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Schockwelle

Schockwelle

Titel: Schockwelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Markt hätte ankurbeln können. Der Handel hat unter dem mangelnden Konsumentenbewußtsein gelitten. All das gedenke ich zu ändern, sobald die Diamantenpreise in den Keller gefallen sind.«
    »Dann steigen Sie also mit vollem Engagement ein.«
    »Ich werde die Buntedelsteine nicht nur fördern«, erklärte Dorsett, »sondern sie im Gegensatz zu De Beers auch verarbeiten und über meine Einzelhandelskette, das House of Dorsett, vertreiben. Saphire, Smaragde und Rubine mögen zwar nicht von ewigem Wert sein, aber wenn ich meine Pläne verwirklicht habe, wird sich jede Frau, die sie trägt, wie eine Göttin vorkommen. Schmuck und Geschmeide werden eine neue Pracht erlangen. Schon Benvenuto Cellini, ein berühmter Goldschmied der Renaissance, erklärte, daß Rubine und Smaragde herrlicher seien als Diamanten.«
    Es war ein atemberaubender Plan, und Pitt dachte zunächst über die möglichen Konsequenzen nach, ehe er fragte:
    »Jahrzehntelang haben sich Frauen einreden lassen, daß Diamanten ein Zeichen der Verehrung und lebenslanger Treue sind. Glauben Sie wirklich, daß sich diese Sehnsucht nach Diamanten einfach auf andere Edelsteine übertragen läßt?«
    »Wieso nicht?« Dorsett war überrascht, daß Pitt Zweifel anmeldete. »Mit Diamanten besetzte Verlobungsringe kamen erst gegen Ende des neunzehnten Jahrhunderts in Mode. Man muß lediglich dafür sorgen, daß sich die Haltung der Konsumenten entsprechend ändert. Ich habe eine überaus kreative Werbeagentur mit Niederlassungen in über dreißig Ländern an der Hand, die bereit ist, eine internationale Anzeigenkampagne zu starten, sobald ich das Kartell in den Ruin getrieben habe. Wenn ich fertig bin, wird edler Schmuck nur mehr mit bunten Steinen besetzt werden. Diamanten werden lediglich noch für die Fassung und als Hintergrundauflage verwendet werden.«
    Pitts Blick schweifte von Boudicca zu Deirdre und dann zu Maeve. »Wie die meisten Männer kann ich weibliche Gefühle und Gedanken schlecht beurteilen, aber ich weiß, daß es nicht leicht sein wird, die Mädels davon zu überzeugen, daß Diamanten nicht ihre besten Freunde sind.«
    Dorsett lachte trocken. »Die Männer sind es doch, die den Frauen Edelsteine kaufen. Und sosehr sie ihre Liebsten auch beeindrucken wollen, sie achten eher auf wahre Werte. Wenn man ihnen klarmacht, daß Rubine und Smaragde fünfzigmal seltener sind als Diamanten, werden sie sie kaufen.«
    »Stimmt das?« Pitt war skeptisch. »Ist ein Smaragd wirklich fünfzigmal seltener als ein vergleichbarer Diamant?«
    Dorsett nickte heftig. »Und wenn die Smaragdvorkommen erschöpft sind, was eines Tages der Fall sein wird, wird diese Kluft noch viel größer werden. Der rote Smaragd beispielsweise, der nur in ein, zwei Minen im amerikanischen Bundesstaat Utah gefördert wird, ist heute schon so selten, daß einer dieser Steine mit über einer Million Diamanten aufgewogen werden müßte.«
    »Wenn Sie einen Markt erobern wollen und zugleich den anderen zerstören, muß es Ihnen doch um mehr als nur den bloßen Profit gehen.«
    »Nicht um den bloßen Profits mein lieber Pitt. Es geht um Gewinnspannen, wie es sie in der menschlichen Geschichte noch nie gegeben hat. Wir sprechen hier von zig Milliarden Dollar.«
    Pitt reagierte skeptisch, als er diese atemberaubende Summe hörte. »So viel Geld können Sie gar nicht verdienen, es sei denn, Sie verdoppeln die Preise für Buntedelsteine.«
    »Vervierfachen kommt der Wahrheit schon näher.
    Selbstverständlich wird diese Preiserhöhung nicht über Nacht erfolgen, sondern allmählich und im Laufe der Jahre.«
    Pitt trat unmittelbar vor Dorsett und blickte aus nächster Nähe zu ihm auf. »Ich habe nichts dagegen einzuwenden, wenn Sie unbedingt den König Midas spielen wollen«, sagte er ruhig und gelassen. »Mit den Diamantenpreisen können Sie von mir aus machen, was Sie wollen. Aber hören Sie um Gottes willen damit auf, Ihre Minen mit Ultraschall auszubeuten. Rufen Sie Ihre Betriebsleiter an und befehlen Sie ihnen, diese Fördermethoden einzustellen. Machen Sie es gleich, bevor noch jemand zu Tode kommt.«
    Eine eigenartige Stille trat ein. Alle blickten zu Dorsett, rechneten mit einem Wutausbruch. Er musterte Pitt eine Zeitlang und wandte sich dann an Maeve.
    »Dein Freund ist ungeduldig. Er kennt mich nicht, weiß nicht um meine Entschlossenheit.« Dann schaute er wieder Pitt an.
    »Der Schlag gegen das Diamantenkartell wird am zweiundzwanzigsten Februar erfolgen, in einundzwanzig Tagen also.

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