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Schlüsselspiele für drei Paare

Schlüsselspiele für drei Paare

Titel: Schlüsselspiele für drei Paare Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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noch strenger aussehen ließ. Bentrob wußte das und griff gern nach dieser Verstärkung seiner Persönlichkeit.
    »Ich habe mit Ihnen zu sprechen, Herr Bentrob«, sagte Fallers mit zugeschnürter Kehle. Er wußte, das wird der schwerste Gang meines Lebens. Ein Gang in ein neues Leben, gleich begonnen mit einer Lüge.
    »Ich wüßte nicht, was wir miteinander zu reden hätten«, sagte Bentrob zurückhaltend. »Meine Tochter ist trotz Verbotes meinerseits immer noch mit Ihnen befreundet, sie ist großjährig und nützt das aus. Ich hatte andere Pläne mit meiner Tochter, aber die Ideen der Eltern sind ja von jeher verkalkt. Was wünschen Sie also?«
    »Ich wünsche«, sagte Fallers stockend, »daß Sie Ihre starre Haltung aufgeben, Herr Bentrob. Daß Sie uns verstehen. Daß Sie Julia und mich nicht verdammen.«
    »Warum?« Bentrob funkelte Fallers durch seine Brille an.
    »Julia und ich möchten heiraten.«
    »Das möchten Sie ja schon immer.«
    »Zu Weihnachten schon.«
    »Aha! Und ich soll vor Freude über dieses Geschenk um den Weihnachtsbaum hüpfen wie die Beatles um die Gitarre? Aber gut, heiraten Sie! Julia ist zweiundzwanzig Jahre. Ich kann nichts machen als warnen und mich zurückziehen.«
    »Sie sollen einverstanden sein. Ohne Ihren Segen – das klingt altmodisch, aber es ist so – will Julia nicht heiraten.«
    Studienrat Bentrob rückte an seiner Brille und trommelte mit den Fingerspitzen auf die Tischplatte. Vor ihm lagen die Klassenarbeitshefte. Die schlechteste Arbeit des Jahres. Selbst der Primus hatte nur eine Zwei geschrieben! Es sah fast aus wie ein Komplott, und nun noch dies.
    »Ich weiß nicht, warum ich meine Meinung ändern soll«, sagte Bentrob steif.
    »Ein Großvater kann nicht so hart sein …«, sagte Fallers leise.
    Die Brille auf Bentrobs Nase schwankte. Er riß den Mund auf, schloß ihn aber schnell wieder. Das Trommeln der Finger hörte auf.
    »Sagen Sie das noch einmal«, murmelte Bentrob. »Ich habe mich sicherlich verhört …«
    »Wir müssen heiraten«, sagte Fallers heiser.
    »Meine Tochter? Muß?!«
    »Ja.«
    Bentrob sprang auf. Es geschah so plötzlich, daß der Stuhl umfiel und auf den Boden polterte. Mit rotem Gesicht rannte der Studienrat um den Tisch herum. Fallers wich zurück zur Tür.
    »Sie Lump!« schrie Bentrob. »Sie Lump! Sie haben meine Tochter … haben … meiner Julia … meiner, kleinen, unschuldigen Julia …« Bentrob schwankte und lehnte sich heftig atmend an die Wand. »Oh, Sie Lump …«, stammelte er. »Gehen Sie! Hinaus mit Ihnen! Meine kleine Julia … Warum bin ich kein Held und schlage Ihnen den Schädel ein …«
    »Wir lieben uns.« Fallers versuchte es noch einmal. Er hob beide Arme, fast flehend sah es aus. »Und wir werden glücklich sein, ich verspreche es Ihnen, Herr Bentrob.«
    Bentrob schüttelte den Kopf. Der Schock saß in seinem Hirn wie ein glühender Spieß. Ein Kind! Julia bekommt ein Kind. »Es ist meine Schuld«, sagte er leise. »Auch meine Schuld. Ich hätte sie härter anpacken sollen … Sie bleibt doch meine Tochter, auch wenn sie zweiundzwanzig oder zweiundfünfzig ist. Ich war zu milde … und die Mutter fehlte … die Mutter, zu der sie Vertrauen gehabt hätte. Und Sie haben das ausgenutzt, Sie Schuft, Sie Bengel, Sie … Sie …«
    Bentrob stieß sich von der Wand ab, schwankte zur Tür und riß sie auf. »Hinaus!« brüllte er. »Sofort hinaus!«
    Fallers zögerte. Er blickte die Treppe hinauf zu Julias Zimmer, atmete dann tief und verließ das kleine Einfamilienhaus. Hinter ihm warf Bentrob die Tür zu.
    Dann stand Studienrat Bentrob im Flur, unschlüssig, schwitzend, mit wehem Herzen und väterlichem Schmerz. Er ging in sein Zimmer zurück und lauschte, ob er von oben Julias Schritte hörte.
    Nichts. Die Ruhe im Haus war schrecklich.
    Er wanderte um seinen Schreibtisch, blieb stehen, lauschte wieder, öffnete das Fenster und steckte den Kopf in die nasse Nachtkälte, um sich abzukühlen. Aber es half wenig. Der Gedanke, Julia bekommt ein Kind, trieb neue Hitze in sein Gesicht.
    Unruhig lief er fast eine Stunde im Haus herum, vom Arbeitszimmer ins Wohnzimmer, vom Wohnzimmer in die Küche, von dort in die Diele … dann blieb er stehen, lehnte sich an das Geländer der Treppe und rief hinauf.
    »Julia!«
    Schweigen im Haus. Bentrob trommelte gegen den Handlauf des Geländers.
    »Julia! Komm einmal herunter!«
    In Julias Zimmer rührte sich nichts. Da stieg er die Treppe hinauf und rappelte an der Klinke des Zimmers. Die

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