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Schlankheitswahn (Ein Fall für Lizzy Gardner) (German Edition)

Schlankheitswahn (Ein Fall für Lizzy Gardner) (German Edition)

Titel: Schlankheitswahn (Ein Fall für Lizzy Gardner) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T. R. Ragan
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gewesen und Carol hätte ihm einen Korb gegeben. Aber die Polizei hatte nicht genügend Beweise und so verlief die Sache im Sand.
    Eine Rekonstruktion des Ablaufs des Tages, an dem Carol verschwunden war, ergab auch nicht viel. Carol war um halb acht Uhr morgens aus dem Haus gegangen und hatte sich auf den Weg zurSchule gemacht – das letzte Mal, dass ihre Mutter sie sah. Ein paar Teenager behaupteten, sie hätten Carol nach der Schule in einem Laden gesehen, wo sie Kartoffelchips und Eis kaufte. Danach verlief sich ihre Spur ins Ungewisse.
    Lizzy sah aus dem Augenwinkel, wie der BMW ihrer Schwester in den Parkplatz einbog. Sie klappte die Akte zu.
    Ihre innere Unruhe schob sie auf den Umstand, dass Jared sich auswärts aufhielt. Er war FBI-Agent und traf sich mit einem Informanten im Zusammenhang mit einem Fall, an dem er gerade arbeitete. Sie hatte keine Ahnung, wann er wiederkommen würde. So ein Mist! Eigentlich hatte sie gehofft, mit ihm zu reden und ihm klarzumachen, warum sie nicht sofort mit ihm zusammenziehen wollte. Sie wollte nicht, dass er sie falsch verstand. Er bedeutete ihr viel. Wenn sie sich nur nicht ständig wegen des L-Worts verrückt machen würde, könnte sie ihm vielleicht erwidern, dass sie ihn ebenfalls liebte. Ihre Therapeutin meinte, sie neige dazu, alles zu Tode zu analysieren. Aber wenn man einem anderen Menschen sagte, dass man ihn liebt, gab es kein Zurück mehr – jedenfalls glaubte Lizzy das. Man machte sich damit verwundbar. Leider wusste Lizzy nur zu gut, dass ihr Unvermögen, dieses magische Wort zu sagen, mit ihrer Kindheit zusammenhing. Ihre Eltern hatten nur selten zu ihr gesagt, dass sie sie liebten. Wenn sie jemals glücklich sein wollte, würde sie dieses Thema aufarbeiten müssen.
    Und wenn ihre Eltern es ihr schon nicht sagen konnten, wie sollte Jared es tun? Liebte er sie wirklich, trotz ihrer Macken und Unzulänglichkeiten?
    Liebte er sie bedingungslos?
    Liebe sollte man nicht auf die leichte Schulter nehmen. Sie war wichtig, genauso wie es wichtig war, mit dem Partner zusammenzuziehen. Was würde passieren, wenn sie bei Jared einzog und dann nicht damit umgehen konnte, dass er seine alten Zeitungen im Bad aufbewahrte? Was dann?
    Lizzy seufzte und stieg aus dem Wagen. Sie verdrängte sämtliche Gedanken an Liebe und winkte ihrer Schwester zu.
    In diesem Augenblick fiel ihr ein schwarzer Ford Expedition mit getönten Scheiben auf. Dieser Wagen hatte schon die ganze Zeit dort geparkt, während sie auf ihre Schwester wartete. Da die Sonne sie geblendet hatte, merkte sie erst jetzt, dass jemand drin saß. Den Fahrer konnte sie allerdings nicht erkennen, bloß eine dunkle Silhouette.
    Lizzy näherte sich dem Fahrzeug, um sich das Nummernschild anzusehen. »Schau nicht hin«, sagte sie zu ihrer Schwester, aber da war es schon zu spät. Cathy wandte den Kopf in die Richtung, in die Lizzy blickte.
    Der Wagen fuhr mit quietschenden Reifen los.
    Lizzy sprintete auf ihn zu. Sie wollte sich unbedingt das Kennzeichen merken, bevor das Fahrzeug verschwand. Der Ford verließ den Parkplatz und stieß in eine Lücke im Verkehr. Ein paar Fahrer hupten.
    Zu spät. Verdammt.
    »Was war das denn?«, fragte Cathy, als Lizzy zu ihr zurückkehrte.
    »Keine Ahnung«, sagte Lizzy. »Ich hab’s leider nicht mehr geschafft, mir die Nummer zu merken.«
    »Meinst du, das hat irgendwas mit einem deiner Fälle zu tun?«
    Lizzy wollte nicht, dass ihre Schwester sich Sorgen machte. Sie zuckte lässig mit den Schultern und sagte: »Ach, wahrscheinlich war das gar nichts. Ich bin nur ein bisschen nervös.«
    Cathy seufzte. »Du siehst müde aus. Vielleicht solltest du ein paar Tage abschalten.«
    Lizzy schüttelte den Kopf. »Ist schon in Ordnung. Komm, essen wir. Ich hab einen Riesenhunger.«
    Die Schwestern betraten Mikuni, ein japanisches Sushi-Restaurant in Roseville. Der Laden hatte freundliches und dynamisches Personal und das beste Sushi der ganzen Gegend. Während die beiden Frauen zu ihrem Tisch geführt wurden, schallte ihnen ein kräftiges »Irasshaimase!« entgegen, eine traditionelle japanische Begrüßung.
    Sie wussten bereits, was sie wollten: Lizzy bestellte gegrillten weißen Thunfisch mit scharfer Grillsoße und Cathy entschied sich für das »Zugunglück«, ein beliebtes Sushi-Gericht.
    »Wie war dein Wochenende?«, wollte Cathy wissen, nachdem die Kellnerin die Bestellung aufgenommen hatte. »Hast du mit Anthony Melbourne persönlich gesprochen?«
    Lizzy versuchte, nicht mehr an

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