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Schlankheitswahn (Ein Fall für Lizzy Gardner) (German Edition)

Schlankheitswahn (Ein Fall für Lizzy Gardner) (German Edition)

Titel: Schlankheitswahn (Ein Fall für Lizzy Gardner) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T. R. Ragan
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nicht ausstehen kann. Wussten Sie, dass seine Tochter von einem Nachbarn vergewaltigt wurde, einem Mann, dem er vertraut hat?«
    »Okay, ich werde es tun, aber es wird nicht ganz leicht werden.«
    »Das hab ich auch nicht erwartet. Aber ich will das Zeug in genau zwei Tagen, nicht erst in drei oder vier«, warnte sie ihn. »In zwei Tagen gehen Sie in Ihrer Mittagspause wie immer in den Marshall Park an der Twenty-Seventh Street. Nur diesmal setzen Sie sich nicht auf Ihre Stammbank, sondern auf die in der Nähe des Sandkastens, wo die Leute Hufeisen auf Pflöcke im Boden werfen. Die Stelle kann man nicht verfehlen und unter der Woche ist dort niemand. Und selbst wenn, dann achtet niemand auf einen Spaziergänger, der auf der Bank sitzt und sein Sandwich isst. Tun Sie die Sachen für mich in eine braune Papiertüte und befestigen Sie sie mit Klebeband unter der Bank. Wenn da keine Spritze drin ist, schicke ich die Briefe ab.Und kommen Sie bloß nicht auf die Idee, sie abzufangen. Ich habe die Adressen von Ihren Schwiegereltern in Florida und von sämtlichen Kollegen, mit denen Sie jemals gearbeitet haben.« Sie durchbohrte ihn weiterhin mit ihrem Blick. »Ich rate Ihnen, mich nicht noch mehr zu verärgern, als Sie es ohnehin schon getan haben.«
    Hayley trat einen Schritt vom Bett zurück. »Ich hab Ihnen alles aufgeschrieben, damit Sie’s ja nicht vergessen.« Sie zeigte ihm den Zettel, faltete ihn und steckte ihn dann in die Tasche seines Jacketts, das über der Stuhllehne hing.
    Während sie ihre Sachen zusammenpackte, redete sie weiter. »Wenn Sie nicht immer wieder junge Mädchen gefickt hätten, die das nicht wollten, Mädchen, die Sie angefleht haben, aufzuhören, minderjährige Mädchen noch dazu, die Sie mit Drogen gefügig gemacht haben, dann wären Sie jetzt nicht hier. Eigentlich haben Sie den Tod verdient.«
    »Ich habe eine Familie.«
    »Ja, ich weiß. Zwei Mädchen und einen Jungen. Ich weiß auch, dass Sie nachts immer wieder zu den eigenen Töchtern ins Zimmer geschlichen sind.«
    »So etwas würde ich nie tun.«
    Sie sah ihn über ihre Schulter hinweg an. »Sie lügen.«
    »Du weißt überhaupt nicht, was du da redest.«
    »Ich wollte, es wäre so«, sagte sie und trat wieder an das Bett. »Vor zwei Wochen hab ich Sie vor der Road Town Bar gesehen, wie Sie zwei minderjährige Mädchen abgeschleppt haben. Ich hab die beiden später zufällig getroffen, und da haben sie mir erzählt, was Sie für perverse Dinge mit ihnen angestellt haben.«
    »Das waren Prostituierte. Warum, glaubst du wohl, treiben die sich auf der Straße herum?«
    »Weil sie sich von hässlichen Arschlöchern wie Ihnen vögeln lassen wollen?«
    »Ja.«
    Sie presste vor Wut die Lippen zusammen und sah nur noch verschwommen. Dann riss sie ein neues Stück Isolierband von der Rolle und klebte ihm damit den Mund zu.
    Die blanke Wut überkam sie und drohte, völlig von ihr Besitz zu ergreifen. Seit dem Besuch bei ihrer Mutter, als sie erkennen musste, dass dieser Frau Drogen mehr bedeuteten als die eigene Tochter, war ihre Welt aus den Fugen geraten. Sie wusste schon länger, dass es im Leben nicht immer fair zuging. Gleichzeitig war ihr aber klar, dass sie ihr Leben erst wieder in den Griff bekommen würde, wenn sie es den Männern, die ihre Mutter und damit auch sie ruiniert hatten, heimzahlte.
    »Jedes dieser Straßenmädchen«, fuhr sie fort, »braucht Geld, um zu überleben. Natürlich sind da auch welche darunter, die lieber irgendwelchen Kerlen für Geld einen blasen, als den ganzen Tag im Büro zu sitzen, aber viele dieser Mädchen sind Opfer von Zwangsprostitution. Wenn sie ihren Zuhältern am Ende des Tages kein Geld bringen, werden sie grün und blau geschlagen. Und diese Zuhälter machen ihre Mädels drogenabhängig, damit sie bei ihnen bleiben und einsehen, dass sie keine andere Wahl haben, als mit perversen Schweinen wie Ihnen ins Bett zu gehen.«
    Obwohl es bei ihr fast schon ein Ritual war, diese Männer zu brandmarken, fühlte es sich heute anders an. Hayley hatte das Gefühl, nicht sie selbst zu sein. Sie griff nach dem Lötkolben, zog das Verlängerungskabel so weit aus, wie es ging, stieg aufs Bett und setzte sich wieder rittlings auf ihr Opfer. Dann bewegte sie den Lötkolben langsam auf ihn zu, so, dass er ihn sehen konnte, und fuhr damit an den Buchstaben entlang, die sie zuvor mit schwarzem Filzstift auf seine Brust geschrieben hatte.
    Als der heiße Lötkolben seine zarte weiße Haut berührte, bäumte sich der

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