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Schnupperküsse: Roman (German Edition)

Schnupperküsse: Roman (German Edition)

Titel: Schnupperküsse: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Woodman
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vorbei ist und er sich bald wieder den Prüfungen als Vater eines Babys stellen darf. Und dass ich dem Ganzen gelassen entgegensehen kann, ohne ihm oder Alice gegenüber Groll zu empfinden.
    »Ich dachte, das würde dich vielleicht – mitnehmen.«
    »Nach all der Zeit? Nein, natürlich nicht.«
    »Na ja, ich kann nicht von Alice erwarten, sich um unsere drei Kinder und unser eigenes zu kümmern. Sie hat schon jetzt mit den Problemen einer Schwangerschaft zu kämpfen.«
    »Ach? Und ich dachte, Alice wäre so fähig.« Den Satz kann ich mir nicht verkneifen. Davids zukünftige Frau stellt sich als kleines Weichei heraus, die sich völlig auf ihn verlässt, während ich – nun ja, Superwoman bin. Insgesamt betrachtet sind das die besten Neuigkeiten seit langem, und ich kann es kaum erwarten, sie Georgia und Sophie zu erzählen. Nur bei Adam bin ich mir nicht so sicher, wie er darauf reagiert. Mein spontaner Gedanke ist, auch Guy davon zu erzählen, doch als ich wieder nach draußen gehe, ist er nicht mehr da.
    »Euer Dad hat mich vorhin angerufen«, erkläre ich den Kindern, als wir später am Abend in der Küche, dem einzigen wirklich warmen Raum im Haus, am Tisch sitzen und zu Abend essen. »Er ist –.« Ich zögere. An sich wäre es Davids Aufgabe und nicht meine, seinen Kindern die neue Situation zu erklären. Ich bin mir nicht sicher, wie ich es ihnen sagen soll, ohne dabei zu klingen, als hätte ihr Vater einfach keine Lust mehr auf seine Kinder und beschlossen, sich von seiner Rolle als aktiver Vater zurückzuziehen. »Ihr wisst doch, euer Dad wollte gerne, dass ihr bei ihm wohnt?«, taste ich mich langsam vor. »Nun, er schlägt vor, alles so zu lassen, wie es ist.«
    »Hurra!«, ruft Georgia und klatscht in die Hände. »Ich hätte Bracken nicht zurücklassen können.«
    »Aber wir sehen ihn doch immer noch am Wochenende?«, fragt Adam.
    »Nun, dieses Wochenende nicht …«
    Adams Miene verfinstert sich, als er seinen Stuhl zurückschiebt. »Er hatte versprochen, mit mir Go-Kart zu fahren. Ich halte es hier in diesem Kaff nicht das ganze Wochenende aus.« Er steht auf, legt seine Arme auf die Rückenlehne und kippt den Stuhl hin und her, so dass die Stuhlbeine immer wieder auf den Boden krachen.
    »Adam, würdest du damit bitte aufhören?«
    »Wann sehen wir Dad?«
    »Tut mir leid, aber das weiß ich nicht.« Ich finde, es ist Davids Aufgabe, ihnen von Alices Schwangerschaft und ihrem neuen Halbgeschwister zu erzählen.
    »Ich bin froh darüber«, erklärt mir Georgia. »Ich denke, Maria wird jetzt wieder vorbeikommen und mir mit Bracken helfen.« Maria hat in dieser kurzen Zeit wahre Wunder mit dem Pony vollbracht. Inzwischen geht und trabt sie über Stangen, die wir auf der Koppel aufgestellt haben, und sie plant, Bracken zu einer Rallye des Ponyklubs mitzunehmen.
    »Ich möchte meinen Daddy sehen«, jammert Sophie.
    »Oh, bitte, benimm dich nicht wie ein Baby«, sage ich mit einem scharfen Ton in der Stimme, woraufhin sie ihr Brot auf den Teller wirft und in Tränen ausbricht. »Wir werden stattdessen alle auf ein Fest gehen zu Ehren der Apfelbäume«, sage ich und nehme sie in den Arm, da ich ein schlechtes Gewissen habe, sie so aufgebracht zu haben.
    »Dürfen wir lange aufbleiben?«, fragt Sophie, bemüht, sich wieder in den Griff zu bekommen.
    »Bis Mitternacht?«, hakt Georgia nach.
    »Von mir aus, so lange ihr wollt.« Ich bin so erleichtert, meine Kinder nicht zu verlieren, dass ich ihnen momentan alles erlauben würde.
    Ich sage den Termin mit dem Anwalt ab und rufe Summer an, um sie auf den neuesten Stand der Dinge zu bringen.
    »Summer, David hat das Kriegsbeil begraben – er wird keine Sorgerechtsklage einreichen.«
    »Das sind ja phantastische Neuigkeiten, Jennie.«
    »Alice ist schwanger, aber das macht mir nichts aus. Ich finde nur eigenartig, wie sich die Geschichte wiederholt.«
    »Wie meinst du das?«
    »Da verwandelt sich diese ehrgeizige junge Karrierefrau plötzlich in eine schwangere Teilzeitbeschäftigte, die von ihrem zukünftigen Mann abhängig ist. Ich weiß, meine Karriere ist damals nie groß in Gang gekommen, aber bei mir war es genauso.« Ich halte inne und frage: »Wie läuft’s bei dir auf der Schule? Macht es dir immer noch Spaß?«
    »Ja, sehr großen sogar. Einer der Jungs hat mir alles über den Oberlippenbart seiner Mutter erzählt.« Summer wechselt das Thema und kommt auf mich – und Guy – zu sprechen. »Das heißt also, du kannst dort weitermachen, wo du mit ihm

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