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Schneetreiben: Ein Fall für Heller und Verhoeven (German Edition)

Schneetreiben: Ein Fall für Heller und Verhoeven (German Edition)

Titel: Schneetreiben: Ein Fall für Heller und Verhoeven (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Silvia Roth
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magst.«
    »Ich mag Kaffee.«
    »Kaffee macht Herzprobleme.«
    »Blödsinn«, lachte Winnie. »Er schützt vor Krebs. Er fördert den Stoffwechsel. Und – was ich am meisten an ihm schätze – er schmeckt nach Kaffee.«
    Werneuchen angelte den Teebecher vom Tisch und ersetzte ihn durch eine Kaffeetasse.
    »Ich danke dir«, sagte Winnie.
    »Oh, bitte, bitte.«
    Sie streckte ihm die Zunge raus. »Jedenfalls muss der Pique Dame klar gewesen sein, wie viel Ackermann über die Organisation wusste«, kam sie wieder auf den eigentlichen Gegenstand ihrer Diskussion zurück. »Und dass er ein enormes Risiko darstellte. Und zwar unabhängig davon, ob sie ihn für den Mord an Mang bereits bezahlt hatten oder nicht.«
    »Und Ackermann rechnete offenbar damit, dass sie hinter ihm her sein würden, sobald er einen Fuß aus dem Gefängnis setzt«, pflichtete Bredeney ihr bei. »Deshalb konnte er nicht riskieren, den wertvollen Umschlag selbst zu holen.«
    »Trotzdem musste er Kontakt aufnehmen«, wandte Werneuchen ein.
    »Du meinst, zur Organisation?«
    »Klar. Er wollte doch Geld. Aber woher wusste er, an wen er sich wenden musste?«
    »Das stimmt«, nickte Verhoeven.
    »Der rekonstruierte Notizzettel aus Ackermanns Wohnung verrät uns, dass er sich beim ersten Mal an Mario Belting wandte«, fuhr Werneuchen ermutigt fort. »Aber der ist ja nun mittlerweile schon eine ganze Weile tot.«
    »Du hast recht!«, rief Winnie. »Das muss Ackermann gewusst oder spätestens bei seiner Entlassung erfahren haben.«
    »Und alles, was er vielleicht mal über die Strukturen der Organisation gewusst hat, könnte in den Jahren seiner Haftzeit gewissermaßen veraltet sein«, führte Verhoeven den Gedanken weiter.
    »Also noch mal«, rief Werneuchen triumphierend. »Aus Mangs Gerede wusste Ackermann, wer die Organisation
damals
leitete. Aber woher wusste er, an wen er sich
jetzt
wenden muss?«
    »Er muss gewusst haben, wer Mario Beltings Nachfolger war«, schloss Winnie staunend.
    »Ja«, sagte Verhoeven. »Sieht ganz danach aus.«
    »’n Abend, Leute«, polterte Lübkes sonore Stimme hinter ihnen.
    »Zu dir wollte ich auch gerade«, sagte Verhoeven.
    »Tja«, brummte Lübke, »wenn der Prophet nicht zum Berg kommt …« Er zog sich einen Stuhl heran und ließ sich fallen, ohne seine Jacke auszuziehen. Auf dem dunklen Stoff glitzerten feine Wassertröpfchen.
    »Sag bloß nicht, es schneit schon wieder?«, stöhnte Bredeney.
    »Was kratzt das dich?«
    »Ich hab Sommerreifen drauf.«
    »Du hast immer Sommerreifen drauf«, bemerkte Werneuchen nicht ohne Tadel.
    »Und wenn schon«, knurrte Lübke, »das ist alles nichts gegen das Vergnügen, bei so einem Wetter den ganzen Tag draußen im Dreck rumzukriechen, um Glassplitter von Heckscheiben aus dem Schnee zu kratzen.« Er rieb sich unwillig das Gesicht, das rosig und gesund aussah.
    »Hat’s wenigstens was gebracht?«, fragte Verhoeven.
    »Bei dem Wagen, in dem sie geflüchtet sind, handelt es sich um einen BMW der 5 er-Reihe. Baujahr zwischen 2006 und 2008 .«
    »Na, das ist doch schon mal was«, frohlockte Werneuchen.
    »Sie jagen die Karre schon durchs System«, erklärte Lübke, »allerdings wird wohl trotzdem noch ’ne ganz schön lange Liste dabei rauskommen. Selbst wenn wir die Suche zunächst auf hiesige Fahrzeuge beschränken.«
    »Ich bin ziemlich sicher, dass der Wagen ein Wiesbadener Kennzeichen hatte«, bemerkte Winnie im selben Moment, in dem Hinnrichs hereinstürmte.
    »Ich brauche Sie mal kurz in meinem Büro«, verkündete er, den Zeigefinger auf Verhoeven gerichtet.
    Dieser nickte nur und stand auf.
    »Und Sie«, wandte der Leiter des KK 11 sich übergangslos an Winnie, »machen für heute Feierabend.«
    Er schien es gut zu meinen, doch Winnie schüttelte energisch den Kopf. »Ich bin topfit«, protestierte sie.
    »Das sehe ich«, raunzte Hinnrichs. Und bereits wieder an der Tür, setzte er hinzu: »Ich weiß, was es heißt, zwei Jobs gleichzeitig zu machen. Also tun Sie uns allen den Gefallen und erhalten Sie Ihre Arbeitskraft, indem Sie sich ein paar Stunden Schlaf gönnen, okay?«
    »Was sollte denn das?«, kicherte Bredeney, kaum dass er fort war. »So fürsorglich kennt man ihn doch sonst nicht.«
    »Das hat mit Fürsorge nichts zu tun«, murrte Winnie. »Das ist pure Schikane.«
    »Unsinn«, widersprach Lübke. »Er hat recht. Du siehst echt scheiße aus.«
    »Na, vielen Dank.«
    »Bitte.«
    »Ich bin dann auch weg«, rief Bredeney, dem die Atmosphäre zu gefährlich

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