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Schlankheitswahn (Ein Fall für Lizzy Gardner) (German Edition)

Schlankheitswahn (Ein Fall für Lizzy Gardner) (German Edition)

Titel: Schlankheitswahn (Ein Fall für Lizzy Gardner) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T. R. Ragan
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Tomaten als Obst? Ich vergesse das jedes Mal.«
    »Das ist wirklich komisch«, sagte Jessica.
    »Ja, aber das Beste kommt noch. Ich hab die beiden ja nur dreißig Sekunden zusammen gesehen, aber ich könnte schwören, dass die Tussi in ihren Chef verknallt ist.«
    »Meinst du Jane? Ungefähr 1,60 groß, rundes Gesicht, rote Haare zu einem Knoten zusammengebunden?«
    Hayley nickte. »Ja, das ist sie.«
    »Ich hab sie bei diesem Seminar in San Francisco kennengelernt«, sagte Lizzy. »Sie machte auf mich einen übereifrigen Eindruck, aber vielleicht ist sie einfach nur von Melbourne und seiner Arbeit begeistert. Von dem, was ich gehört und gesehen habe, sind Frauen total verrückt auf den Typen. Wenn ihr mich fragt – ich versteh das nicht.«
    »Ich weiß nicht«, sagte Hayley, »das Ganze war irgendwie komisch. Allein schon, wie sie sich angeschaut haben. Sie ist rot angelaufen und hat weggeschaut, und als er gegangen ist, hat sie ihm hinterhergestarrt. Und ich stehe die ganze Zeit da und warte darauf, dass sie mir die Karten gibt. Es war wirklich total verrückt.« Nachdem Hayley ihre Erzählung beendet hatte, warf sie einen Blick auf Jessicas Computer. »Was ist das denn?«
    Jessica wandte sich wieder ihrem Computer zu und drückte auf die Abspieltaste.
    Lizzy schaute ebenfalls auf den Bildschirm und vergaß die Sache mit Jane und Melbourne. Da fiel ihr auf, dass der Schatten des Mädchens in dem Video dem Mann eine Faust vors Gesicht hielt.
    Der Mann war knapp unter 1,80 und dünn. Was auch immer das Mädchen in der Hand hielt, sorgte dafür, dass er zu Boden fiel, wo er sich umherwälzte und sich mit dem Hemd über die Augen wischte.
    »Sie hat bestimmt Tränengas verwendet.«
    »Ja«, sagte Jessica.
    »Oder Pfefferspray«, sagte Hayley. »Das tut noch mehr weh.«
    Lizzy sah Hayley an, worauf diese fragend die Hände hob. »Was?«
    »Was macht sie wohl als Nächstes?«, fragte Jessica und starrte weiterhin auf den Bildschirm.
    »Wer weiß? Wahrscheinlich ist das nur gestellt«, sagte Hayley. »Das waren bestimmt irgendwelche Kids, die die Schule geschwänzt haben. Jeder will heute im Internet Berühmtheit erlangen, und wenn es nur für ein paar Minuten ist.«
    Hayley ging in das Aktenzimmer und Lizzy sah ihr nach. Sie versuchte krampfhaft, sich keine Sorgen um das Mädchen zu machen und sie nicht übermäßig zu bemuttern. Aber Hayley sah nicht gut aus – müde und vielleicht sogar wütend.
    »Das ist nicht gestellt«, rief Jessica ihr nach. »Du musst es dir ganz anschauen. Lizzy, was meinst du, was das Mädchen mit dem Mann anstellt?«
    »Keine Ahnung«, sagte Lizzy. »Ich frage mich allerdings, warum die Person, die das aufgenommen hat, nicht die Polizei alarmiert hat.«
    Lizzy gefiel ganz und gar nicht, was als Nächstes kam. Das Mädchen in dem Video saß jetzt auf dem Mann und hielt ihn am Boden fest. Sie zog sein Hemd hoch, dann griff sie unter ihren Rock und holte einen Gegenstand hervor, womöglich ein Messer. Seine Arme mit ihren Knien festhaltend, begann sie, ihm in die Brust zu ritzen oder zu schneiden oder sogar etwas darauf zu schreiben – so genau konnte man das nicht sehen.
    Wie es aussah, schrie der Typ um Hilfe, war aber zu betrunken oder bekifft, um wegzulaufen. Irgendwie ergab das alles keinen Sinn. »Wir müssen die Polizei verständigen.«
    »Nicht nötig«, sagte Jessica. »Den Kommentaren zufolge hat das Video bereits für Schlagzeilen gesorgt. Die Polizei weiß auch schon Bescheid. Es hat sogar gleich jemand angerufen, nachdem das Video ins Netz gestellt wurde, aber bis die Polizei dort ankam, waren das Mädchen und der Typ längst weg.«
    »Die haben sich bestimmt Zeit gelassen«, sagte Lizzy frustriert. »Ich meine, schau dir den Typen doch bloß an. So wie sie auf ihm saß und wie er versucht hat freizukommen, hat sie bestimmt an ihm herumgeschnitzt wie an einem Halloween-Kürbis.«
    Lizzy wandte sich angewidert ab und ging an ihren Schreibtisch zurück. »Hat man schon was von den beiden anderen Männern gehört?«
    »Den Größeren hat man gefunden. Er war mit Handschellen an die Bank an der Bushaltestelle gefesselt. Weil er Ecstasy bei sich hatte, wurde er wegen Drogenbesitz festgenommen. Von dem anderen fehlt jede Spur. Und abgesehen von der Person, die das Video gefilmt und ins Internet gestellt hat, gibt es keine Zeugen.«
    »Wirklich traurig«, sagte Lizzy, bevor sie Hayley bat, zu einer schnellen Besprechung zurück ins Arbeitszimmer zu kommen.
    Das Video war

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