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Schnupperküsse: Roman (German Edition)

Schnupperküsse: Roman (German Edition)

Titel: Schnupperküsse: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Woodman
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hatte die Kinder bereits gestern Abend im Auto gefragt, was sie unternommen hätten, doch ihnen war nicht nach Plaudern zumute gewesen.
    »Also, was habt ihr am Wochenende gemacht?«, frage ich noch einmal.
    »Wir waren auf der Oxford Street einkaufen. Lustig, dass die Oxford Street in London ist und nicht in Oxford, oder? Wir waren allein mit Daddy da. Alice haben wir erst gestern Nachmittag gesehen, als sie von dem Wochenende mit ihren Freundinnen wieder zurückkam – doch sie hatte Kopfschmerzen und legte sich sofort hin. Das fand Daddy nicht so gut.«
    Verständnisvoll wie immer, denke ich.
    »Hast du inzwischen noch mehr Kuchen verkauft?«, will Sophie wissen und wechselt das Thema.
    »Noch nicht.«
    »Oh?« Sie schürzt die Lippen, die in diesem Licht ungewöhnlich glänzend und rot aussehen.
    »Hast du Lippenstift auf dem Mund?«, frage ich sie.
    »Daddy hat ihn mir gekauft.«
    »Ich finde es ein bisschen früh am Morgen, um Make-up zu tragen«, stelle ich fest. Abgesehen davon, finde ich, ist sie mit acht auch noch zu jung dafür. Was denkt sich David nur dabei? Mir wäre lieber, er würde mit den Kindern etwas Sinnvolles unternehmen, anstatt mit ihnen einkaufen zu gehen und ihnen jeden Wunsch zu erfüllen, wenn sie bei ihm sind. So sieht es nur so aus, als würde er sich ihre Liebe erkaufen, was mir ungerecht erscheint, da ich ihnen nicht das Gleiche bieten kann.
    Sophie geht über meine Bemerkung hinweg und sagt, »Daddy meint, du hättest überhaupt keinen verkauft.«
    »Wäre schön, wenn dein Vater seine Meinung für sich behalten würde.«
    »Macht doch nichts, Mummy«, tröstet sie mich. »Adam hat doch jetzt einen Job.«
    Ich lächle in mich hinein – ich kann mir nicht vorstellen, dass Adam sein hart verdientes Geld herausrücken würde.
    »Wenn du keine Kuchen verkaufen kannst, werde ich mir auch einen Job suchen.«
    »Das ist sehr nett von dir«, sage ich und bin von ihrer Fürsorge gerührt, »aber was willst du denn machen?«
    »Mich um die Hühner von Leuten kümmern, wenn sie im Urlaub sind«, erklärt sie mir strahlend.
    »Ich weiß nicht, wie viel Geld du damit verdienen kannst. Die meisten werden ihre Nachbarn darum bitten, denke ich.«
    »Wird Guy nach unseren Hühnern sehen, wenn wir in Urlaub sind?«
    »Davon gehe ich aus, aber wir werden erst mal nicht in Urlaub fahren.« Ich sehe uns nicht in absehbarer Zeit an einen exotischen Ort fliegen.
    »Dann müssen wir so tun als ob«, sagt Sophie.
    »Ich dachte, wir könnten stattdessen unseren Einzug feiern.« Seit wir hierhergezogen sind, wollte ich meine Familie und Freunde über ein Wochenende einladen, um mit uns zu feiern.
    Die Mädchen und ich frühstücken und machen danach eine Runde mit Lucky über das Anwesen, bevor Adam nach Hause kommt. Als ich sehe, wie die Kühe aufs Feld gehen und Luckys hoffnungsvolles Bellen höre, fange ich Adam an der Hintertür ab.
    »Warte«, sage ich und halte mir die Nase zu. »Zieh deine Schuhe und deinen Overall aus. Draußen!«
    Er setzt an, um mit mir zu diskutieren.
    »Du kannst so nicht ins Haus – du bist dreckig. Ich sehe dir doch an, dass du den Melkstand abgespritzt hast – das meiste von dem Kuhmist ist auf dir gelandet. Geh sofort hoch ins Bad.«
    Als er die Treppe wieder herunterkommt und intensiv nach Körperspray riecht, frage ich ihn, wie es gelaufen ist.
    »Super.« Adam streckt sich und gähnt. »Ich habe schon mit Guy im Bauernhaus gefrühstückt.«
    »Wie sieht es dort aus?«, frage ich ihn neugierig.
    »Ein bisschen unordentlich – nicht schmutzig, nur unaufgeräumt.«
    »Wenn ich an den Zustand deines eigenen Schlafzimmers denke, überrascht es mich, dass dir das überhaupt aufgefallen ist.«
    »Warum willst du das wissen?«
    »Weil ich eine neugierige Nachbarin bin.«
    »Seit wir die Hühner haben, ist Sophie selbst zur Glucke geworden«, sagt Adam und wechselt das Thema, während Sophie verschwindet, um zum mindestens zehnten Mal an diesem Morgen nachzusehen, ob die Hühner Eier gelegt haben. »Sie werden keine legen, solange du sie störst«, ruft er ihr hinterher, aber ich glaube nicht, dass sie ihn hört.
    Das Klingeln eines Telefons – meines Handys – unterbricht uns. Es dauert einen Moment, bis ich es unter einem Stapel Post auf dem Küchentisch gefunden habe.
    »Hallo«, sage ich.
    »Spreche ich mit Jennies Cakes?«, fragt mich eine weibliche Stimme.
    »Hm, ja. Ich bin selbst am Telefon.« Ich bin platt. »Wie kann ich Ihnen helfen?«
    »Ich habe Ihre Anzeige in der

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