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Schnupperküsse: Roman (German Edition)

Schnupperküsse: Roman (German Edition)

Titel: Schnupperküsse: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Woodman
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arbeiten?«
    »Ich dachte am Montag. Ich hoffe, Sie werden mit ihm zufrieden sein.«
    »Das wird schon, keine Angst. Ich werde ihn unter meine Fittiche nehmen. Er wird viel lernen müssen.« Guy hält inne. »Ich mag Adam. Er scheint clever zu sein.«
    »Ja, aber ich befürchte, er bemüht sich nicht immer.«
    »Ich habe immer gedacht, ich würde in dem Alter, in dem ich jetzt bin, einen Sohn – oder eine Tochter – haben«, bemerkt er nachdenklich. »Früher half ich meinem Vater beim Melken, so wie er davor seinem half. Der Hof ist seit drei Generationen im Besitz der Barnes, und ich habe immer gehofft, ihn einmal meinen Nachkommen zu übergeben, doch danach sieht es derzeit nicht aus.«
    »Nun, so alt sind Sie doch noch nicht, oder?«, frage ich ganz fröhlich.
    »Ich bin fünfunddreißig.«
    »Na, dann haben Sie noch viel Zeit.« Ich bin froh, dass mich Guy im Gegenzug nicht nach meinem Alter fragt, obwohl er davon ausgehen muss, dass ich älter bin als er. »Wie alt war der älteste Mann, als er Vater wurde? Siebzig? Achtzig?«
    »Ich möchte meine Kinder schon noch heranwachsen sehen«, erklärt er mir eher entrüstet. »Ich möchte für sie da sein.«
    »Tasha wollte keine Kinder«, beginnt er verlegen, »doch dann stellte sich heraus, dass sie sie nicht mit mir haben wollte. Sie erwartet gerade ihr zweites.«
    »Das tut mir leid«, sage ich und bin mir nicht sicher, wie ich reagieren soll. Ich kann mir nicht vorstellen, keine Kinder zu haben.
    »Ich nehme an, Fifi hat Ihnen erzählt, dass meine Frau mich wegen meines Bruders verlassen hat«, fährt er verbittert fort. »Ich kam mir so verraten vor. Ich liebte sie … und dachte, sie liebt mich auch. Ich hätte alles für sie getan.«
    Ich merke an der Traurigkeit in seiner Stimme, dass Guy den Verlust noch nicht verarbeitet hat.
    »David hat mich für eine Arbeitskollegin verlassen«, offenbare ich ihm, damit er weiß, dass ich für ihn als Nachbarin und als Freundin da bin. »Ich weiß also, was sie durchgemacht haben.«
    »Haben Sie sie gekannt – ich meine vorher?«, fragt Guy.
    »Davids Geliebte? Ich wusste von ihr. Sie war nicht die erste.« Ich lächle finster. »Die Erste habe ich damit entschuldigt, dass er aufgrund des Tods seiner Mutter durcheinander gewesen war. Die Zweite war verheiratet. David dachte zwar, sie würde ihren Mann verlassen, doch dann entschied sie sich in der Nacht, als er bereits alles gepackt hatte und bereit war zu gehen, anders. Warum ich ihn wieder zurückgenommen habe?« Ich stütze mein Kinn auf meine Hände. »Ich muss für Sie den Eindruck hinterlassen, als wäre ich ein Fußabtreter.«
    »Oder eine Kämpferin«, wirft Guy ein und sieht mich mit diesen hypnotischen grünblauen Augen an.
    »Er hat einen solchen Narren aus mir gemacht, doch das Schlimmste war für mich sein falsches Spiel und das öffentliche Bekanntwerden.«
    »Wem sagen Sie das! Ich fühlte mich unglaublich gedemütigt, und wie sich herausstellte, wusste halb Talyton auch noch, dass Tasha die Nacht vor unserer Hochzeit mit meinem Bruder verbracht hatte. Einer meiner damaligen Freunde sah sie sogar in einem Wagen unten am Fluss, konnte sich aber nicht durchringen, mir reinen Wein einzuschenken …« Guys Stimme wird heiser, während er auf den Boden seines Weinglases starrt. »Ich wäre zwar bitter enttäuscht gewesen, doch hätte ich wenigstens nicht die nächsten drei Jahre damit verbracht, ein Leben zu leben, das sich als eine einzige Lüge herausstellte.«
    »Sie Ärmster. Das tut mir wirklich leid.«
    »Machen Sie sich um mich keine Sorgen«, seufzt er. »Ich bin groß und alt genug, um auf mich aufzupassen. Ich hätte einfach nur die Zeichen lesen sollen, doch ich war völlig vernarrt in sie. Tasha konnte in meinen Augen nichts Falsches tun.«
    »Ich weiß nicht, wie lange David mich in unserer Ehe belog«, sage ich, »aber ich erinnere mich an jenen Abend, als er viel zu gestriegelt nach Hause kam … Wir saßen auf dem Sofa, als er mir sagte, es gäbe da jemanden. Ich war außer mir vor Wut – so sehr, dass ich ein Weinglas nach ihm warf.«
    »Und, haben Sie ihn getroffen?«, fragt Guy.
    »Leider nicht. Es landete klirrend und symbolträchtig in einem unserer Hochzeitsfotos, das ich noch nie gemocht hatte – ich hielt den Brautstrauß über meinen Bauch, um ihn zu kaschieren, und David sah wie ein Gespenst aus, weil er die letzten drei Tage vor unserer Hochzeit auf Sauftour gewesen war. Das konnte selbst die beste Retusche nicht

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