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Schneewittchen-Party

Schneewittchen-Party

Titel: Schneewittchen-Party Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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Wissen von Mrs Levin-Smith trafen.«
    »Aber genau weiß ich das gar nicht. Das ist nur so ein – na ja, ein Gedanke von mir. Ich habe sie beide ziemlich oft zusammen gesehen, aber Olga hat sich mir nie anvertraut. Und Lesley Ferrier kannte ich kaum.«
    »Ich möchte noch weiter zurückgehen. Seine Vergangenheit hatte, wenn ich recht verstanden habe, gewisse Schönheitsfehler?«
    »Ja, ich glaube. Jedenfalls wurde es hier im Ort gesagt. Mr Fullerton stellte ihn ein und wollte einen ehrlichen Mann aus ihm machen. Ein guter Kerl, der alte Fullerton.«
    »Die Anklage hatte, glaube ich, auf Fälschung gelautet?«
    »Ja.«
    »Er war nicht vorbestraft, und es heißt auch, er habe mildernde Umstände bekommen. Er hatte eine kranke Mutter, oder sein Vater war Säufer oder so was Ähnliches. Jedenfalls kam er mit einer leichten Strafe davon.«
    »Über die Einzelheiten habe ich nie etwas gehört. Er hatte irgendwas gemacht, was zuerst niemand merkte, und dann kamen ihm die Buchprüfer auf die Spur. Ich kann nur ganz Unbestimmtes sagen. Ich habe es nur vom Hörensagen. Fälschung. Ja, so lautete die Anklage. Fälschung.«
    »Und als dann Mrs Levin-Smith starb und ihr Testament zur Testamentseröffnung eingereicht wurde, stellte sich heraus, dass es gefälscht war.«
    »Ja, ich merke schon, worauf Sie hinaus wollen. Sie bringen diese beiden Dinge in Verbindung.«
    »Ein Mann, der bis zu einem gewissen Punkt mit einer Fälschung Erfolg hat. Ein Mann, der sich mit einem Mädchen anfreundet, das, wenn das Testament akzeptiert worden wäre, den größeren Teil eines riesigen Vermögens geerbt hätte.«
    »Ja, ja, genauso.«
    »Und dieses Mädchen und der Mann, der schon einmal eine Fälschung begangen hatte, waren enge Freunde. Er hatte seiner Freundin den Laufpass gegeben und mit der Ausländerin angebändelt.«
    »Sie wollen damit sagen, dass das gefälschte Testament von Lesley Ferrier gefälscht worden ist.«
    »Das scheint doch wahrscheinlich, oder nicht?«
    »Von Olga behauptet man, dass sie Mrs Levin-Smith’ Schrift recht gut nachmachen konnte, aber mir ist das immer etwas zweifelhaft erschienen. Sie schrieb handschriftliche Briefe in Mrs Levin-Smith’ Namen, aber ich glaube nicht, dass sie der Schrift der alten Dame besonders ähnlich waren. Bestimmt nicht ähnlich genug, um einen Vergleich auszuhalten. Aber wenn sie und Lesley das gemeinsam gemacht haben, dann ist das was anderes. Er konnte wahrscheinlich etwas ganz Passables zu Stande bringen und war sicherlich überzeugt, dass niemand es merken würde. Aber beim ersten Mal war er davon auch schon überzeugt gewesen, und er hatte sich geirrt, und diesmal hatte er sich wohl wieder geirrt. Ich nehme an, als dann der Schuss nach hinten losging, als die Anwälte anfingen, Schwierigkeiten zu machen, und Sachverständige hinzugezogen wurden und Fragen stellten, hat sie die Nerven verloren und sich mit Lesley verkracht. Und dann hat sie sich aus dem Staub gemacht, in der Hoffnung, dass er den Sündenbock spielen würde.«
    Er schüttelte seinen Kopf heftig. »Warum kommen Sie hierher in meinen schönen Wald und erzählen mir lauter solche Sachen?«
    »Weil ich es wissen wollte.«
    »Es ist besser, wenn man es nicht weiß. Es ist besser, nie etwas zu wissen. Besser, alles so zu lassen, wie es ist. Nicht drin herumzuwühlen und herumzustochern.«
    »Sie wollen Schönheit«, sagte Hercule Poirot. »Schönheit um jeden Preis. Ich will die Wahrheit. Immer die Wahrheit.«
    Michael Garfield lachte. »Gehen Sie nachhause zu Ihren Freunden von der Polizei und lassen Sie mich hier in meinem Paradies. Hebe dich hinweg von mir, Satan.«

21
     
    P oirot ging den Hügel hinauf. Plötzlich fühlte er die Schmerzen an seinen Füßen nicht mehr. Ihm war etwas aufgegangen. Ihm war aufgegangen, wie die Ereignisse zusammenpassten, bei denen er immer das Gefühl gehabt hatte, ja gewusst hatte, dass sie zusammengehörten, und sich nur nicht hatte vorstellen können, wie. Er war sich jetzt einer Gefahr bewusst – einer Gefahr, die jetzt jeden Augenblick für jemand zur Tragödie führen konnte, wenn man nichts dagegen unternahm.
    Elspeth McKay kam ihm in der Tür entgegen. »Sie sehen völlig fertig aus«, sagte sie. »Kommen Sie und setzen Sie sich.«
    »Ist Ihr Bruder da?«
    »Nein. Er ist auf dem Revier. Ich glaube, es ist was passiert.«
    »Es ist etwas passiert?« Er war verblüfft. »So schnell? Unmöglich.«
    »Wie?«, sagte Elspeth. »Was haben Sie gesagt?«
    »Nichts. Nichts. Sie meinen,

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