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Schockwelle

Schockwelle

Titel: Schockwelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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wissen, warum.
    Erstaunt schaute er sie an. »Wie kommst du darauf?«
    »Durch das, was du sagst, das, was du tust. Ich habe nie jemanden gekannt, der so mit sich und der Welt im Einklang war.«
    Er grinste, war aber offenbar erfreut. »Das hat mir noch keine Frau gesagt.«
    »Und du hast bestimmt viele kennengelernt?« fragte sie neugierig wie ein Schulmädchen.
    »Wen?«
    »Frauen.«
    »Eigentlich nicht. Ich wollte immer gern so ein Schwerenöter sein wie Al, aber ich hatte selten die Zeit dazu.«
    »Verheiratet?«
    »Nein, nie.«
    »Aber fast?«
    »Einmal vielleicht.«
    »Was ist passiert?«
    »Sie ist umgekommen.«
    Maeve erkannte, daß Pitt den Schritt vom Trennungsschmerz zur bittersüßen Erinnerung noch nicht ganz vollzogen hatte. Sie war betreten und bereute ihre Frage. Sie fühlte sich instinktiv zu ihm hingezogen, wollte teilhaben an den Gedanken, die ihn bewegten.
    Ihrer Ansicht nach war er ein Mann, der sich nach einer innigeren Beziehung sehnte, dem es um mehr als um bloße Fleischeslust ging, und sie wußte, daß er für oberflächliche Liebeleien nichts übrig hatte.
    »Sie hieß Summer«, fuhr er leise fort. »Es ist lange her.«
    »Tut mir leid«, erwiderte Maeve sanft.
    »Sie hatte graue Augen und rote Haare, sah dir aber sehr ähnlich.«
    »Ich fühle mich geschmeichelt.«
    Er wollte sich nach ihren Jungs erkundigen, verkniff sich die Frage aber, als ihm klar wurde, daß er damit diesen Moment der Nähe zunichte machen würde. Zwei Menschen, die allein, nun ja, fast allein, unter dem Mond und einem Meer von Sternen auf der schwarzen, unablässig auf und ab wogenden See dahintrieben.
    Weitab von allen Menschen, Tausende von Kilometern vom nächsten Land entfernt, umgeben von einer unendlich weiten Wasserfläche. Da fiel es gar nicht schwer, alles zu vergessen und sich vorzustellen, man segle durch das türkisblaue Wasser einer friedlichen Bucht auf eine tropische Insel zu.
    »Außerdem siehst du deiner Urururgroßmutter geradezu unglaublich ähnlich«, sagte er.
    Sie hob den Kopf und musterte ihn. »Woher willst du das wissen?«
    »Weil ich auf der Jacht das Gemälde von Betsy Fletcher gesehen habe.«
    »Eines Tages muß ich dir mehr von Betsy erzählen«, sagte sie und schmiegte sich wie eine Katze in seine Arme.
    »Nicht nötig«, sagte er lächelnd. »Ich habe das Gefühl, daß ich sie fast so gut kenne wie du. Eine unbeugsame Frau.
    Verhaftet und in die Strafkolonie von Botany Bay verbannt.
    Eine Überlebende auf dem Floß der
Gladiator
. Sie hatte einen gehörigen Anteil daran, daß Kapitän ›Bully‹ Scaggs überlebte.
    Und ein anderer Sträfling, ein Wegelagerer namens Jess Dorsett, den sie später zum Mann nahm. Dein Urururgroßvater.
    Nachdem sie auf der Insel, die sie später Gladiator Island tauften, landeten, entdeckte Betsy eins der reichhaltigsten Diamantenvorkommen der Welt und begründete eine Dynastie.
    In meinem Apartment über dem Hangar liegt ein ganzes Dossier über die Dorsetts, angefangen bei Betsy und Jess. Danach werden ihre sämtlichen Nachkommen abgehandelt, bis zu dir und deinen grusligen Schwestern.«
    Sie setzte sich wieder auf und funkelte ihn mit ihren blauen Augen wütend an. »Du hast Erkundigungen über mich einholen lassen, du Lump. Vermutlich von eurer CIA.«
    Pitt schüttelte den Kopf. »Es ging mir weniger um dich als um den Werdegang einer Diamantenhändlerfamilie namens Dorsett.
    Eigentlich wurde mein Interesse erst durch die Recherchen geweckt, die ein liebenswürdiger älterer Herr durchführte. Der übrigens sehr entrüstet wäre, wenn er wüßte, daß du ihn als CIA-Agenten bezeichnest.«
    »Du weißt viel weniger über meine Familie, als du meinst«, sagte sie hochmütig. »Mein Vater legt ebenso großen Wert auf seine Privatsphäre wie seine Vorfahren.«
    »Wenn ich’s recht bedenke«, sagte er besänftigend, »dann fasziniert mich vor allem ein Geschöpf.«
    Sie schaute ihn schief an. »Und wer sollte das außer mir sein?«
    »Das Meeresungeheuer in der Lagune.«
    Die Antwort überraschte sie vollends. »Du meinst doch nicht etwa Basil?«
    Einen Moment lang schaute er sie verständnislos an. »Wen?«
    »Basil ist kein Meeresungeheuer, sondern eine Seeschlange.
    Das ist ein gewaltiger Unterschied. Ich habe ihn dreimal mit eigenen Augen gesehen.«
    Daraufhin lachte Pitt schallend los. »Basil? Du nennst ihn Basil?«
    »Dir würde das Lachen schon vergehen, wenn er dich in seine Fänge bekäme«, versetzte sie giftig.
    Pitt schüttelte den Kopf. »Ich

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