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Schockwelle

Schockwelle

Titel: Schockwelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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niederging. Ebenso schnell, wie es gekommen war, zog das Unwetter wieder über die Bucht ab, und die Sonne brach durch die mächtigen weißen Wolkentürme. Ein paar Minuten später fuhr ein Toyota-Kleinbus mit der Aufschrift
Harbor Shuttle
durch die Pfützen und blieb stehen. Der Fahrer stieg aus und kam zu der Maschine getrabt. Er war schlank, hatte ein freundliches Gesicht und war gekleidet wie ein Freizeitcowboy.
    »Ist einer von Ihnen Dirk Pitt?«
    »Hier bin ich«, meldete sich Pitt.
    »Carl Marvin. ‘tschuldigung, daß ich zu spät komme. Beim Bordbus der
Ocean Angler
haben die Batterien schlappgemacht, so daß ich mir erst ein Fahrzeug vom Hafenmeister borgen mußte. Ich hoffe, Sie hatten keine Unannehmlichkeiten.«
    »Keineswegs«, sagte Giordino säuerlich. »Wir haben unterdessen den Taifun genossen.«
    Der Spott entging dem Fahrer. »Ich hoffe, Sie mußten nicht zu lange warten.«
    »Nicht mehr als zehn Minuten«, sagte Pitt.
    Marvin lud ihr Gepäck hinten in den Kleinbus und fuhr los, sobald seine Passagiere Platz genommen hatten. »Der Kai, an dem das Schiff liegt, ist nicht weit vom Flughafen entfernt«, sagte er aufgeräumt. »Lehnen Sie sich einfach zurück und genießen Sie die Fahrt.«
    Pitt und Maeve saßen nebeneinander, hielten Händchen wie zwei Teenager und redeten leise miteinander. Giordino hatte es sich eine Sitzreihe vor ihnen, also unmittelbar hinter dem Chauffeur, bequem gemacht. Er betrachtete fast die ganze Fahrt über eine Luftaufnahme von Gladiator Island, die Admiral Sandecker ihnen vom Pentagon besorgt hatte.
    Nach kurzer Zeit bogen sie von der Hauptstraße ab und kamen in das belebte, in unmittelbarer Nähe der Innenstadt gelegene Hafenviertel. Frachter aus aller Herren Länder, hauptsächlich allerdings Schiffe asiatische r Reedereien, lagen an den langen, von mächtigen Lagerhäusern gesäumten Kais.
    Keiner achtete auf den Fahrer, der in einem undurchsichtigen Zickzackkurs zwischen den Gebäuden, Schiffen und riesigen Lastkränen hindurchfuhr. Er hingegen wandte immer wieder den Blick von der Fahrbahn ab und musterte die Passagiere im Rückspiegel.
    »Die
Ocean Angler
liegt gleich hinter dem nächsten Lagerhaus«, sagte er und deutete vage durch die Windschutzscheibe nach vorn.
    »Ist sie klar zum Auslaufen, sobald wir an Bord sind?« fragte Pitt.
    »Die Besatzung erwartet Sie bereits, so daß wir unmittelbar nach Ihrer Ankunft auslaufen können.«
    Nachdenklich betrachtete Giordino den Hinterkopf des Fahrers. »Welche Aufgabe haben Sie an Bord?« fragte er.
    »Ich?« sagte Marvin, ohne sich umzudrehen. »Ich bin Kameramann beim Filmteam.«
    »Wie schmeckt Ihnen der Dienst unter Kapitän Dempsey?«
    »Ein prima Mann. Hat viel Verständnis für die Wissenschaftler und ihre Arbeit.«
    Giordino blickte auf und sah, daß Marvin in den Rückspiegel schielte. Er lächelte, bis Marvin sich wieder auf das Fahren konzentrierte. Dann kritzelte er im Schutz der Sitzlehne etwas auf die Quittung für das Flugbenzin, das sie in Honolulu vor dem Weiterflug nach Wellington getankt hatten. Er knüllte das Blatt zusammen und warf es beiläufig nach hinten, auf Pitts Schoß.
    Pitt, der mit Maeve ins Gespräch vertieft war, hatte den kurzen Wortwechsel zwischen Giordino und dem Fahrer nicht mitbekommen. Unauffällig entfaltete er den Zettel und las die Nachricht.
    DER TPY IST NICHT ECHT.
    Pitt beugte sich nach vorn und wandte sich, ohne den Fahrer argwöhnisch zu mustern, im Plauderton an Giordino. »Weshalb bist du bloß so ein Miesmacher?«
    Giordino drehte sich um und erwiderte ganz leise: »Unser Freund ist nicht von der
Ocean Angler

    »Ich bin ganz Ohr.«
    »Hat gesagt, Dempsey wäre der Kapitän.«
    »Paul Dempsey kommandiert doch die
Ice Hunter
. Joe Ross ist der Kapitän der
Angler

    »Und noch eine Ungereimtheit. Vor unserem Aufbruch in die Antarktis sind doch Rudi Gunn, du und ich die geplanten Forschungsprojekte der NUMA durchgegangen und haben das entsprechende Personal eingeteilt.«
    »Und?«
    »Unser Freund da vorn spricht nicht nur einen falschen texanischen Akzent, er will auch Kameramann beim Filmteam der
Ocean Angler
sein. Kapierst du?«
    »Verstehe«, murmelte Pitt. »Bei diesem Projekt haben wir kein Filmteam eingesetzt. An Bord sind nur Sonartechniker und ein Trupp Geophysiker, die den Meeresboden erkunden sollen.«
    »Und diese Type chauffiert uns geradewegs ins Verderben«, sagte Giordino nach einem Blick aus dem Fenster auf ein unmittelbar vor ihnen liegendes

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