Schmeckts noch
kann der Verschluss der Äderchen zum Schlaganfall führen.
Der Körper ist ständig im Krieg mit freien Radikalen. Die Enzyme haben zwar ein Schutzsystem aufgebaut, doch sie brauchen Unterstützung von außen und sind unter anderem auf die Hilfe von Spurenelementen wie Selen, Zink, Kupfer und Mangan angewiesen. Die Versorgung mit Mineralstoffen ist also wichtig. Vitamin C ist jedoch der erfolgreichste Radikalenfänger. Das bekannteste aller Vitamine hat zwei starke Kampfgefährten: Vitamin E und Selen. Verlässliche Verbündete im Kampf gegen die permanenten Angreifer sind die Antioxidantien aus der Nahrung. Zellbiologen gehen davon aus, dass Millionen unterschiedliche Substanzen am Werk sind, wenn der Mensch sich ausgewogen ernährt. All diese Substanzen wirken nie isoliert, sondern immer im interaktiven Verbund. Antioxidantien fangen die freien Radikale und zerstören sie. Zu den bekanntesten gehören sekundäre Pflanzenstoffe wie Carotinoide, Flavonoide, Glucosinolate, Sulfide, Saponine, Phytosterine, Protease-Inhibitoren, Monoterpene und Phytoöstrogene. Die genannten sind nur Obergruppen. Die Zahl der Einzelsubstanzen mag weit über 100 000 liegen. Es sind Farbund Bitterstoffe, schwefelhaltige Substanzen, antibakterielle Sulfide und Aminosäuren. Niemand vermag heute genau zu sagen, wie viele Wirkstoffe es in Obst und Gemüse wirklich gibt. Wie sie sich gegenseitig beeinflussen und zusammenwirken, ist erst recht nicht hinreichend erforscht.
Als starke Krebshemmer gelten zum Beispiel Isothiocyanate. Sie zerstören krebsauslösende Stoffe im Körper, bevor sie die Zellen schädigen können, und bringen Enzyme auf Trab, die wiederum entgiftend wirken. Je kräftiger die Farbe von Obst und Gemüse ist, desto größer scheint der Gesundheitseffekt zu sein. Kirschen,Brombeeren, schwarze und rote Johannisbeeren und Heidelbeeren sind reich an wertvollen Farbstoffen. Die blaue Zunge nach dem Genuss von Heidelbeeren ist auf die Krebshemmer Anthozyane zurückzuführen. Den Gerbstoff Tannin hat die moderne Pharmaforschung entdeckt und als Krebsabwehrstoff eingestuft. Auch getrocknete Früchte wie Datteln, Feigen und Trockenpflaumen wirken antioxidativ. Sie haben einen hohen Polyphenolgehalt.
Das US Department of Agriculture hat 2004 eine Liste mit Lebensmitteln aufgestellt, die als die erfolgreichsten Radikalenfänger nachgewiesen sind. Die Top 20 werden angeführt von Cashewnüssen, mexikanischen roten Bohnen, Kidneybohnen, Walnüssen, Pintobohnen, Haselnüssen, Preiselbeeren, Artischockenherzen, wilden Waldblaubeeren, Backpflaumen, schwarzen Bohnen, Pistazien, Pflaumen, Brombeeren, Himbeeren, Mandeln, Erbsen, roten Delicius, Granny Smith und Datteln.
Carotinoide sind als gelbe und rote Farbstoffe in Obst und Gemüse vorhanden. Doch nicht nur Karotten, Tomaten und Aprikosen enthalten Carotinoide. Auch grüne Gemüse wie Spinat und Grünkohl enthalten diese roten und gelben Farbstoffe, doch sie können sich optisch nicht gegen das grüne Chlorophyll durchsetzen und werden von ihm überdeckt. Zu den bekanntesten Carotinoiden zählen Betacarotin und Lycopin, der Antikrebsfarbstoff aus den Tomaten. Der Wunderstoff Lycopin wird durch Erhitzen in seiner Wirkung noch verstärkt, deshalb ist Tomatenmark reicher an Lycopin als frische Tomaten. Doch Lycopin ist auch in roten Grapefruits und Wassermelonen. Das Betacarotin in Karotten wird vom Körper am effektivsten dann verwertet, wenn die Möhren gekocht und mit Fett zubereitet sind. Als Rohkost verzehrt, bleibt das Betacarotin in Karotten nahezu wirkungslos.
Phytosterine werden modernen Diätmargarinen zugesetzt, weil sie im Aufbau dem LDL-Cholesterin ähnlich sind. Die Phytosterine nehmen dem Cholesterin im Darm die »guten Plätze« weg, und das böse LDL wird ausgeschieden, bevor es Schaden anrichten kann. Phytosterine fungieren als Botenstoffe in Pflanzen und kommen vor allem in Nüssen, Hülsenfrüchten und Samen wie Sonnenblumenkernen vor.
Glucosinolate kommen vor allem in Kreuzblütlern wie Rettich und Radieschen, in allen Kohlsorten sowie in Kresse und Senf vor. Sie verleihen den Pflanzen ihre Schärfe. Wissenschaftler bringen einen hohen Verzehr dieser Lebensmittel mit einer deutlichen Prophylaxe gegen Krebs in Zusammenhang.
Flavonoide gehören zu den Polyphenolen, die sich in der Krebsabwehr einen Namen gemacht haben. Flavonoide sollen auch das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken. Sie gehören zu den Pflanzenfarbstoffen
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