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Schnappschuss, Kuesse & das große Chaos

Schnappschuss, Kuesse & das große Chaos

Titel: Schnappschuss, Kuesse & das große Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja Selig
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die nur am Unterrichtsthema teilnehmen, ist das nicht nötig, da niemand außer uns die Fotos zu sehen bekommen wird.« Er setzte sich mit Schwung auf sein Lehrerpult. »Ich dachte, es sei am besten, wenn wir heute schon die Paare bilden«, erklärte er. »Vielleicht wisst ihr schon, mit welcher Freundin oder welchem Freund ihr gerne zusammenarbeiten würdet?«
    Franse und Lilli warfen sich einen Blick zu, ebenso Halima und Lena, Tom und Jesse, Robin und Michi. Aylin sah Thea hoffnungsvoll an und strahlte, als diese herablassend nickte.
    Herr Kermann schnappte sich ein Blatt Papier und listete die Paare nacheinander auf. » Ihr seid eine ungerade Zahl«, bemerkte er nach einer Weile. »Deshalb würde ich vorschlagen, dass meine Tochter keinem anderen zugeordnet wird, sondern euch allen mit Rat und Tat zur Seite steht. Okay, Mel?«
    Mel nickte gedankenverloren. Ob sie sich langweilte, weil sie so etwas schon öfter gemacht hatte?, fragte Franse sich. Oder warum wirkte sie sonst so abweisend? Sie wäre bestimmt lieber mit ihrer Mutter in Kalifornien. Da hätte sie mit Sicherheit ein aufregenderes Leben als hier!
    Thea hob die Hand. »Das klingt bis jetzt aber alles noch nicht sehr professionell«, sagte sie hochnäsig. »Ich nehme an, wir sollten auch posen können?«
    Â»Tosen?«, fragte Tom verwirrt.
    Â»Posen, nicht Tosen«, rief Aylin.
    Â»So nennt man es, wenn ein Model verschiedene Körperhaltungen einnimmt, wenn es fotografiert wird«, erklärte Herr Kermann. Ein Grinsen machte sich auf seinem Gesicht breit. »So zum Beispiel!«
    Er stützte den Arm in die Hüfte und legte den Kopf schief. Dabei öffnete er leicht die Lippen und klimperte mit den Augenlidern. Die Klasse brüllte vor Lachen.
    Als sich der Sturm gelegt hatte, meldete sich Thea erneut zu Wort. »Ich meinte das völlig ernst«, sagte sie säuerlich. »Sie wollen doch nicht, dass wir wie die Soldaten auf den Fotos stehen, oder?« Dabei stand sie auf und stellte sich, die Hände an die Seiten gepresst, neben ihren Stuhl. »So sieht es doch sicher besser aus.« Sie beugte sich leicht vor und machte einen Schmollmund.
    Wieder wieherte die Klasse los. Franse fand, dass sogar die lustige Pose von Herrn Kermann besser ausgesehen hatte als Theas.
    Bison donnerte mit seiner Faust auf den Tisch. »Ich will auch solche Männchen machen«, grölte er. »Ich will auch .«
    Â»Das könnte ganz werden«, warf Jesse spitzbübisch ein. Thea ließ sich, äußerlich völlig ungerührt, wieder auf ihren Stuhl fallen.
    Â»Sei unbesorgt. Deine Mitschüler werden ganz sicher nicht wie die Soldaten stehen«, versicherte Herr Kermann ruhig. »Ihr habt bestimmte Themen, zu denen ihr auf den Bildern zu sehen sein werdet. Wenn du als Leichtathletiksportlerin auf dem Bild bist, wirst du dich anders geben, als wenn du einen Vampir darstellen sollst.«
    Â»Jetzt weiß ich, woher Mel ihre Gelassenheit hat«, flüsterte Franse Lilli ins Ohr.
    Â»Der hat wahrscheinlich oft genug mit Zicken von Theas Kaliber zu tun«, flüsterte Lilli zurück. »Schließlich macht er auch Modefotografie.«
    Â»Trotzdem möchte ich gern vorteilhaft aussehen«, beharrte Thea. »Deshalb werde ich sicherlich die Posen, die ich bereits beherrsche, auch einsetzen. Die anderen Mädchen könnten dadurch im Nachteil sein.«
    Herr Kermann ließ sich noch immer nicht aus der Ruhe bringen.
    Â»Du verwechselst hier etwas«, sagte er höflich. »Wir machen keine Aufnahmen für die Zeitschrift . Da geht es darum, Kleidungsstücke möglichst vorteilhaft in Szene zu setzen. Eure Aufgabe dagegen wird es sein, ein passend fotografisch umzusetzen. Verstehst du?«
    Thea sprang mit hochrotem Kopf wieder auf, die Hände in die Hüfte gestemmt. »Aber … «, rief sie.
    Doch jetzt verlor auch der witzige Lehrer die Geduld. »Ich bin es gewohnt, mit Mädchen und Frauen zusammenzuarbeiten, die alles besser wissen als ich«, erklärte er. »Aber wir hier wollen ein gemeinsames Projekt auf die Beine stellen. Es ist meine Aufgabe, eure Modelkarriere zu starten. Wir bearbeiten ein Unterrichtsthema und ich werde die Mitarbeit daran natürlich bewerten.«
    Die Klasse war jetzt ganz leise und alle starrten zu Thea hinüber, die schmollend ihre Fingernägel betrachtete. Doch sobald Herr Kermann sich abgewandt hatte, zischte sie zu

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