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Schloss der Liebe

Titel: Schloss der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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mich. Ich bete zum Himmel, dass Ihr Alice verschonen mögt. Das hat sie nicht verdient. Keine Frau verdient so etwas.«
    Hastig zog er sich aus ihr zurück und stand auf, immer noch außer Atem. Sein Marder, der nicht von seinem Platz an Hastings' Schulter gewichen war, starrte zu ihm hoch. Ihr Gesicht war kreidebleich, die Augen weit aufgerissen, die Hände zu Fäusten geballt. Es klopfte und Severin drehte sich zur Tür.
    »Wer ist da?«, brüllte er.
    »Mylord, wir bringen den Badezuber zurück.«
    Severin knurrte, ging zur Tür und öffnete. Er ließ den
    Diener nicht herein, sondern hievte die Wanne selbst ins Zimmer, knallte die Tür zu und leerte einige Eimer Wasser hinein. Er sah zu Hastings hinüber, die sich immer noch nicht rührte, und stieg in den Bottich. Nein, er hatte ihr bestimmt nicht ein bisschen weh getan. Während er einen Waschlappen mit Lavendelseife einrieb, sagte er über die Schulter: »Zieht Euch an und kümmert Euch um mein Abendessen.«
    »Nein«, gab sie scharf zurück.
    Sichtlich verwirrt wandte er sich um. »Was sagt Ihr da?«
    »Ich habe Nein gesagt. Ich will nichts mehr mit Euch zu tun haben. Ihr verdient weder mich noch verdient ihr Oxborough. Lord Graelam und König Edward sind einem schwer wiegenden Irrtum erlegen. Mein Vater hat Euch wahrscheinlich sofort durchschaut und erkannt, was für eine Sorte Mann Ihr seid - ein schlechter Mensch erkennt den anderen. Ich will nichts mehr mit Euch zu tun haben, Severin. Nichts.«
    »Kommt her und wascht mir den Rücken.«
    »Ein Messer in den Rücken, das könnt Ihr haben.«
    Erbost sprang er auf, während sich das Wasser über die Seiten des Zubers ergoss. »Ihr droht mir? Ihr, eine Frau, wagt es, mir zu drohen?« Er schlug sich mit der flachen Hand auf die Stirn. »Ich habe nichts weiter getan, als meine Pflicht als Ehemann zu erfüllen. Wahrscheinlich hätte ich keine Salbe benutzen sollen. Ich habe Euch zu sehr geschont. Das geht entschieden zu weit, Weib!«
    Doch sie schüttelte nur den Kopf, erhob sich vom Bett und ging langsam und gebückt wie eine alte Frau zu dem Handtuch und dem Morgenmantel, die auf dem Boden lagen. Sie sah müde und ausgelaugt aus. Er sah ihr zu, wie sie den Morgenrock anzog.
    »Ihr seid bleich wie eine Tote. Wenn Ihr Eure Zunge im Zaum hieltet, wenn Ihr tun würdet, was ich Euch sage, bräuchtet Ihr weder Salbe, noch müsste ich mir meinen Weg erzwingen. Mann und Frau sollten einander Lust und Freude verschaffen, aber Ihr wehrt Euch mit Händen und Füßen.«
    Entgeistert starrte sie ihn an. »Lust? Freude? Mit Euch? Das ist ein schlechter Scherz, den keine Frau nach dem ersten Mal verstehen wird. Aber Ihr habt sicher Recht, Severin. Alles ist meine Schuld. Ihr hättet mir besser weh getan, denn schließlich wolltet Ihr mich strafen. Stattdessen habt Ihr Schwäche gezeigt, indem Ihr die Salbe benutzt habt. Es wäre besser gewesen, wenn Ihr mir bewiesen hättet, wie unbarmherzig, was für ein unübertrefflicher Krieger Ihr seid, und wie unbedeutend ich neben Euch bin. Und ich soll Lust und Freude mit Euch empfinden? Ich soll vor Glück und Seligkeit schreien, wenn Ihr mich zum Bett zerrt, mich beleidigt und Euch in mich hineinzwängt?« Sie drehte sich auf ihrer nackten Ferse um und verließ das Zimmer.
    »Wagt es nicht zu gehen. Ich habe Euch keine Erlaubnis dazu gegeben!«, schrie er.
    Aber sie beachtete ihn nicht, sondern schloss leise die Tür. Unschlüssig ließ Severin sich zurück ins Wasser gleiten. Er wusch sich selbst. Das einzige Handtuch im Raum war das Hastings, und das war nass. Er trocknete sich ab, so gut es ging, und zog sich langsam an. Trist gab keinen Mucks von sich. Mit dunklen, klaren Augen blickte er seinen Herrn an.
    »Sie hört einfach nicht auf, sich gegen mich zu wehren, Trist. Ich habe ihr nichts getan. Du hast selbst gesehen, dass ich ihr nichts getan habe. Sie lag einfach nur da, als wäre sie ein verdammtes Opfertier. Nun ja, sie war weich und warm, aber sie war nicht bei der Sache. Sie hat so getan, als wäre sie gar nicht da.
    »Es war nicht mein Wunsch, sie zu heiraten. Bis wir zurück nach Langthorne kamen, sind wir ganz gut zurechtgekommen, aber dann fanden wir nur verbranntes Land vor und ich musste eine Erbin finden, das weißt du. Und jetzt habe ich alles, was ich mir nur wünschen kann. Ich bin ein vermögender Mann, mit Rang und Namen. Was ist schon eine Ehefrau? Eine Last, weiter nichts. Ich werde meine ehelichen Pflichten aber trotzdem erfüllen.«
    Der Marder sah ihn

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