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Schneewittchens Tod

Schneewittchens Tod

Titel: Schneewittchens Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Aubert
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einen prächtigen Schuldigen ab! Cordier hatte das Baby Leon getötet, dann Elilou, und jetzt griff er Annabelle an. Aber warum hatte er die Jungen nicht angerührt? Wobei Charles … Überprüfen, seit wann Cordier ihr Arzt war. Aber wie? Du bist kein Polizist. Chib, du kannst nicht bei den Leuten mit deinem hübschen Spiralblock auftauchen und an deinem Kugelschreiber lutschen wie Columbo.
    Ein Gefühl, als würde etwas in seinem Nacken brennen. Chib streckte sich und wandte sich um. Costa musterte ihn, er stand ganz in der Nähe, ein Brett unter dem Arm. Er drehte die Scheibe herunter.
    »Ja?«
    »Ich werde dieses verdammte Brett auswechseln«, erklärte der Gärtner, »damit niemand mehr in den Brunnen fallen kann.«
    Chib schwieg. Der Mann schien bedrückt und zögernd.
    »Ich muss mit Ihnen sprechen«, sagte er plötzlich. »Wegen des kleinen Hundes.«
    Ein Fensterladen schlug im Wind. Plötzlich interessiert, schob Chib den Kopf durchs Fenster.
    »Erzählen Sie.«
    Ein Motorengeräusch. Der Peugot 606 von Belle-Mamie fuhr vorbei und parkte neben ihm.
    »Immer noch da, Monsieur Moreno?«, fragte sie und strich ihren beigefarbenen Hosenanzug glatt.
    »Ich wollte gerade fahren«, sagte er und ließ den Motor an.
    Costa hatte sich verschlossen wie eine Auster und entfernte sich im Schatten der Bäume. Wütend fuhr Chib an. Die alte Hexe war im entscheidenden Moment aufgetaucht! Costa wusste etwas über den Mord an dem Welpen. Etwas, das er nicht vor Belle-Mamie sagen wollte. Und nun musste er bis zum nächsten Morgen warten, um mehr zu erfahren.
    Er warf einen Blick auf sein Handy. Eine SMS von Gaelle, in der sie fragte, ob sie gegen 20 Uhr 30 vorbeikommen könnte. Er schrieb zurück »Okay«. Wenn man bedachte, dass dieses ganze Theater erst vor zwei Wochen begonnen hatte. Nur zwei Wochen. Und jetzt der Eindruck, geradewegs auf die Katastrophe zuzusteuern. Wie ein Floß auf unkontrollierbaren Stromschnellen.
    Gaelle war erschöpft. Sie ließ sich in den alten Clubsessel aus Leder fallen, ein Bein über die Lehne geworfen, trank in kleinen Schlucken ihr Budweiser und lauschte dem Bericht über die letzten Ereignisse. Zwischendrin gähnte sie ausgiebig. Streckte sich und trank ihr Bier aus.
    »Also, wenn ich recht verstanden habe, herrscht Panik an Bord!«, meinte sie schließlich.
    »Diese Zusammenfassung scheint mir korrekt.«
    »Was ich mich frage, ist, warum Labarriere mit Clotilde Osmond geschlafen hat.«
    »Gaelle, also wirklich …«
    »Ja, wirklich. Sie hat vielleicht ein Druckmittel gegen ihn. Vielleicht erpresst sie ihn?«
    »Sie hat vielleicht verborgene Talente, nach denen er ganz verrückt ist. Offen gesagt ist das auch nicht besonders wichtig.«
    »Das kann man nicht wissen. Denn meiner Meinung nach befinden wir uns mitten in der Domäne der Perversion: Pädophilie, Zoophilie, Nekrophilie, die ganze Bandbreite. Glaubst du, Costa weiß, wer den Hund getötet hat?«, fragte sie plötzlich.
    »Wenn er es weiß, warum hat er es dann nicht den beiden Polizisten gesagt?«
    »Vielleicht ist es einer seiner Arbeitgeber«, schlug Gaelle vor.
    »Das habe ich mir auch gesagt. Oder Charles, sein angeblicher Geliebter.«
    »Warum sollte Charles eine sexuelle Beziehung zu Elilou gehabt haben, wenn er Männer bevorzugt? Verdammt noch mal, wir drehen uns im Kreis.«
    Chib holte sich ein neues Bier.
    »Meiner Meinung nach«, sagte er, während er die Dose öffnete, »haben wir es mit zweierlei Arten von Aktivitäten zu tun. Oder mit zwei Verrückten. Auf der einen Seite derjenige, der eine sexuelle Beziehung zu Elilou hatte und sie getötet hat, der über dem Foto masturbiert und auch versucht hat, Annabelle zu töten; auf der anderen Seite derjenige, der, einem noch abartigeren Trieb folgend, die Leiche gestohlen, auf den Christus uriniert und den Hund getötet hat.«
    Gaelle nahm eine Zigarette aus dem fast leeren Päckchen.
    »Unterdessen rauche ich wie eine Wahnsinnige«, sagte sie und zog gierig den Rauch ein. »Zwei Verrückte? Vielen Dank, wir haben schon mit einem Irren genug zu tun. Andererseits beweist nichts, dass Annabelle wirklich gestoßen wurde. Das Mädchen ist verwirrt genug, um zu lügen. Immerhin hat dieser süße kleine Engel auf dich geschossen, und sie wusste, dass es sich um eine echte Waffe handelte.«
    »Eben darum. Wer hat die Pistole gestohlen? Und warum?«
    »He, Opa, ich bin keine Hellseherin! Was hast du uns Gutes zu essen gemacht?«
    »Nichts, und das garantiert sehr frisch. Gehen wir

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