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Schneespuren gibt es nicht (German Edition)

Schneespuren gibt es nicht (German Edition)

Titel: Schneespuren gibt es nicht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.T. Wallenda
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„Ist Ihnen noch etwas eingefallen?“ Sandemann runzelte die Stirn. „Nein, eigentlich nicht.“ „Waren Sie schon einmal vor der Tür?“ Der Portier verstand nicht. „Ich nicht, aber Willi war draußen und hat rund um das Hotel Schnee geräumt?“ „Willi?“ „Der Hausmeister! Er ist erst vor ein paar Minuten reingekommen und in die Küche gegangen. Willi wollte sich ‘nen Tee mit Rum machen.“ „Danke.“ Berti begab sich vor die Tür. Der Portier nahm wieder seinen Stift in die Hand. „Europäer mit drei Buchstaben ...“ Der Wind blies dem Detektiv die Kälte ins Gesicht. Der Hausmeister hatte sich bemüht, den Schneewahnsinn zu bekämpfen, doch es war ein Spiel mit ungerecht verteilten Karten. Meterhoch türmten sich die Verwehungen der letzten Tage. Den Verlauf der Straße konnte man nur vermuten. Berti überfiel ein ungutes Gefühl, als er nur daran dachte, dass er und Konny vor kurzem durch diese Wildnis marschiert waren. Zwei Tage später und wir wären dort draußen gestorben, dachte er sich. Ein freigeschaufelter Pfad führte zum Garagentrakt. Die Wetterseite des großen Carports war mit Brettern verschalt. Hier türmte sich der Schnee fast bis zum Dach hoch. Der Bereich vor den Gästelimousinen war mit einer Schneefräse halbwegs geräumt. Das Arbeitsgerät stand im Carport auf einem freien Platz. Berti ging rüber. Er zog den Kopf ein, um sich besser gegen den Wind zu schützen. Die Fußspuren des Hausmeisters waren kaum mehr zu erkennen. Vom Winde verweht, in der Hauptrolle: Willi, der Hausmeister ... Berti schmunzelte kurz. Er war bei den Fahrzeugen. Der Wagen des russischen Attaché war anhand des Kennzeichens sofort zu erkennen. Auch der Jaguar mit dem britischen Kennzeichen konnte schnell dem englischen Ehepaar zugeordnet werden. Die fränkischen Geschäftsleute waren gemeinsam angereist. Ein Mercedes Vito mit Coburger Zulassung parkte neben dem Jaguar. Berti warf einen Blick ins Wageninnere. Ledersitze, stellte er fest. Wie es aussieht, hat der Wagen Vollausstattung. Ein Leverkusener SUV schien der Mausi-Familiy zu gehören. An den Kopfstützen waren für die hinteren Mitfahrer Bildschirme angebracht. Die Gören sehen sich während der Fahrt DVD’s an, damit die Alten ihre Ruhe haben, schoss es dem Detektiv durch den Kopf. Der Porsche gehörte sicher dem Herzchirurgen. Baron von Straß war mit dem Taxi angereist. Am Land Rover des Hoteliers prangerte eine Werbeschrift des Hotels. Berghotel Alpentraum. V.G. Ostmann – ein Juwel in der Natur „Angeber!“, presste Berti aus. Er ging ein Fahrzeug weiter. „Siehe mal einer an. Die Schlaps fahren Bentley!“ Ein Hundeaufkleber wies auf die Chihuahua-Besitzer hin. Auch hier konnte es sich der gewichtige Privatschnüffler nicht verkneifen, durch die Scheiben ins Wageninnere zu sehen. „Ich glaub’, ich spinne!“, murmelte Berti. Auf dem Rücksitz war eine kleine Decke für den Hund ausgebreitet. Sie nahm etwa einen Sitzplatz ein. Das ist Sir Nelsons Reich. Neben der Hundedecke lagen Zeitschriften, was darauf rückschließen ließ, dass auf der Rückbank eine Person mitgefahren war. Berti ging um den Luxuswagen herum. Vorn standen zwei Dosen Cola in den Getränkehaltern. Könnte vom Fahrer sein, es könnte aber auch jemand auf dem Beifahrersitz gesessen haben. Gedankenblitze! Waren die Schlaps doch zu dritt? Was hatte Amelie gesagt? Sie brauchen Handtücher für drei Personen, oder waren es fünf Personen? Verdammt noch Mal! Ich lasse mich zu ‘ner Frau operieren, wenn hier nicht was faul ist! Ma Baker and her Sons, kam ihm in den Sinn. Der Hit von Boney M. begleitete ihn fortan als Ohrwurm. Die Schlaps rückten auf der Liste der Verdächtigen auf Platz 1 vor. Berti konnte nicht anders. Seine Hand ging zum Türgriff. Er ruckelte herum. Zu spät sah er das Hinweisschild. Das Piepen und Tröten der Alarmanlage war unerträglich. „Verdammte Scheiße! Warum muss ausgerechnet mir das passieren?“ Schnell entfernte sich der Detektiv vom Bentley. Jemand rannte aus dem Hotel. Es war Sandemann. Berti griff in den Schnee, formte einen Schneeball und warf ihn auf den Mercedes Vito. „Haben Sie ihn gesehen?“ „Wen? Ich habe nichts gesehen!“ Ostmann kam ebenfalls aus dem Hotel. Willi, der Hausmeister, folgte ihm. „Das war ein Marder! Ich habe ihn verjagt!“ „Hier gibt es viele Hermeline! Mistviecher! Willi, wir müssen aufpassen. Wenn die Hermeline auf die Gästeautos losgehen, können wir das nicht dulden.“ „Ich gehe dann wieder

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