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Schneeflockenkuesse

Schneeflockenkuesse

Titel: Schneeflockenkuesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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Sommermonate viele Touristen an. Jetzt im Winter war es ruhiger.
    Langsam schlenderten sie durch die große Markthalle. Exotische Papageien krächzten in ihren Käfigen. An den Ständen wurde alles angeboten, von Antiquitäten, Puppen bis hin zu alten Zeitschriften. Ein Händler verkaufte bunte Drachen in jeder Größe und Form, während ein anderer auf alt getrimmte Fotos im Angebot hatte, auf denen die Menschen wirkten, als hätten sie in ferner Zeit gelebt.
    Nathan blieb vor der Auslage stehen, hielt Mallory seinen angewinkelten Ellbogen hin und fragte förmlich: »Dürfte ich bitten, Mrs McKendrick?«
    Würdevoll legte Mallory ihre Hand auf seinen Arm. »Aber gern, Mr McKendrick.«
    Lachend begutachteten Mallory und Nathan eine ganze Weile die Kostüme. Schließlich posierten sie als Gesetzeshüter und Revuegirl. Doch während der Fotograf seine Bilder schoss, hatten sie beide Mühe, nicht in lautes Gelächter auszubrechen.

8. KAPITEL
    Obwohl sie an diesem Tag viel Spaß miteinander gehabt hatten, fühlte Mallory sich nicht wohl. Als sie wieder ihre eigenen Sachen angezogen hatte, schwankte sie leicht. Da sie zwanzig Minuten auf das Foto warten mussten, sank sie dankbar seufzend auf einen Stuhl, der an einem der Tische draußen in der großen Halle vor dem Laden stand.
    Mit zärtlich besorgtem Blick sah Nathan sie an. »Bist du müde?«
    Sie nickte. »Aber es ist gleich wieder vorbei.«
    Nathan berührte sanft ihr Gesicht. »Ich besorge dir einen Kaffee, Liebes. Ruh dich einfach aus.«
    Kaffee war eines von Mallorys bevorzugten Allheilmitteln. Nathan sagte oft, dass in ihren Adern Kaffee statt Blut zirkulierte. Und eine Tasse würde ihr jetzt sicher guttun.
    Seufzend sah sie zu, wie Nathan in der Menge verschwand, und beobachtete dann interessiert, wie ein kleiner blonder Junge aus einem der Läden nebenan hüpfte. Offensichtlich hatte er dort einen Drachen bekommen. Strahlend hielt er die bunte Tüte in seiner kleinen Hand fest. Er drehte sich um und rief jemandem hinter sich zu: »Und jetzt will ich ein Eis!«
    Â»Kommt nicht infrage, Jamie«, widersprach eine weibliche Stimme, die ihr sehr bekannt vorkam. »Es ist Winter, und mir ist kalt. Entweder eine heiße Schokolade oder gar nichts.«
    Mallory blieb der Mund offen stehen, als sie Diane Vincent entdeckte. Schnell sah sie zur Seite, in der Hoffnung, dass die Frau sie nicht bemerkt hatte.
    Leider vergeblich.
    Â»Hallo, Mallory.«
    Mallory zwang sich zu einem Lächeln. »Hallo, Diane.«
    Â»Unglaublich, dass wir uns ständig über den Weg laufen, was?«, meinte Diane, während Jamie begeistert zum nächsten Laden lief, in dem es bunte Heftchen zu bestaunen gab. »Ist Nathan auch da?«
    Â»Ja, er ist auch hier«, erwiderte Mallory. Da der kleine Jamie nun anderweitig beschäftigt war, sah sie keinen Grund mehr, freundlich zu sein. »Du willst ihn doch nicht etwa sprechen, oder?«
    Diane wirkte entrüstet, hatte sich aber schnell wieder gefangen. Mit ihrer schmalen Flanellhose, dem Rollkragenpullover und dem Blazer strahlte sie lässige Eleganz aus. »Wie schön, dass du dich so tapfer gibst«, sagte sie, ohne auf Mallorys Frage einzugehen.
    Scheinbar entspannt lehnte Mallory sich auf ihrem Stuhl zurück, obwohl sie innerlich vor Wut kochte. Sie ignorierte Dianes Bemerkung und sah stattdessen zu Jamie.
    Â»Er ist mein Neffe«, erklärte Diane kühl. »Wann fängst du denn wieder bei der Seifenoper an, Mallory?«
    Â»Ich habe es nicht besonders eilig. Im Augenblick bin ich viel mehr um meine Ehe besorgt.«
    Ein boshaftes Funkeln trat in Dianes hellblaue Augen. »Das kann ich gut verstehen. Ich habe noch nie von einem so hoffnungslosen Fall gehört.«
    Mallory schluckte schwer. Sie hätte sich ohrfeigen können, dass sie Diane gegenüber das Thema überhaupt angeschnitten hatte. »Da wir gerade von hoffnungslosen Fällen sprechen – hast du schon einen neuen Job gefunden?«
    Ein kurzes, frostiges Schweigen folgte, dann lächelte Diane. »Ach, ich habe es nicht eilig. Nathan war sehr … großzügig, als wir zusammen waren. Ich habe viel Geld bekommen. Und jetzt jede Menge zu tun.«
    Mallory hob eine Braue. Ich sollte einen Emmy für diese Vorstellung kriegen, dachte sie und saß ruhig und gefasst da, obwohl sie dieser Hexe am liebsten jedes Haar einzeln ausgerissen

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