Schlankheitswahn (Ein Fall für Lizzy Gardner) (German Edition)
Küche.«
»Das ist alles Unsinn.«
»Was ist los? Ich dachte, du wolltest mit ihr reden?«
Lizzy seufzte. »Wollte ich auch, aber ich hatte in letzter Zeit viel um die Ohren. Erst das mit Jareds Nachbarin, dann jeden Tag Sport und schließlich jede Menge Arbeit im Büro, das war mir einfach alles zu viel. Und jetzt auch noch Hayley. Und das hier.« Sie ließ sich auf den Boden fallen und machte eine ausladende Handbewegung in Richtung Berge. »Ich stecke bis über beide Ohren in Papierkram und trotzdem bin ich hier.«
»Schau dich doch mal um«, sagte Cathy. »Wirklich schön hier. So etwas hätten wir schon lange mal machen sollen.«
Lizzy ließ ihren Blick über die Wildnis schweifen. Sie waren den ganzen Vormittag durch grüne Wälder gewandert und befanden sich jetzt auf einem Bergkamm, der ihnen eine schöne Aussichtauf einen See und blumenbedeckte Wiesen bot. »Du hast ja recht, es ist schön hier. Aber ich bin nicht gekommen, um die schöne Landschaft zu genießen oder die frische Bergluft zu atmen oder mich zu finden. Ich bin hier, weil eine junge Frau verschwunden ist. Wahrscheinlich ist sie sogar irgendwo hier draußen und fragt sich, ob jemand nach ihr sucht. Ihre Schwester hat mit dem Mann und den Kindern alle Hände voll zu tun. Momentan sieht es ganz so aus, als ob Diane nur mich hat. Das ist doch beschissen, oder?«
Cathy trug einen breitkrempigen Hut, ein langärmeliges Hemd und einen schweren Rucksack. Als sie über den Bergkamm blickte, stand sie da wie eine geübte und erfahrene Wanderin. Sie atmete tief ein und nickte kaum merklich. »Das ist überhaupt nicht beschissen«, sagte sie. »Wenn einer hier nicht weiß, wo er seine Prioritäten setzen soll, dann bin ich das. Du hast ein Ziel im Leben und du hast deine wahre Berufung gefunden. Und du bist verdammt gut darin. Du bist der mitfühlendste Mensch, den ich kenne. Du hast echtes Interesse an allen, denen du begegnest, und du siehst überall das Gute im Menschen. Ich werde dich nie verstehen, aber ich bitte dich, Lizzy, bleib wie du bist. Wäre ich jetzt diese vermisste Frau, würde ich mich verdammt gut fühlen, wenn ich wüsste, dass du nach mir suchst.«
Nachdem sie fertig war, machte sie eine lange Pause. Es kam nicht oft vor, dass Cathy ihre Schwester lobte oder ihr Komplimente machte.
»Komm schon«, sagte Cathy und winkte mit ihrem Wanderstock. »Packen wir’s an. Gehen wir auf den Gipfel von diesem Mount Tallac und schauen wir, was Melbourne über Diane Kramer weiß.«
Kapitel 24
Babysitter können ganz schön nerven
Brittany Warner fand, dass die zwei Babysitter im Haus mehr nervten als ihre Mutter. »Hat meine Mom einer von euch das Passwort für meinen Computer gegeben?«, fragte Brittany die beiden.
Hayley und Jessica schüttelten beide den Kopf.
Hayley starrte auf die Mattscheibe, aber Brittany war sich sicher, dass sie sich nicht wirklich auf die Sendung konzentrierte, die gerade lief. Hayley war für sie wie eine große Schwester, lebte jedoch meistens in ihrer eigenen Welt. Sie war intelligent – so intelligent sogar, dass sie Brittany vorkam wie diese Genies, bei denen der Übergang zum Wahnsinn fließend war. »Kann mich jemand von euch zu meiner Freundin Kristin Kilarski fahren?«
Hayley reagierte dieses Mal überhaupt nicht.
Jessica telefonierte auf ihrem Handy, schüttelte ein zweites Mal den Kopf und formte mit ihren Lippen das Wort
Nein
, um ihrer Weigerung Nachdruck zu verleihen.
»Ich hab immer gedacht, ihr beide seid cool. Na ja, Hayley zumindest«, sagte Brittany.
Jessica blickte grimmig drein und drückte das Handy an die Brust, damit die Person am anderen Ende sie nicht hören konnte. »Ich bin cooler als Hayley.«
»Dann beweise es mir und bring mich zu Kristin.«
Jessica versprach dem Anrufer, dass sie ihn später zurückrufen würde. Dann verschränkte sie die Arme vor der Brust. »Du bist ganz schön clever, Brittany Warner, aber damit kommst du bei mir nicht durch. Ich riskiere doch nicht meinen Job, nur damit du mit deinen Freundinnen abhängen kannst. Dieses Wochenende musst du dich mit mir und Hayley begnügen. Also schnapp dir einen Kleiemuffin und setz dich hin.«
»Kann ich wenigstens mal kurz dein Handy benutzen?«
»Kommt nicht in die Tüte.«
Hayley gab Brittany ihr Handy. »Aber keine Ferngespräche, okay?«
»Danke!« Brittany riss das Telefon an sich und verschwand im Nebenzimmer.
»Du solltest ihr nicht immer alles durchgehen lassen.«
»Ach, nur weil ich ihr mein Handy
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