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Schmerzlos: Thriller (German Edition)

Schmerzlos: Thriller (German Edition)

Titel: Schmerzlos: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Gardiner
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passieren.«
    Wütend rollte er an uns vorbei. Ich wollte etwas sagen, doch ich wusste, dass es besser war, jetzt den Mund zu halten. Er bog um die Ecke. Mein Vater und ich folgten ihm. Jesse hatte den Fahrstuhl für die Tiefgarage erreicht und studierte das Schild, das jemand an die Tür geklebt hatte. Außer Betrieb.
    Seine Finger umklammerten die Greifreifen des Rollstuhls. »Ev, kannst du den Pick-up holen?«
    »Ja, sicher.«
    Er fummelte die Wagenschlüssel aus der Hosentasche. Sie rutschten ihm aus der Hand und fielen zu Boden. Als er sich nach vorn beugte, um sie aufzuheben, riss am Poloshirt meines Vaters die Schulternaht.
    »Mist. Tut mir leid.«
    Er reichte mir die Schlüssel und starrte das Schild an. Dann holte er mit der Hand aus und schlug mit dem Handballen auf den Rufknopf.
    Natürlich tat sich nichts. Er ließ die Schultern hängen und lachte sarkastisch.
    »Bei diesem Gebäude wundert mich gar nichts mehr.« Er wendete den Rollstuhl und fuhr davon. »Wir treffen uns vorn am Ausgang.«
    Ich blinzelte. »Warte.«
    Doch er war schon um die Ecke verschwunden. Ich rief seinen Namen und lief ihm nach. Er war schon fast auf der anderen Seite der Eingangshalle.
    »Jesse.« Ich holte ihn ein und schlang ihm die Arme um die Schultern. Der Rollstuhl rutschte noch ein Stück über den Marmorboden und blieb dann stehen.
    »Evan, was soll das?«
    Ich trat um den Rollstuhl herum und legte ihm die Hände auf die Knie. »Ich muss dir was sagen.«
    »Was?«
    Ich sah mich um, auf der Suche nach einem Ort, wo wir ungestört waren. Bei einem der verglasten Fahrstühle öffneten sich gerade die Türen. Eine Frau kam heraus.
    »Halten Sie bitte die Tür auf«, rief ich ihr zu.
    Sie blockierte die Türen. Jesse glotzte mich verblüfft an.
    »Würdest du mir bitte …«
    »Da rein. Sofort.«
    Er rollte in den Fahrstuhl. »Was zum Teufel ist eigentlich los mit dir?«
    Ich drückte auf den Knopf zum Schließen der Türen. Als sie zu waren, drückte ich auf STOP.
    Er runzelte die Stirn. »Hast du oben in Swayzes Labor irgendwas getrunken?«
    »Nein. Ich bin schwanger.«
    »Und ich rauche grade Crack. Was ist los?«
    »Ich bin schwanger.«
    Plötzlich hatte ich das Gefühl, ich wäre vom Dach gesprungen, ohne zu wissen, ob Jesse mich unten auffing. Er riss die Augen auf. Sein Mund öffnete sich. Großer Gott, fang bloß nicht wieder an zu hyperventilieren. Und verlang jetzt bloß keine Beweise. Oder eine Axt, damit du die Türen aufhacken und flüchten kannst.
    Ich krallte meine Fingernägel in meinen Handballen. »Jetzt sag schon was.«
    Er sah aus, als würde er in Lichtgeschwindigkeit nachdenken. Sein Blick flog von meinem Gesicht zu meinem Bauch.
    »Ach du Scheiße.«
    Ich knirschte mit den Zähnen.
    Ach du Scheiße? Ich musste schlucken, aber mir hatte jemand eine Socke in die Kehle gestopft.
    »Bist du sicher?«, fragte er.
    Ich drehte mein Gesicht zum Fenster. »Nicht hundertprozentig.«
    »Aber du musst dir doch sicher sein!«
    Ich nickte und starrte wütend durch die Scheibe in die Eingangshalle.
    »Sag mir, dass das wahr ist.«
    Er nahm meine Hand. Ich schaute ihn an. Er blinzelte, als würden seine Augen brennen.
    »Sag mir, dass das wahr ist, sonst fange ich auf der Stelle zu schreien an.«
    »Du freust dich darüber?«
    »Natürlich freue ich mich! Das ist …« Er machte ein langes Gesicht. »Du nicht?«
    Obwohl er den Schmerz in seinen Augen nicht verbergen konnte, versuchte er seine Begeisterung zurückzuhalten, aus Angst, dass ich ihm eine Antwort gab, die er nicht hören wollte. In diesem Moment wurde mir klar, dass ich noch nie im Leben jemanden so sehr geliebt hatte.
    »Ich freu mich wahnsinnig«, flüsterte ich.
    Jesse riss mich auf seinen Schoß und küsste mich.
    Und dann küsste er mich noch mal. »Ich glaub es einfach nicht...«
    »Ich auch nicht.« Ich schlang die Arme um seinen Hals. »Ich hätte nie gedacht, dass …«
    »Ich weiß.« Er zog mich an sich und küsste mich schon wieder. »Vor allem, weil …«
    »Ich weiß. Unmöglich«, erwiderte ich lachend.
    Jemand klopfte an den Fahrstuhl. Mein Vater stand draußen, das Handy am Ohr. Er bedeutete mir, herauszukommen, und formte »Swayze« mit den Lippen.
    »Das bleibt zwischen dir und mir und dem Schwangerschaftstest.«
    Sein Blick ging zu meinem Vater, der im Moment so kalt wirkte wie ein Eisberg. »In Ordnung.«
    Jesse wischte sich verstohlen die Augen. Dann schüttelte er den Kopf. »Ich weiß gar nicht, was … verdammt. Das ist …«
    Ich

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