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Schlechtes Chili - Lansdale, J: Schlechtes Chili - Bad Chili

Schlechtes Chili - Lansdale, J: Schlechtes Chili - Bad Chili

Titel: Schlechtes Chili - Lansdale, J: Schlechtes Chili - Bad Chili Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe R. Lansdale
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Coloradofälle herunterfahren. Er war der Mann, den Leonard Big Man Mountain genannt hatte, der Profi-Catcher.
    Die beiden anderen waren eher klein. Im Mondschein waren sie nicht leicht zu erkennen, aber einer hatte ein hellhäutiges Gesicht, das von innen explodiert zu sein schien. Die Aknenarben auf seiner Haut fingen den Schatten ein und ließen die Furchen in seiner Haut wie Peitschenstriemen aussehen.
    Der andere war ein untersetzter Schwarzer mit kurzgeschnittenen Haaren und einer Stirn, die im Mondschein hell glänzte. Er hatte einen Atem so lieblich wie ein Bohnenfurz.
    Big Man Mountain warf mich aufs Gesicht, und die anderen beiden zogen mir die Arme auf den Rücken. Sie fesselten mir die Hände mit etwas, das sich wie Draht anfühlte, zogen mich hoch und zerrten mich durch die Hintertür meines Hauses.
    Ein 64er Chevy Impala parkte dort, wahrscheinlich schwarz, aber das war im Dunkeln schwer zu erkennen. Vielleicht war er auch blau oder grün oder von einer anderen dunklen Farbe.
    Ich kam mir wie ein gottverdammter Idiot vor. Ich war direkt hineingestolpert. Ich hatte nicht im Geringsten damit gerechnet. Ich war viel zu euphorisch gewesen. Sie waren vorgefahren und hatten ihren Wagen hinter meinem Haus geparkt, dann hatten sie die Hintertür oder ein Fenster aufgebrochen und dann zu beiden Seiten der Tür auf mich gewartet. Der große Kerl wahrscheinlich in der Küche. Ich war direkt in den Schlamassel gewandert, so ahnungslos wie eine Ente, die über eine Deckung flog.
    Die beiden kleineren Strolche setzten mich auf die Rückbank zwischen sich. Der Riese zwängte seine Gestalt hinter das Steuer und ließ den Chevy an. Ein Wagen fuhr an uns vorbei, als wir aus meiner Einfahrt kamen. Seine Scheinwerfer waren hell, und Big Man verfluchte sie. Wir fuhren meine kleine Straße entlang und bogen dann auf die vierspurige Hauptstraße ab. Über die dunkle Schnellstraße, weg von der Stadt und hinaus in immer tiefere Dunkelheit, wo die Schnellstraße keine Fahrbahnmarkierungen mehr hatte und sich verengte, wo die Bäume so dicht standen, dass ihre Schatten wie Teerfinger auf der Straße lagen.
    Wir fuhren weit raus in Richtung Louisiana, das sechzig Meilen entfernt liegt. Ich saß da und dachte darüber nach, was ich unternehmen konnte, aber es kam nicht viel dabei heraus. Meine Hände waren auf dem Rücken gefesselt, und ich saß zwischen zwei Kerlen, die aussahen, als hätten sie ihren letzten sentimentalen Gedanken gehabt, als sie versehentlich einen jungen Hund überfahren und gehofft hatten, dass der kleine Scheißer ihnen nicht die teuren Reifen beschädigte.
    Wir fuhren weiter, die Fenster heruntergekurbelt, damit der Fahrtwind kühl und feucht den Geruch nach Sumpfwasser hereinblies. Er zerzauste unsere Haare und ließ unsere Gesichter nass werden. Wagen begegneten uns. Einige tauchten hinter uns auf und überholten uns. Ich wollte den Kopf aus dem Fenster halten und schreien, aber wenn ich das tat, war ich mit Sicherheit erledigt. Also ließ ich es. Ich versuchte, die Augen offen und nach Chancen Ausschau zu halten. Ich hatte das Gefühl, dass in dieser Nacht Chancen überall warteten, nur nicht in Texas.
    Wir fuhren den halben Weg nach Louisiana, bogen rechts auf eine nicht asphaltierte Nebenstraße ab und fuhren immer tiefer in die Dunkelheit hinein, wo das Land sumpfig und die Schatten größer wurden und die Scheinwerfer das einzige Licht weit und breit waren.
    Wir fuhren ganz weit raus. Ganz weit.
    »Ich kann mir nicht denken, dass das ’ne Überraschungsparty ist«, sagte ich.
    »Ach«, sagte der Schwarze links von mir, »ich weiß nicht. Man könnte’s so nennen.«
    »Bis jetzt bist du doch überrascht, oder nicht?«, sagte der Mann mit den Pocken. Er steckte sich eine Zigarette in den Mund, zündete sie an und warf das Streichholz aus dem Fenster.
    »Wir sind ganz gut bei Überraschungen«, sagte der Schwarze. »Du bist genauso überrascht wie alle anderen, die ich je überrascht hab. Und ich hab ’ne ganze Menge überrascht.«
    »Maul halten«, sagte Big Man Mountain.
    Ich war nicht sicher, wen er meinte, mich oder die anderen beiden, aber wir verstummten alle, und der Wagen fuhr weiter, und der Geruch nach feuchter Erde wurde immer stärker. Die Art Erde, die ein Grab füllt.
    Autoscheinwerfer tauchten hinter uns auf, und für einen Augenblick erfüllten sie mich mit unbegründeter Hoffnung. Dann schwenkten die Lichter zur Seite, und die dunkle Form des anderen Wagens überholte uns.
    Wir

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