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Schmerz - Piccirilli, T: Schmerz - The Midnight Road

Schmerz - Piccirilli, T: Schmerz - The Midnight Road

Titel: Schmerz - Piccirilli, T: Schmerz - The Midnight Road Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Piccirilli
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gesagt?«
    Flynn hatte immer noch Mühe, es zusammenzukriegen. »Er sagte, ich hätte sein Geheimnis verraten.«
    »Was für ein Geheimnis?«
    »Er hat Menschen absichtlich sterben lassen. Und es gab jemanden, der davon wusste. Er sagte, er sei jemandem begegnet, der genauso krank sei wie er, noch kranker sogar. Vielleicht war das derjenige, der mit dem GTO abgehauen ist. Er meinte, er habe es an seinen Händen gesehen und in seinen Augen gelesen.«
    »Was ist mit seinen Augen?«
    »Er sagte, er habe sie sterben lassen, weil er Lust dazu hatte. Dutzende von Menschen.«
    »So ein Arschloch.«
    Flynn zündete sich eine Zigarette an. »Außer Angela. Die hat er so sehr geliebt, dass er sie töten musste.«
    »Wahrscheinlich hat er das sogar geglaubt. Und das ist der Mann, der Ihnen das Leben gerettet hat.«
    »Genau. Er wollte außerdem nicht, dass man ihn zurückholt.«
    »Da braucht er keine Angst zu haben.« Raidin dachte nach. »Wen deckt er?«
    »Ich bin nicht sicher, ob davon die Rede sein kann.«
    »Wie meinen Sie das?«

    »Er schien wütend zu sein. Er sagte, dieser andere sei der Teufel und dass der Teufel zu ihm mit seiner eigenen Stimme gesprochen habe, in seinen eigenen Worten. Und dass er ihm gern zugehört habe.«
    »Noch so ein Verrückter.«
    »Tja.«
    Raidin ging zurück zu den anderen, die immer noch fotografierten. Flynn schob den Kopf vor und sah den Wagen des Gerichtsmediziners neben dem Charger stehen.
    Bald würden sie diesen kleinen Herrn über Leben und Tod einpacken und mitnehmen.
     
    »Er hieß Petersen«, erklärte ihm Raidin. »Wayne Petersen.«
    »Ich habe ihn gefragt, aber er wollte es mir nicht sagen«, erwiderte Flynn. »Es ist noch nicht vorbei.«
    »Vielleicht war es sein Partner. Rettungssanitäter arbeiten immer zu zweit. Wir überprüfen das. Ich hatte schon mal mit einer ähnlichen Situation zu tun. Ein Pfleger, der seine Patienten im St. John’s vergiftet hat. Er glaubte, sie von ihrem Leid zu erlösen. Manche Leute halten sich wirklich für den lieben Gott.«
    Flynn versuchte, sich zu erinnern. Wie der Kerl gesagt hatte, er solle ruhig sein. Dass er verdammt noch mal der größte Glückspilz sei, von dem er je gehört habe. Dass er Schutzengel haben müsse, von denen sie einem in St. Vincent nichts erzählten.
    »Ich will meine Waffe zurück.«
    »Wir müssen sie überprüfen.«
    Immer mussten sie alles überprüfen.

    »Sie brauchen nur daran riechen, dann wissen Sie, dass nicht damit geschossen wurde.«
    »Wir müssen sie trotzdem überprüfen.«
    Ein uniformierter Polizist kam dazu, nahm Raidin beiseite, flüsterte ihm etwas ins Ohr und sah Flynn dabei an. Sie gingen immer noch davon aus, dass er den Typen umgelegt hatte. Erst jagte er ihn auf der Gegenspur über den Southern State Parkway, um ihm dann am Strand den Rest zu geben. Keine schlechte Story, das gefiel ihnen.
    Flynn zündete sich noch eine Zigarette an und wartete. Die Schilder machten ihn hungrig. Hotdogs. Hamburger. Zwanzig verschiedene Sorten Eis. Pommes frites. Nachos mit Käse. Brezel. Sein Vater stand auf Brezel. Er aß immer erst die Hälfte auf, bevor er Flynn und seiner Mutter etwas abgab. Seine Mutter kaute abwesend auf ihrem Stück herum und wartete darauf, dass der Alte sich mit den Rettungsschwimmern anlegte. An einem guten Tag kam es erst am späten Nachmittag dazu, kurz bevor sie sowieso loswollten. Es war, als könnte sein Vater nicht nach Hause fahren, ohne vorher zu beweisen, was für ein harter Kerl er war.
    Sie bauten die Trennwand ab. Die Leiche war weg. Flynn sah ihnen an, dass sie keine guten Nachrichten hatten. Hätten sie den Kompagnon geschnappt, würden sie jetzt alle lächeln und zu ihren Streifenwagen rennen. Der Uniformierte schlich sich davon.
    »Der Partner war es nicht«, erklärte Raidin. »Der Mann heißt Bucky Ford. Haben Sie den Namen schon mal gehört?«
    »Nein.«

    »Er arbeitet heute. Vor weniger als einer Stunde hat er einen älteren Herrn gerettet, der in St. James auf dem Eis ausgerutscht ist und sich eine Gehirnerschütterung geholt hat. Er hat einen neuen Partner. Petersen wurde vor fast vier Wochen entlassen.«
    Und den Defibrillator hatte er mitgenommen. »Warum?«
    »Er erschien nicht mehr regelmäßig zur Arbeit, schrieb falsche Diagnosen, wirkte abgelenkt. Sie wollten ihn in Urlaub schicken. Danach ist er nicht wiedergekommen.«
    »Ein paar Tage nachdem er mir das Leben gerettet hat, ging es mit ihm bergab.« Flynn nickte, er spürte, wie die Antwort näher

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