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Schnupperküsse: Roman (German Edition)

Schnupperküsse: Roman (German Edition)

Titel: Schnupperküsse: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Woodman
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Schweif, um ihn leichter durchzubürsten. Als sie damit fertig ist, sprüht sie das Pony von oben bis unten mit Fliegenspray ein.
    »Du solltest damit zukünftig etwas sparsamer umgehen«, sage ich behutsam. Ich kann es hinten auf meiner Zunge schmecken.
    Georgia holt ihren Helm und das Sattel- und Zaumzeug. Beim Anblick des Sattels beginnt Bracken zu schnauben und verdreht ihre kleinen Knopfaugen, als wollte sie sagen: »So einen habe ich noch nie gesehen!« Als Georgia ihn hochhebt, um ihn ihr auf den Rücken zu legen, tänzelt sie hin und her und drückt Georgia weg. Ich erinnere mich daran, was Delphi gemacht hat und greife nach Brackens Halfter.
    »Schluss jetzt!«, knurre ich sie an. »Bleib stehen!« Bracken rührt sich nicht vom Fleck. »Mach weiter, Georgia! Sattle sie!« Bracken legt noch nicht einmal die Ohren an, als Georgia ihr den Sattel auf den Rücken legt und den Gurt festzieht. »Siehst du, aus mir ist schon eine Pferdeflüsterin geworden!«
    »Eher eine Pferdeanschreierin«, meint Georgia lächelnd und legt dabei das Zaumzeug an.
    Ich halte Bracken fest, während Georgia mithilfe eines umgedrehten Eimers aufsitzt. Dann gehen wir zur Koppel und durch den abgetrennten Teil auf der hinteren Seite wieder hinaus. Ich habe vor, mit den beiden eine Runde zu machen, die entlang der Apfelbäume und der Hecke oben verläuft und auf dem Rückweg am Teich vorbei durch das Wäldchen führt, doch Bracken hat andere Pläne. Als wir das Ende der Hecke erreichen, bleibt sie stehen und bewegt sich keinen Schritt weiter.
    »Komm schon, Bracken!«, fordere ich sie auf.
    Georgia drückt ihre Beine gegen sie, woraufhin Bracken ihre Ohren anlegt. Auch wenn ich nichts über Ponys weiß, bin ich doch überrascht, wie einfach es ist, ihre Sprache zu verstehen. Bracken sagt Nein, was für mich vollkommen inakzeptabel ist. Georgia liebt sie über alles, doch Bracken scheint gegenüber ihrer Besitzerin keinerlei Respekt zu haben.
    Ich spüre, wie in mir langsam Ungeduld hochsteigt, und so gehe ich hinter sie – außer Reichweite ihrer Hinterläufe – um mit der Zunge zu schnalzen, so wie Guy. Bracken rührt sich nicht vom Fleck. Ihre Ohren bleiben angelegt, und sie verzieht ihr Maul, so dass das Fell Falten wirft. Sie sieht verärgert aus, und ich bin mir nicht sicher, wer von uns beiden das zum größeren Maß ist.
    »Mum, ich bringe sie schon dazu, weiterzugehen.« Georgia strafft die Zügel und versetzt ihr mit den Beinen einen Tritt, woraufhin Bracken einen Satz nach vorne macht, sich einmal um ihre Achse dreht und in die Richtung davongaloppiert, aus der wir gekommen sind. Georgia wirft sie dabei zu Boden und lässt sie wie ein Häufchen Elend vor meinen Füßen zurück. Mein Herz wird schwer, während ich die schlimmsten Befürchtungen habe.
    Stöhnend versucht Georgia, sich aufzurichten.
    »Georgia! Beweg dich nicht!« Ich knie mich neben sie und halte sie in meinen Armen. »Wo tut’s dir weh?«
    »Mein Arm«, sagt sie und zeigt auf eine Stelle kurz über ihrem Handgelenk.
    »Ich glaube, er ist gebrochen«, sage ich sanft. »Tut dir sonst noch irgendwas weh? Dein Rücken? Dein Hals?«
    »Nein …«, erwidert sie unsicher.
    »Glaubst du, du kannst aufstehen?«
    »Ich denke schon.« Ich helfe ihr dabei. Sie versucht, tapfer zu sein, aber ein paar kleine Schluchzer kommen doch über ihre Lippen. »Versuch den Arm vor deine Brust zu halten! Ich bringe dich ins Krankenhaus.«
    »Was ist mit Bracken? Wir können sie nicht mit dem Sattel und dem Zaumzeug auf dem Feld lassen.«
    Ich verkneife mir eine Antwort, denn ich will sie nicht noch mehr aufregen, wenngleich mir völlig egal ist, was mit Bracken geschieht, ist sie doch nicht im Geringsten daran interessiert, was meiner kostbaren Tochter gerade zugestoßen ist. Das Pony ist eine Verpflichtung, und ich wünschte mir, unsere Wege hätten sich nie gekreuzt. Ich halte meine Tränen des Bedauerns und der Erschöpfung zurück. Ich war die ganze Nacht auf und hatte einen anstrengenden Tag. Das Letzte, was ich jetzt noch brauche, ist das hier.
    Als wir die Koppel hinuntergehen, sehe ich auf meinem Handy nach, wie viel Uhr es ist – halb drei. Mit ein bisschen Glück hat Guy noch nicht mit dem Melken begonnen. Ich rufe ihn mit zitternden Fingern an.
    »Guy, es tut mir wirklich leid, dich wieder zu belästigen, besonders an einem so schwierigen Tag, aber ich muss dich noch einmal um einen Gefallen bitten …«
    Als ich mit meinen Ausführungen fertig bin, sehe ich ihn bereits

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