Schnee in Venedig
Militärgefängnis ausgebrochen bist, hat ihm gefallen. Ganz Venedig redet von deiner Flucht aus den Bleikammern.»
«Ich bin nicht aus den Bleikammern geflohen. Das ist ein reines Gerücht.»
«Aber das Gerücht wird an dir kleben bleiben. Du bist der Mann, der aus den Bleikammern geflohen ist. Im Schneesturm und über das Dach des Dogenpalastes.»
«Das ist Unsinn. Was gibt es sonst noch für Gerüchte?»
«Es gibt das Gerücht, dass die Kaiserin auf eurem Ball gewesen ist und du mit ihr getanzt hast.»
«Es wäre unhöflich gewesen, wenn ich es nicht getan hätte.»
«Gefällt dir die Kaiserin?»
Tron überlegt einen Augenblick. Dann sagt er: «Ich denke schon.»
«Was gefällt dir an der Kaiserin?»
«Dass sie so ist wie du.»
«Und wie bin ich?»
«Du bist anders als die anderen», sagt Tron. «Einer Frau wie dir bin ich noch nie begegnet.» Er zögert einen Moment, bevor er fragt: «Werde ich dich ebenso oft sehen, wenn ich wieder gesund bin?»
«Wenn du möchtest.»
«Jeden Tag?»
«Jeden Tag.»
«Jeden Morgen? Jeden Mittag? Jeden Abend?»
Die Principessa lacht. «Soll das ein Heiratsantrag sein?»
Hier hätte Tron einfach «ja» sagen können, aber die Frage bringt ihn aus dem Konzept, weil es jetzt so aussieht, als würde die Principessa
ihm
einen Heiratsantrag machen. Das verwirrt ihn, und noch mehr verwirrt ihn, dass sich die Principessa nun über ihn herabbeugt und ihn küsst.
Informationen zum Buch
«Ein gelungener historischer Krimi. Ich freue mich schon auf die Fortsetzungen.» . (Brigitte)
Venedig, 1862: In der Kabine eines Raddampfers wird ein hoher kaiserlicher Offizier ermordet aufgefunden. Commissario Tron ermittelt mit besonderem Interesse; schließlich steht die faszinierende Principessa di Montalcino auf der Passagierliste. Doch schon bald wird ihm der Fall von der österreichischen Militärpolizei entzogen. Kaiserin Elisabeth von Österreich persönlich hat indes ihre Gründe, Tron bei seinen Nachforschungen tatkräftig zu unterstützen.
«Commissario Brunetti bekommt Konkurrenz.» . (Die Welt)
«Eine farbenfrohe Mischung aus Donna Leon und ‹Sissi›.» . (Cosmopolitan)
«Endlich mal ein Krimi, der bis zur letzten Seite spannend ist.» . (Bella)
«In der Lagunenstadt ermittelt ein neuer Commissario, von dem man gern mehr lesen möchte.» . (Frau von Heute)
«Venedig als Wintermärchen, garniert mit K. u. K.-Schmäh und Krimi-Spannung.» . (TZ München)
«Unbedingt lesenswert.» . (Westfälischer Anzeiger)
Informationen zum Autor
Nicolas Remin wurde 1948 in Berlin geboren. Er studierte Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft, Philosophie und Kunstgeschichte an der Freien Universität Berlin und in Santa Barbara/Kalifornien. Seit seiner Rückkehr aus den USA arbeitet er als Synchronautor und Synchronregisseur. Nicolas Remin lebt heute in der Lüneburger Heide.
Weitere Veröffentlichungen:
Venezianische Verlobung
Gondeln aus Glas
Die Masken von San Marco
Requiem am Rialto
Impressum
Rowohlt Digitalbuch, veröffentlicht im Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg, Dezember 2009
Copyright © 2004 by Rowohlt Verlag GmbH, Reinbek bei Hamburg
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Umschlaggestaltung any.way, Barbara Hanke/Cordula Schmidt
(Umschlagabbildung: Visum/buchcover.com, Alfred Buellersbach)
Schrift DejaVu Copyright © 2003 by Bitstream, Inc. All Rights Reserved. Bitstream Vera is a trademark of Bitstream, Inc.
Konvertierung Zentrale Medien, Bochum
ISBN Buchausgabe 978 - 3 - 499 - 25299 - 0 (1. Auflage 2009)
ISBN Digitalbuch 978 - 3 - 644 - 30221 - 1
www.rowohlt-digitalbuch.de
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