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Schlankheitswahn (Ein Fall für Lizzy Gardner) (German Edition)

Schlankheitswahn (Ein Fall für Lizzy Gardner) (German Edition)

Titel: Schlankheitswahn (Ein Fall für Lizzy Gardner) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T. R. Ragan
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Schuhe. Als Nächstes ging sie in die Speisekammer und steckte Wasserflaschen in eine Plastiktüte. Während sie noch ein paar andere Dinge zusammenklaubte, die sie für ihre Wanderung ins Tal brauchen würde, hörte sie plötzlich ein Klappern.
    Sie hielt inne und lauschte gebannt.
    Da war jemand an der Tür.
    Melbourne konnte es nicht sein, denn der wollte erst in einer Woche wiederkommen.
    Sie stellte die Plastiktüte auf den Boden und rannte zum Bett. Dort grabschte sie die Fußfessel samt der Kette und zog ein paar Decken über ihre Beine. Als die Tür aufging, tat sie so, als schaute sie gelangweilt drein.

    Hayley stand vorne in der Turnhalle der Oakmont Highschool. Ein Blick auf die Wanduhr zeigte ihr, dass es kurz nach sieben Uhr abends war. Mindestens zwanzig Mädchen waren gekommen. Nicht schlecht für Montagabend.
    Lizzy saß auf einem Stuhl auf der Seite des Raumes. Sie würde einspringen, wenn Hayley fertig war, und den Mädchen ein paar altbewährte Techniken zeigen.
    »Wenn euch jemand von hinten angreift«, sagte Hayley zu der Klasse, »dreht euch sofort um und rammt dem Kerl ein Knie in die Eier. Und schreit dabei laut. Je schneller ihr reagiert, desto größer ist eure Chance, den Angreifer zu überrumpeln.«
    Hayley deutete auf ein Mädchen in der vordersten Reihe, die ihre Hand hob.
    »Was mache ich, wenn ich vor Angst erstarre?«
    »Genau das ist der Grund, warum du zu Hause so oft wie möglich üben solltest. Ich weiß, wie beängstigend so eine Situation ist, und dass kein Training und kein regelmäßiges Üben einem die Angst nehmen kann, aber wenn man gut vorbereitet ist, kann einen niemand völlig überrumpeln, und das ist die halbe Miete. Wenn man genau weiß, was man tun muss, hat man schon ein paar Sekunden gewonnen. Und in diesen paar Sekunden kann man selbst aktiv werden.«
    Hayley hörte, wie die Tür zur Turnhalle aufging. Sie hätte dem Geräusch keine Aufmerksamkeit geschenkt, wenn nicht sämtliche Mädchen in diese Richtung gestarrt hätten. Manche von ihnen kicherten und ein paar senkten schüchtern die Blicke.
    »Mädels«, sagte Lizzy und klatschte in die Hände. »Ich möchte euch Tommy Ellis vorstellen, unseren Überraschungsgast für heute Abend.«
    Was war so besonders an dem Typen, fragte Hayley sich. Mit seiner dunklen Tolle, die ihm in die Stirn hing, sah er aus wie einer dieser Schnösel, die auf teure Eliteschulen gingen. Er war knapp unter 1,80 groß und schlank. In Hayleys Augen wirkte er wie ein Volltrottel.
    Lizzy führte ihn nach vorne und Hayley musste ihm die Hand schütteln.
    Für einen Jungen hatte er zarte Finger. Sein Händedruck fühlte sich feucht an. Vollidiot.
    Er lächelte. Sie nicht.
    Der Typ rückte sich sofort ins Rampenlicht, indem er sich den Mädchen zuwandte, die Finger verschränkte und ein strahlendes Lächeln aufsetzte. »Im Institut für Selbstverteidigung wollen wir, dass ihr bereits nach der ersten Unterrichtsstunde mit gestärktem Selbstbewusstsein von hier weggeht. Damit meinen wir jedoch nicht übertriebene Selbstsicherheit, sondern dass ihr wisst, wie man sich auf Gefahrensituationen vorbereitet und ihnen vorbeugt. Je vorbereiteter ihr seid, desto weniger Vorbereitung braucht ihr. Es ist wie mit einer Lebensversicherung: Wenn man erst eine abgeschlossen hat, braucht man sie nicht mehr.«
    Er lachte über seinen Vergleich, aber die Mädchen waren zu jung, um sich schon Gedanken über eine Lebensversicherung zu machen. Hayley schüttelte den Kopf. Was für ein Vollidiot.
    »Kriminelle«, fuhr er fort, »verspüren einen automatischen Drang nach Opfern. Man nennt das auch Trieb. Wenn sie zum Beispiel nachts unterwegs sind, denken sie an nichts anderes, als so schnell wie möglich ein Opfer zu finden. Was meint ihr, wen sich so ein Typ eher aussucht … ein Mädchen mit gesenktem Kopf, das auf ihrem Handy eine SMS an eine Freundin schreibt, oder ein Mädchen, das sich aufmerksam umsieht und ihren Schlüsselbund in der Hand hält?«
    »Das Mädchen, das eine SMS schreibt«, ertönte es vielfach unter den Zuhörern.
    »Richtig. Aber versteht mich bitte nicht falsch. Wir wollen euch keine Angst machen, sondern dafür sorgen, dass ihr vorbereitet seid. Das Wichtigste, was ihr im Kopf behalten solltet, ist, sich niemals überrumpeln zu lassen.«
    Das hab ich doch schon gesagt, dachte Hayley, sagte es aber nicht laut. Der Typ redete überflüssiges Zeug.
    »Geht aufrecht und zielstrebig«, fügte Tommy hinzu. »Tut so, als ob ihr genau wisst,

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