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Schloss der Liebe

Titel: Schloss der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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ähnlich.«
    Marjorie beugte sich zu Hastings. »Ich habe mir Sorgen um Euch gemacht, aber Eure Zofen meinten, es wäre besser, wenn nicht zu viele Leute in Eurer Kammer ein und aus gingen. Ihr seht schon viel besser aus, Hastings. Ich war zu Tode erschrocken, als Severin Euch gestern nach Hause brachte. Wir alle waren erschrocken.«
    »Danke, Marjorie.« Sie nahm einen Löffel Kirschsuppe und schmeckte den herrlichen Rotwein heraus, mit dem MacDear die dicke Suppe verfeinert hatte.
    »MacDear hat sie eigens für Euch zubereitet. Ich habe gefragt, was Ihr am liebsten esst, und er meinte, Kirschsuppe sei eine Eurer Leibspeisen und dass er sie schon lange nicht mehr gemacht habe. Der gute Mann hat mir und Eloise sogar erlaubt, in der Küche zu bleiben und ihm zu helfen. Ich habe noch nie jemanden getroffen, der so laut schreien kann.«
    Hastings sah an Marjorie vorbei Eloise an, die mit gesenktem Kopf dasaß. Sie aß nicht, sondern schob ihr Essen auf ihrem Zinnteller hin und her. »Eloise? Du hast MacDear geholfen, wie damals, als du noch bei uns warst?«
    »Ich wusste gar nicht, dass du MacDear schon früher geholfen hast«, wunderte sich Marjorie und nahm Eloises kleine Hand in die ihre.
    »Hab ich auch nicht. Hastings wollte, dass ich helfe, aber es war so heiß in der Küche. Und alle haben herumgeschrien. Besonders der dicke Mann. Ich wollte dort nicht bleiben.«
    Hastings schnappte nach Luft. »Das stimmt nicht, Eloise. Du hast sogar bei MacDear auf dem Schoß gesessen. Erinnerst du dich nicht?«
    »Ich weiß noch, dass Ihr mich gezwungen habt, mich auf seinen Schoß zu setzen. Er roch komisch und hat herumgebrüllt. Ich fand es furchtbar.«
    »Und warum bist du dann heute wieder in die Küche gegangen?«
    »Weil Marjorie dabei war. Sie hat mich zu nichts gezwungen, was ich nicht tun wollte. Ich durfte Kirschen
    essen.«
    »Ja, das ist wahr. Deine Zunge ist immer noch ganz rot.«
    Eloise streckte Marjorie ihre Zunge entgegen, dann lachte sie und drängte sich an sie. »Mit meinem kleinen Liebling werden mir noch graue Haare wachsen, lange bevor ich eine alte Frau bin«, wandte sich Marjorie an Hastings.
    »Du wirst nie eine alte Frau sein«, widersprach Eloise. »Du bist die schönste Frau der Welt.«
    Lachend zwickte Lady Marjorie Eloise in die Nase. »Du kleines schamloses Ding, du wirst mir so lange schmeicheln, bis ich meinen Kopf so hoch trage, dass ich nicht mehr durch unsere Kammertür passe.«
    Eloise lachte. Ungläubig schaute Hastings sie an. Nie zuvor hatte sie das Mädchen so fröhlich gesehen. Trist mauzte und erklomm Hastings' Schulter. Das Gewicht auf ihren empfindlichen Schultern ließen sie zusammenzucken, doch die Wärme des Marders tat gut und entspannte sie allmählich.
    Severin starrte auf seine Suppe, ohne zu essen. Sie fragte ihn: »Magst du keine Kirschen, Severin?«
    Geistesabwesend sah er sie an. »Was ...? Doch, Hastings. Es schmeckt sehr gut.«
    »Wirst du heute Nacht bei mir schlafen?«
    Er neigte seinen Kopf zur Seite. »Wenn es dir gut genug geht. Letzte Nacht wollte ich nicht, dass ich mich im Schlaf versehentlich auf dich wälze und dir wehtue.«
    »Mir geht es schon viel besser. Wo hast du letzte Nacht geschlafen?«
    »Hier im Großen Saal. Eingewickelt in eine Decke habe ich meinen Männern beim Schnarchen zugehört. Edgar hat mir Gesellschaft geleistet.«
    Vielleicht sagte er die Wahrheit. Er konnte ja auch schlecht mit Marjorie schlafen, wenn Eloise im selben Zimmer war. Sie begann aufzuatmen.
    »Ich habe letzte Nacht kaum ein Auge zugetan« warf Eloise in diesem Moment ein, »weil Dame Agnes auch so schnarcht. Ich schlafe viel lieber bei Lady Marjorie. Sie ist nicht so knochig und riecht nicht aus dem Mund.«
    Ein Schleier legte sich auf den Saal und alle Leute, die um sie herum waren. Severin hatte also doch mit Marjorie geschlafen! Er hatte eine andere geliebt, während seine eigene Ehefrau nur einige Zimmer entfernt davon lag. Sie glaubte, vergehen zu müssen.
    Sie fürchtete, dass sie sich vergessen könnte. Ihre Hand umklammerte das Messer. Langsam erhob sie sich. Trist mauzte, wich aber nicht von ihrer Schulter und schmiegte sich noch enger an ihren Hals.
    Ohne ein Wort zu ihrem Mann oder zu jemand anderem zu sagen durchquerte sie mit schleppendem Gang den riesigen Saal voll lachender Menschen. Als sie die Wendeltreppe erreicht hatte, hörte sie Severin rufen: »Trist, komm zurück. Du hast noch nicht genug gefressen.«
    Aber Trist rührte sich nicht.
    Und Severin kam

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