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Schoen wie Kaesekuchen

Schoen wie Kaesekuchen

Titel: Schoen wie Kaesekuchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emily van Hill
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in diesem Körper steckt, sind die bequemen Mokassins erst einmal ausreichend. Figurformende Unterwäsche habe ich auch, dann fehlt nur noch was für oben drüber. Mal schauen, ob ich irgendwo einen Laden finde, in dem es etwas Passendes gibt. Zumindest eine normale Hose und ein T-Shirt sollten doch drin sein, ehe ich mich daran mache, gute Taten zu vollbringen.
    Ich schlendere weiter die Straße entlang, bis ich auf einmal vor meiner absoluten Lieblingsboutique stehe. Da hat mich mein Unterbewusstsein an genau die richtige Stelle geführt. Bleibt nur zu hoffen, dass die auch etwas in meiner neuen Größe haben.
    Während ich versuche, trotz meiner Erscheinung einen divenhaften Gesichtsausdruck aufzulegen, betrete ich den Laden. Die Chancen vom Verkaufspersonal überhaupt wahrgenommen zu werden, steigen je arroganter und unnahbarer man diesem gegenübertritt. Meine aufgesetzte, selbstsichere Fassade beginnt abrupt zu bröckeln, als ich mit meinen zwei linken Füßen über die Fußmatte stolpere, die am Eingang liegt und mich Willkommen heißt. Der Länge nach plumpse ich auf den Boden und strecke alle viere von mir. Verdattert rappele ich mich auf und versuche dem amüsierten Blick der Verkäuferin standzuhalten, als sie sich scheinheilig nach meinem Befinden erkundigt.
    »Nein, nein. Alles in bester Ordnung. Aber diese Todesfalle sollten Sie besser wegräumen, bevor sich noch jemand ernsthaft verletzt«, gebe ich resolut zurück.
    »Ihnen ist da etwas verrutscht.«Vielsagend deutet sie auf mein T-Shirt.
    Irritiert blicke ich an mir herunter und sehe eine etwa apfelgroße Beule, die sich knapp unter meinem Halsansatz durch mein T-Shirt drückt. Na, großartig! Damit ist das Selbstbewusstsein, das mir meine neue Body-formende Unterwäsche beschafft hat, dann auch gänzlich in den Staub getrampelt. Rot wie ein Glühwürmchen stürze ich in die erst beste freie Umkleidekabine und befördere das Luftpolster, das eigentlich mein Busen ist, wieder an Ort und Stelle. Ich nehme all meinen Mut zusammen, verlasse die Umkleide und sehe mich im Laden nach einigen hübschen Kleidungsstücken um. Den wachsamen Blick der Verkäuferin, der unentwegt auf mir ruht, deute ich wohlwollend als Sorge um meine Gesundheit und nicht als Misstrauen mir gegenüber. Ich suche mir drei Oberteile und zwei Hosen aus, von denen ich die Hoffnung habe, dass sie mir besser zu Gesicht stehen als das, was ich momentan anhabe. Gerade als ich in Begriff bin, die Umkleidekabine erneut zu betreten, stellt sich mir die Verkäuferin in den Weg.
    »Wollen Sie das alles anprobieren? Sind Sie sich sicher, dass das auch zu Ihnen passt?«
    »Natürlich möchte ich das probieren und ich denke nicht, dass es Sie etwas angeht, ob die Sachen zu mir passen oder nicht. Solange ich dafür bezahle ist doch alles in Ordnung, oder zweifeln Sie etwa daran?«, antworte ich schneidend. Es ist doch wirklich immer dasselbe mit diesen Ziegen. Wer die nur immer einstellt?
    Durch meine souveräne Art aus der Fassung gebracht, macht sie mir Platz und lässt mich die Kabine betreten.
    Wenigstens scheinen die Sachen zu passen. Die weit geschnittene Marlene Hose lässt meine Beine deutlich länger wirken und dem Miederhöschen sei Dank, passt sogar mein Hintern hinein. Auch die nächste Hose passt. Nicht gerade wie angegossen, aber schwarz macht schlank und geht immer.
    Fehlen nur noch die Oberteile. Es läuft doch. Die beiden sommerlich leichten Leinenblusen schmeicheln der Figur und setzen meine unechten Brüste gekonnt in Szene. Das T-Shirt mit dem Glitzerprint ist zwar kein optisches Highlight, aber wenigstens quillt mein Bauch nicht darunter hervor und die Ärmel sind lang genug, um meine fleischigen Oberarme zu kaschieren.
    »Ich lasse gleich etwas davon an«, rufe ich. »Sie brauchen doch nur die Preisschilder, oder?«
    Nach kurzem Zögern wird meiner Bitte nachgegeben und ich trete an die Ladentheke, um die ausgewählten Stücke zu bezahlen.
    »Bar oder mit Karte?«, werde ich von der Verkäuferin gefragt. Dabei sieht sie aus, als hätte sie in Gedanken hinzugefügt: »Oder gar nicht?“
    »Ich bezahle IMMER mit Karte!“ Das Wort immer ziehe ich in die Länge, um hervorzuheben, dass ich durchaus mit dem Akt des Zahlens vertraut bin.
    Ich händige ihr meine Kreditkarte aus und will nach den Tüten greifen, als sie mich erneut anspricht: »Ähm, warten Sie doch bitte einen Moment. Sind Sie sicher, dass Sie mir die richtige Karte gegeben haben?«
    »Was soll das denn heißen?

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