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Schloss meiner Sehnsucht

Schloss meiner Sehnsucht

Titel: Schloss meiner Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Darius
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beobachten. Das Bikinihöschen ruschte zu Boden, ebenso rasch war Oliver aus seinen Shorts geschlüpft.
    Die Fliesen waren warm, doch nicht gerade bequem, da machte es Sinn, bis zu dem kleinen Grasstreifen zu rollen, der den oberen Terrassenteil begrenzte.
    Lachend wälzten sie sich im Gras. „Du bist eine Hexe“, keuchte Oliver.
    „Ich weiß!“ Veras kehliges Lachen steigerte sein Verlangen bis ins Unendliche. Mit einem kleinen Schrei nahm er sie, und für eine Weile war alles Denken ausgeschaltet.
    „Was ist denn nun – verrätst du mir jetzt, ob du was mit dem Brand zu tun hast?“ Sie setzte sich aufrecht, schob mit der für sie so typischen Geste das lange Haar aus dem Gesicht und sah ihn forschend an.
    Oliver war mit einem Schlag ernüchtert. „Kannst du gar nichts anderes denken? Was soll der Unsinn?“
    Sie zuckte mit den Schultern. „Ich dachte ja bloß... du hast auf einmal Geld im Überfluss, dazu reichlich Kokainvorrat... das kommt doch nicht von ungefähr!“
    „Woher weißt du, wie viel Kokain...“ Er unterbrach sich. „Du schnüffelst in meinen Sachen rum. Du verdammtes Biest!“ Sein Schlag traf Vera völlig unerwartet. Ihre Lippe platzte auf, sie geriet ins Taumeln. Doch schnell hatte sie sich wieder gefasst, und ehe Oliver wusste, wie ihm geschah, bekam er kontra: Vera schlug so heftig zu, dass er zur Seite fiel.
    Der Stein war nicht allzu groß, doch ziemlich scharf. Ein stechender Schmerz durchzuckte Oliver, er schrie auf. „Verdammt!“
    „Entschuldige! Bitte, Darling, sei nicht bös. Das... das hab ich nicht gewollt.“ Fassungslos sah Vera erst auf den Mann, der fast ohnmächtig war vor Schmerz, dann auf den dünnen Blutfaden, der aus einer Platzwunde am Hinterkopf rann.
    „Lass mich!“ Oliver wehrte ihre Hand ab. Wütend sah er ihr ins Gesicht – und erschrak seinerseits. Vera sah auch ziemlich übel aus. Die Wange geschwollen, die Lippe blutig... wie sollte sie so vor einer Kamera posieren?
    „Vergiss es“, murmelte er und stand mühsam auf. „Gibt’s im Haus einen Verbandskasten?“
    „Sicher. Ich... ich helfe dir, ja?“
    „Kümmer dich um dich. Du musst schließlich morgen vor die Kamera, ich nicht.“
    Der Rest des Tages verlief in ungutem Schweigen. Das Model versuchte alles, um die Spuren von Olivers Schlägen zu beseitigen. Er hingegen bekam am frühen Abend rasende Kopfschmerzen, so dass er beschloss, doch einen Arzt aufzusuchen. Der Doktor konnte ihm irgendwas geben, vielleicht war es auch nötig, ihn mal gründlicher zu untersuchen. Die Sehstörungen, unter denen er hin und wieder litt, traten heute so massiv auf, dass es ihn beunruhigte.
    Mit einem Taxi ließ er sich nach Ischia bringen. In dem großen Ort gab es eine kleine, recht gut ausgestattete Klinik, wie er wusste.
    Leider war um diese Zeit kein Röntgenologe mehr im Haus. Doch der junge Mediziner, der in der Ambulanz Dienst versah, diagnostizierte eine leichte Gehirnerschütterung und gab ihm starke Pillen.
    „Die werden den Hauptschmerz nehmen“, sagte er. „Dennoch sollten Sie sich ein paar Tage Ruhe gönnen. Zwei, drei Tage im Bett – und Sie sind wieder fit.“
    Das klang beruhigend! Oliver atmete auf, und als er in der kleinen Villa in Sant’ Angelo eintraf, war sein Stimmungsbarometer noch mehr gestiegen. Dieser Schlag... na ja, Vera wusste schließlich, wie er war. Und auch er kannte ihr Temperament zur Genüge. Sie hatten sich also nichts vorzuwerfen.
    Der Tisch auf der Terrasse war gedeckt. Antipasti waren ebenso verlockend angerichtet wie der Champagnercocktail. Auf einem Barwagen stand ein bereits dekantierter Rotwein in einer Karaffe, aus der Küche drang der Duft von gegrilltem Fisch im Kräutermantel.
    Vera trug einen fast durchsichtigen Kaftan und sah ihm mit einem kleinen Lächeln entgegen. „Frieden?“
    Er grinste. „Frieden.“ Doch als er sie an sich ziehen und küssen wollte, wandte sie den Kopf ab. „Meine Lippe... das tut zu weh.“
    „Sorry. Wird nicht mehr vorkommen.“
    „Einen Drink vorweg?“ Sie ging schon zum Barwagen, um die Champagnerflips zu nehmen.
    „Klar doch. Danach spendiere ich uns was.“ Er zwinkerte anzüglich.
    Vera atmete auf. Das war noch mal gut gegangen! Ihr Kokainkonsum war in den letzten Wochen stark gestiegen. Und seit sie wusste, dass Oliver einiges von dem begehrten weißen Pulver in einem Aktenkoffer hortete, war ihre Gier noch mehr angestachelt worden.
    Zum Essen kamen sie vorerst nicht. Nach dem ersten Drink knabberte Oliver ein paar der

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