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Schnabel, Andreas

Schnabel, Andreas

Titel: Schnabel, Andreas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tod inclusive
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»Ohne ihr wehtun zu wollen, aber der geniale Kopf hinter der Sache ist nicht sie, der sitzt irgendwo anders. Und wie sieht es bei euch aus?«
    »Fragen Sie lieber nicht, Señor.« Man hatte García Vidal selten so niedergeschlagen gesehen. »Wir sind mit unserem eigenen fleißigen Zutun kräftig verarscht worden.«
    Angela versuchte, ihn zu trösten. »Nun laste dir dieses Observationsdesaster nicht an. Du bist der Letzte, der dafür etwas kann.«
    »Das stimmt«, bestätigte der Comisario. »Ich bin aber der Erste, dem sie dafür die Hammelbeine lang ziehen werden. Wenn ich nur wüsste, wie es dazu kommen konnte.«
    »Das kann ich Ihnen sagen, Cristobal.« Berger orderte fünf Cortados. »Da haben zu viele Köche den Brei verdorben.«
    »Es klappt eben selten, wenn zwei Behörden plötzlich ungeprobt zusammenarbeiten. Vor allem dann, wenn einer davon, wie Álvarez, meint, er sei ein Drei-Sterne-Koch und der andere könne gerade einmal Tütensuppen zubereiten. Hinzu kommt, dass sich keiner vom anderen etwas sagen lassen will, aber niemand für etwas verantwortlich ist.«
    »Ramirez«, erwiderte der Comisario, »war bisher immer so ein zuverlässiger Mensch.«
    »Die Betonung liegt auf Mensch, werter Kollege. Dieser seltsamen Gattung gehören wir übrigens alle an, und ich bin davon überzeugt, dass ihm so etwas nie wieder passieren wird.«
    »Bei uns in Wiesbaden heißt es: ›Auf die Fresse fliegen, aufstehen, abputzen und weitermachen‹«, sagte Freaky aufmunternd.
    Angela erhob sich von ihrem Stuhl, beugte sich zu García Vidal hinüber und gab ihm einen Kuss. »So, abgeputzt ist. Jetzt können wir weitermachen.«
    Carmen betrat die Bar, sichtlich erschöpft. Sie gab dem Wirt ein Zeichen für einen weiteren Cortado und ließ sich auf einen der freien Stühle fallen. »Erledigt, Chef. Es wird alles so gemacht, wie Sie es mir aufgetragen haben, die Kühlcontainer werden morgen Vormittag geliefert und aufgestellt. Die nächste Runde in diesem Irrenhaus ist aber Ihre. Man hat ja das Gefühl, man redet mit Idioten.«
    »Genau so ist es, liebste Carmen, und ich werde mich hüten, an der nächsten Besprechung teilzunehmen, wo ich doch endlich eine so fähige Vertretung gefunden habe.« Er fand den Gedanken so verlockend, dass er sich endlich wieder ein Grinsen abringen konnte. »Wer sorgt dafür, dass die Container bewacht werden?«
    »Das hat die Policía Local übernommen. Die Municipales waren ganz wild auf diesen Job, und da habe ich sie gelassen.«
    Jetzt wirkte García Vidal regelrecht zufrieden. »Okay, das wäre also in trockenen Tüchern. Hat sich der Assistent der Konsulin gemeldet? Er wollte sich doch darum kümmern, dass die Konsulate durchweg digital überwacht werden.«
    Carmen nickte. »Hat er. Auch da ist alles wie gewünscht geschehen, sowie sich in einem der Konsulate etwas tut, werden wir alarmiert. Der Inselrat hat außerdem veranlasst, dass in den nächsten Tagen vor jedem Konsulat eine Fußstreife steht.«
    »Und last but not least hält Jordi Vidal beim Schafstall mit der Rohrpost Wache. Was können wir sonst noch machen?«
    »Gar nichts«, kam es prompt von Carmen. »Andrea und Arantxa gehen noch immer akribisch alle Hotels durch, und das dauert. Sie können nichts weiter machen, als mit den Bildern der Opfer die Rezeptionen abzuklappern. Wenn also Jordi mit der Rohrpost fertig ist, würden sich die Kollegen freuen, wenn er wieder zu Ihnen stoßen würde.«
    Berger grinste. »Wahrscheinlich kommen sie sich vor wie die Zeugen Jehovas, aber das Klinkenputzen gehört nun mal zum Job des Ermittlers.« Er orderte eine weitere Runde. »Obwohl es so aussieht, als ob an alles gedacht ist: Das Herumsitzen und Warten ist nicht mein Ding.«
    García Vidals Handy klingelte. »Hola«, meldete er sich und stellte laut. Ramirez war am anderen Ende der Leitung.
    »Wir haben hier unter dem Vorratsraum eine Art Kellergeschoss gefunden. Dort gibt es alles, was man benötigt, um sich als streng gläubiger Muslim zu verkleiden. Burkas, Tschadors und Kaftane in allen nur erdenklichen Größen, selbst Bärte und Perücken liegen da unten.«
    »Packt den ganzen Plunder ein und nehmt von jedem Angestellten eine Speichelprobe. Dann wird alles in den Hubschrauber verfrachtet und zum Flughafen geflogen. Dort geht es mit der ersten Maschine zur Gerichtsmedizin nach Barcelona. Wir sind in rund zwanzig Minuten wieder bei euch und beginnen mit den Verhören der Angestellten.« Er zögerte kurz. »Danke, Capitán. Gute

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