Augenblicken nur noch um das reine Überleben? Ja, recht haben Sie. Und Sie tun gut daran, sich um Ihr Überleben zu kümmern. Das hat die oberste Priorität.
    Lassen Sie sich von niemandem einreden, Sie müssten schlank, glücklich und zu jeder Zeit ausbalanciert sein. Das ist kompletter Blödsinn und außerdem unmenschlich. Viele Selbsthilfebücher hinterlassen den Eindruck, dass jeder, der sich nur ein bisschen anstrengt und all die guten Ratschläge befolgt, Sport macht, die richtig herumdrehenden Eiweiße isst, geradezu unverwundbar wird.
    Ich versichere Ihnen Folgendes: An dem Hochmut, zu glauben, man hätte das Leben im Griff, kann man leicht krank werden, da es einfach zu viel Kraft kostet!
    Sorgen Sie gut für sich selbst und für Ihre kleinen Neurosen . Pflegen Sie Ihre schwarzen Momente und zelebrieren Sie sie. Danach sind die hellen Momente noch heller. Ich behaupte (frei nach Jeanne Moreau): „Perfektion kann man bewundern, lieben kann man sie nicht.“ Und hier geht es um Selbstliebe.

10. Das Gefängnis der eigenen Gedanken

    Ändern Sie Ihre Einstellung,
dann verändert sich Ihre Welt.

    Mir war immer klar, in meinem Leben werde ich ein, vielleicht auch zwei Kinder haben. Das gehörte für mich dazu. Als mein Mann mir seinen Heiratsantrag machte, stellte ich diese Bedingung: „Ich möchte Kinder.“ Ich gebe zu, das war nicht allzu romantisch von mir. Doch es war mir wichtig und für mich war es die entscheidende Frage.
    Alles war geklärt für meinen Lebensplan. Vorab natürlich Karriere, denn die lief gerade so richtig gut. Was dann nicht so funktionierte, war, schwanger zu werden. Ich konsultierte eine Vielzahl von Ärzten und alle bescheinigten mir, dass ich außerordentlich fruchtbar sei. Mein Mann schlug vor, dass er sich untersuchen lasse. Damals wollte ich das nicht. Viele meiner Klienten hatten mir ihre albtraumhaften Erlebnisse mit „Inseminationen“ geschildert und ich hatte den Verdacht, dass viele Frauen versuchten, den Kinderwunsch durchzusetzen, koste es, was es wolle, auch dann noch, wenn es sie ihre Ehe kostete.
    Ich beschloss, dass ich diesem „Baby-Wahn“ nicht anheimfallen und erhobenen Hauptes meinen eigenen Weg gehen würde. Wahrscheinlich hatte das Universum Größeres mit mir vorgesehen, als einfach „nur“ Mutter zu werden.
    Mit 45 Jahren dann der Schock. Wegen andauernder Menstruationsbeschwerden wechselte ich zu einem Arzt, der mir empfohlen worden war. Dieser diagnostizierte bei mir Endomitriose, das sind Verwachsungen, die es Frauen unmöglich machen, Kinder zu bekommen. Er sah mich liebevoll an und sagte: „Ist das bei Ihnen nie diagnostiziert worden? Sie hätten gut und gerne zwei Kinder haben können.“
    In diesem Moment verließ mich mein Vertrauen zu mir selbst, zu meinem Glauben; mein Humor, all meine therapeutischen Fähigkeiten verschwanden hinter einer Wolke von Selbsthass und Verzweiflung. Ein lieber Kollege nahm mich mit zu Byron Katie, die einen Ein-Tages-Workshop in Hamburg machte.
    Sie bat mich auf die Bühne und ich offenbarte ihr meinen unbändigen Hass, den ich auf meinen Körper hatte, weil er mich im Stich gelassen hatte. Sie sagte zu mir: „Dein Körper hat dich im Stich gelassen, ist das wahr?“ – „Ja“, sagte ich, „das ist wahr.“ Dann ging es weiter. „Kannst du mit absoluter Sicherheit wissen, dass es wahr ist, dass dein Körper dich im Stich gelassen hat?“ Nun, eigentlich hasste ich

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