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Schlankheitswahn (Ein Fall für Lizzy Gardner) (German Edition)

Schlankheitswahn (Ein Fall für Lizzy Gardner) (German Edition)

Titel: Schlankheitswahn (Ein Fall für Lizzy Gardner) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T. R. Ragan
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Schreibtisch, starrte auf das Display ihres iPhones und dachte dabei an Jared. Rumpelstilzchen lag zusammengerollt zu ihren Füßen auf einem alten Sweatshirt, das Lizzy im Aktenzimmer gefunden hatte.
    Jessica hatte die letzte halbe Stunde schweigsam vor ihrem Computer gesessen. Plötzlich sagte sie: »Lizzy, das musst du dir anschauen.«
    Als Lizzy nicht reagierte, drückte sie die Pausentaste. »Alles in Ordnung bei dir?«
    »Ja, alles okay.«
    »Jareds neue Nachbarin macht dir ganz schön zu schaffen, nicht wahr?«
    Lizzy machte eine wegwerfende Handbewegung. »Nein, mir gehen einfach im Moment nur tausend Dinge durch den Kopf. Was ist los?«
    »Komm her und sieh dir diesen verrückten Videoclip an.«
    Lizzy trat an Jessicas Schreibtisch und schaute ihr über die Schulter.
    Jessica drückte auf die Abspieltaste und ließ den Clip von vorne laufen. »Schau dir das mal an. Jemand hat dieses Video mit dem iPhone gefilmt. Wer auch immer das war, wohnt wahrscheinlichdrei oder vier Stockwerke über der Stelle, wo das Ganze passiert ist.«
    Jessica und Lizzy sahen sich gemeinsam das Video an. Es zeigte drei Männer, die an einer dunklen Straßenecke herumlungerten. Allem Anschein nach wickelten sie gerade einen Drogendeal ab. Plötzlich bog ein Mädchen mit langen Haaren, das nur als Schatten erkennbar war, um die Ecke und blieb abrupt stehen, als sie die drei Männer erblickte.
    Obwohl die Aufnahme verschwommen und dunkel war, konnte man deutlich sehen, dass das Mädchen ein paar Schritte rückwärts machte und dabei in ihren Rucksack langte. Schließlich drehte sie sich um und ging weg.
    »Lauf«, flüsterte Lizzy.
    »Warte ab.«
    »Was ist da los? Wo ist sie jetzt?«, wollte Lizzy wissen. »Wohin ist sie verschwunden?«
    »Das haben sich die zweihunderttausend Zuschauer, die sich den Clip bisher angesehen haben, wohl auch gefragt«, sagte Jessica.
    Lizzy sah zu, wie der größte der Männer dem Mädchen nachlief. Die Aufnahme zeigte jetzt nur noch die beiden anderen, die an der Ecke zurückblieben und weiterhin ihren Geschäften nachgingen.
    Nach ein paar Minuten verschwand der zweite Typ.
    »Das sieht nicht gut aus«, sagte Lizzy. »Zwei Kerle gegen ein Mädchen. Es ist schon schlimm genug, dass der erste wie ein Gorilla gebaut war.«
    »Ich weiß, ich weiß.«
    Lizzy schauderte es bei dem Gedanken an die völlige Hilflosigkeit des Mädchens. Niemand, der sich dieses Video ansah, konnte irgendetwas für sie tun. Warum zeigte Jessica es ihr? Warum schauten zweihunderttausend kranke Leute sich so etwas an? Wahrscheinlich aus demselben Grund wie sie: Man konnte einfach nicht wegschauen. Die Welt war doch nur noch krank.
    Lizzy atmete erleichtert auf, als das Mädchen plötzlich wieder erschien. Anscheinend war ihr nichts passiert. Gott sei Dank!
    Der Mann, der noch übrig war, hob die Hand wie ein Verkehrspolizist in einem offensichtlichen Versuch, das Mädchen von etwas abzuhalten. Sie hielt einen Gegenstand in der Hand, der wie ein großer Stock aussah, allerdings viel kleiner als ein Baseballschläger. »Was hat sie da in der Hand?«
    »Sieht aus wie einer von diesen Schlagstöcken, die die Polizei bei gewalttätigen Protestaktionen verwendet, meinst du nicht auch?«
    Lizzy beugte sich näher an den Bildschirm heran und versuchte, trotz der verschwommenen Aufnahmequalität etwas zu erkennen. Jetzt stieß das Mädchen den Kerl mit dem Stock, aber nichts passierte.
    Plötzlich ging die Bürotür auf und Hayley kam hereinspaziert. Jessica drückte auf Pause und wartete, während Hayley Lizzy einen Umschlag überreichte. »Hier sind die Karten für das Melbourne-Wochenendseminar, die ich für dich abholen sollte.«
    »Danke für deine Mühe. Ich war heute Morgen dort, hab die Karten aber völlig vergessen.«
    »Dieser Melbourne ist schon ein komischer Vogel«, sagte Hayley.
    »Was meinst du damit?«
    »Na ja, der Typ sollte eigentlich mit gutem Beispiel vorangehen, wenn es um Fitness und gesunde Ernährung geht, aber das tut er anscheinend nicht.«
    Jessica und Lizzy warteten darauf, dass Hayley genauer erklärte, was sie meinte.
    »Als ich die Karten bei seiner Assistentin abgeholt habe, hat er ihr ein spätes Mittagessen oder frühes Abendessen vorbeigebracht oder wie auch immer man es nennen will. Ratet mal, was das war?«
    Beide zuckten die Schultern.
    »Ein fetter Cheeseburger mit Pommes. Auf dem Burger befand sich nicht mal ein Salatblatt, nur eine kleine Tomatenscheibe. Das war das einzige Gemüse. Oder zählen

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