Schneespuren gibt es nicht (German Edition)
rein. Saukalt hier draußen!“ „Ich sage den Schlaps Bescheid“, meinte Sandemann. Im gleichen Augenblick verstummte die Alarmanlage. „Warum denn? Es ist nichts passiert. Ich würde wegen so einer Lappalie niemanden aufschrecken“, tat Berti gänzlich unbekümmert. „Ich bin Herrn Schmadtkes Meinung. Wenn nichts passiert ist, müssen wir die Gäste auch nicht unnötig beunruhigen.“ „Wie Sie meinen, Chef!“ Sie gingen zurück ins Hotel. Berti begab sich sofort nach oben. Er musste Konny unbedingt von seiner Feststellung berichten.
Die unteren Räume des Hotels blieben den ganzen Tag und auch nachts verwaist. Lediglich das Hauspersonal hielt sich im Erdgeschoss auf. Alle Gäste hatten sich dazu entschlossen, in ihren Zimmern zu bleiben. Sie fühlten sich sicherer.
Amelie und die beiden Kellner hatten alle Hände voll zu tun. Sie mussten die Abendessen servieren, rollten mit den Servierwagen von Tür zu Tür und lieferten die bestellten Gourmetgerichte nebst edlen Getränken aus. Die Angestellten bemerkten, dass die Hotelgäste sehr verunsichert waren. Nach jeder Zimmerbelieferung schoben die Kellner die Wägelchen wieder nach unten. In der Küche wurden diese von Rohloff wieder befüllt. „Meister, ist das wirklich ‘ne Leiche, die dort im Kühlraum liegt?“, fragte der Lehrling nach. „Klaus, das ist ein Stück Fleisch, wie alles andere auch.“ „Ich finde es ekelhaft!“ „Warum? Vielleicht bestellt jemand Eisbein, dann werden wir ...“ „Hören Sie auf, Chef, mir wird gleich schlecht!“ Rohloff lachte. „Eisbein mal anders! Das musst du ganz locker sehen. Solange der Opa still auf dem Tisch liegen bleibt, ist er uns egal. Unser Kühlraum ist auf nahezu Null Grad eingestellt, da ruht die Verwesung.“ „Sie haben leicht reden. Ich habe mir letzte Woche Zombieland reingezogen. Kennen Sie bestimmt. Der ist mit Woody Harrelson. Bill Murray hat da ‘ne coole Nebenrolle.“ Der Sternekoch verneinte. „Für so einen Mist ist mir die Zeit zu schade.“ „Was sehen Sie sich an? Lanz kocht? Schuhbeck allein am Herd oder drei Superköche retten ein Restaurant?“ „Kochsendungen? Igitt! Ich bin doch nicht blöd und lasse mich von Mälzer und Co. verarschen.“ „Das sind doch allesamt Star-Köche!“ „Daran zweifelt ja auch keiner, aber was wollen mir die Kollegen beibringen? Ich bin selbst ein Sternekoch!“ „Was sehen Sie sich dann an?“ „Ich zappe mich durch die dritten Programme. Meistens bleibe bei Naturfilmen hängen.“ „So alt sind Sie doch noch gar nicht!“ „Jetzt werd’ bloß nicht frech!“ „Mich wundert es, dass sich die Schnösels noch nicht beschwert haben“, kam der Kochlehrling zum Ursprungsthema zurück. „Wie sprichst du denn über unsere Gäste?“ „Sie haben das neulich selbst gesagt.“ Wieder lachte Rohloff. „Schnösel ist der richtige Begriff. Das darfst du nur nicht zu laut sagen, Klaus.“ „Der Detektiv ist anders.“ „Du meinst andersrum.“ Jetzt lachte der Lehrling. „Das auch!“ „Scherz beiseite. Ich mag ihn. Er ist im Vergleich zu den anderen Gästen so ..., wie soll ich das sagen?“ „Normal?“ „Auf den Punkt getroffen. Er ist ganz normal.“ „Stimmt! Schmadtke ist ein sympathischer Kerl.“ „Meinen Sie, dass er den Mörder entlarvt?" „Wir werden es sehen!“ Der Einsatzplan stand fest, die Aufgaben waren klar verteilt. Berti rechnete nicht mit einem Auftreten des Mörders vor 22.00 Uhr. „Warum eigentlich nicht?“, fragte Konny nach. „Zu früh. Die Entdeckungsgefahr ist viel zu hoch.“ Es klopfte. Konny ging zur Tür der Suite. Ein Blick durch den Spion folgte. „Unsere Armee läuft ein!“ Er öffnete. „Oberstleutnant von Straß meldet sich zum Dienst!“ Amelie stand hinter dem pensionierten Offizier, gefolgt von Prof. Dr. Heberlein und Herrn Ostmann. „Kommen Sie rein.“ „Ich wollte Ihnen nur mitteilen, dass ich bereit bin bis Mitternacht im Zimmer von Herrn Schepperlin Wache zu halten, dann gehe ich zu Bett. Ich werde mir nicht die ganze Nacht um die Ohren schlagen“, ließ der Herzspezialist verlauten. „Ich muss morgen in aller Früh wieder aus den Federn. Ich werde gemeinsam mit Herrn Heberlein die Wache vor Mitternacht übernehmen“, bot Ostmann an. „Ich übernehme um Mitternacht und bleibe bis morgen früh im Zimmer“, sagte Amelie. „Aber nicht allein. Das ist zu gefährlich. Konny, könntest du bei Amelie bleiben?“ „Kein Problem. Was machst du?“ „Ich löse Baron von Straß um 01.00 Uhr
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