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Schloss meiner Sehnsucht

Schloss meiner Sehnsucht

Titel: Schloss meiner Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Darius
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zu wollen... du, das ist dann die halbe Miete.“
    „Und du meinst wirklich, dass sich irgendwer darauf einlässt, nur weil diese beiden Frauen es befürworten?“
    „Da bin ich ganz sicher. Ich kenne doch die Branche!“
    Kerstin blinzelte. Da saß sie nun – inmitten von unzähligen roten Rosen, die leider schon ziemlich zerdrückt waren – und heulte. Aber das war ja nur, weil sie so wahnsinnig glücklich war!
    + + +
    Das Summen des Telefons auf dem kleinen Nachttisch riss Volker aus dem Halbschlaf. Leicht benommen hob er den Hörer ans Ohr.
    „Hey, Alter. Wir wollten mal hören, wie es dir geht!“ Gert Remmlers Stimme klang betont munter. „Gerade sitzen wir hier bei Mario zusammen und denken an dich.“
    „Danke, es geht so.“
    „Jenny und Michi lassen dich grüßen. Sie fragen, ob du in zwei Wochen wieder fit bist. Dann steigt hier am See eine geile Fete. Michi wird 23, das ist doch ein Grund, oder?“ Das Lachen des Kommilitonen klang unecht.
    Zwei Wochen... waren sie wirklich solche Ignoranten, dass sie gar nicht überlegten, was sie da sagten? Volker spürte, dass schon wieder eine Welle von Übelkeit über ihn hinwegschwappte.
    „Ich glaub nicht, dass das geht. Feiert ruhig ohne mich. Viel Spaß.“
    „Sei nicht so pessimistisch. Das wird schon wieder. So long – halt die Ohren steif.“
    Volker machte sich nicht mehr die Mühe, eine Antwort zu formulieren, er legte einfach auf. Und dann wurde ihm wieder so schlecht, dass er für die nächste Viertelstunde alles ausschaltete – nur sein Körper, der sich so vehement gegen die Chemotherapie wehrte, war von Bedeutung.
    Schweißüberströmt und zitternd lag er in den Kissen, krampfte die Hände ins Laken und hätte am liebsten seine Wut und seine Verzweiflung laut herausgebrüllt. Aber sogar dazu war er zu schwach.
    Er hörte nicht, dass es klopfte und seine Eltern hereinkamen. Erst als er die kühle Hand seiner Mutter auf der Stirn spürte, öffnete er die Augen.
    „Ach Junge, wenn ich dir doch helfen könnte...“
    „Es wird schon wieder.“ Er zwang sich zu einem Lächeln. „Noch ein paar Tage, dann geht es aufwärts, sagt der Professor.“
    Welch gnädige Lüge! Aber zumindest seine Mutter schien sie zu glauben. Joachim von Sternburg sagte nicht viel, aber er wirkte um Jahre gealtert.
    „Was macht die Firma? Habt ihr den Schuft, der uns das eingebrockt hat?“
    „Nein, noch nicht. Aber der Detektiv sagt, er hätte endlich eine Spur. Hoffentlich. Dieser Schaden droht sonst in die Millionen zu gehen.“ Er wollte noch mehr berichten, aber Volker schlief übergangslos ein.
    Noch einmal strich ihm seine Mutter über die Haare – und zuckte entsetzt zusammen, als sie einige Büschel in den Händen hielt.
    „Nein...“, flüsterte sie und sah ihren Mann aus tränennassen Augen an.
    „Das ist nicht so schlimm.“ Joachim von Sternburg nahm sie in den Arm. „Die Haare wachsen doch nach, das wissen wir alle. Wichtig ist, dass die Chemo greift, dass auch die letzten Metastasen vernichtet werden.“
    „Wenn er überhaupt welche hat. Warum quält man ihn so, obwohl doch gar nichts bewiesen ist?“
    „Das weißt du doch genau.“ Sacht streichelte er ihre zuckenden Schultern. „Das ist reine Prophylaxe. Aber sehr, sehr wichtig. Volker versteht das. Er war mit der Therapie einverstanden, die Professor Scholl vorgeschlagen hat.“
    „Die soll angeblich so harmlos sein, gar nicht aggressiv!“ Gräfin Noras Stimme klang bitter. „Aber der Junge muss doch leiden.“
    „Ich bin sicher, es geht ihm bald wieder gut. Du musst fest daran glauben. Und Volker von dieser Zuversicht etwas abgeben. Damit helfen wir ihm am meisten.“
    Sie schwiegen eine Weile, sahen auf den schlafenden jungen Mann, von dessen Vitalität kaum noch etwas zu ahnen war.
    Volker schlief – mit einigen kleinen Unterbrechungen – bis zum Abend. Irgendwann brachte eine Schwester drei Blumensträuße, Genesungswünsche von so genannten Freunden, die bedauerten, keine Zeit für einen Krankenbesuch zu haben. Zwei waren auf Ibiza, der andere schob eine wichtige Klausur vor.
    Volker lachte bitter auf. So war das also – wenn der Sonnyboy nicht mehr mithalten konnte, war er gleich out. So sah’s aus, auch wenn alle, denen er das mehr oder weniger direkt vorwarf, dies bestritten. Aber es war nun mal eine Tatsache: Am Anfang waren noch ein paar der Freunde zu Besuch gekommen, doch rasch hatten sie sich alle mit mehr oder minder glaubwürdigen Ausreden zurückgezogen.
    Nur mit Mühe

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