Schoen wie Kaesekuchen
habe es verstanden. In nächster Zeit werde ich mehr an andere denken, zufrieden? Lektion gelernt und wir können das Experiment wieder beenden.«
»Du hast das nicht verstanden. Wir verhandeln nicht. Du weißt nun, wie es um dich steht und fertig. Mehr gibt es nicht zu sagen. Viel Glück!«
Der Tod verschwindet in einer dunklen Rauchwolke, ohne das ich auch nur die Chance habe, meine Sicht der Dinge etwas genauer darzulegen. Das kann doch nicht deren Ernst sein! Nur weil ich nicht in der Suppenküche aushelfe oder herrenlose Hunde einsammele, bin ich doch kein schlechter Mensch!
Während ich noch immer auf die Stelle starre, an der noch eben der Tod gesessen hat, überlege ich, wie ich mit dieser seltsamen Situation am besten umgehen soll. Es sieht wirklich ganz danach aus, als hätte ich keine andere Wahl und müsste mich vorerst damit arrangieren. Das Einzige, was ich tun kann, ist die da oben möglichst schnell davon zu überzeugen, dass ich ein guter Mensch bin. Je früher ich das schaffe, umso früher müssen sie mir auch meinen Körper zurückgeben!
Trotzdem kann ich unmöglich noch länger in diesem unmöglichen Outfit rumlaufen. Zwar widerstrebt es mir, mich mehr mit diesem unförmigen und vernachlässigtem Körper zu beschäftigen aber es bleibt mir ja nichts anderes übrig. Deshalb werde ich jetzt erst einmal einen kleinen Abstecher in die City machen und meinem aktuellen Ich eine etwas ansprechendere Garderobe zusammenstellen. Bestimmt werde ich dort auch Gelegenheit haben, das ein oder andere gute Werk zu tun. Da habe ich doch auch gleich eine Idee: Coco hat sich ein kleines Dankeschön mehr als verdient. Schließlich weiß ich aus eigener Erfahrung, wie schwer es ist, die Majowski zu beruhigen. Außerdem redet sie schon so lange davon, sich endlich einmal eine Handtasche von Marc Jacobs zu kaufen, da wäre das doch ein prima Geschenk.
* * * *
Kurze Zeit später steige ich auch schon aus dem Taxi, das mich direkt in die City gebracht hat. Ich atme tief ein und wittere die wohlriechende Luft der Boutiquen. Schon entspanne ich mich ein wenig und die verfahrene Situation, in der ich mich befinde, erscheint mir gar nicht mehr so schlimm.
Wo soll ich nur zuerst rein gehen? Zu Chanel, Todd’s oder Givenchy? Ach egal, die eigentlich Kunst wird es sein, für meine momentane Figur etwas Passendes zum Anziehen zu finden. Dann schaue ich am besten erst einmal nach Schuhen. Das sollte doch noch machbar sein. Auf zu Todd’s. Ich drücke mich an dem irritiert dreinblickendem Wachmann vorbei und entdecke sofort ein paar herrliche Wildledermokassins, denen ich ansehe, wie bequem sie sind. Ehe mich das Verkaufspersonal der Tür verweisen kann, blöke ich ihnen entgegen: »Die hier hätte ich gerne in Größe 38 und schauen Sie mich nicht so verdattert an, ich kann sie durchaus bezahlen.«
Innerhalb von Sekunden bringt mir ein etwa 40-jähriger Verkäufer die gewünschten Schuhe und ich verkneife mir eine süffisante Bemerkung über Al Bundy.
Wie ich vermutet habe, passen die Schuhe wie angegossen und mein neuer Körper fühlt sich in ihnen sehr wohl. In High Heels hätte das bestimmt anders ausgesehen.
»Ich lasse sie gleich an. Packen Sie meine alten Schuhe ein, danke.«
Nachdem ich bezahlt habe, marschiere ich hinaus und fühle mich schon ein bisschen zufriedener. Immerhin der Anfang ist gemacht. Fehlen nur noch Hosen, Röcke, Oberteile und natürlich Unterwäsche. Am besten suche ich mir eine von diesen Bauchweghosen und einen gut gepolsterten BH. Das sollte ich wohl als Nächstes angehen. Bei Victoria’s Secret brauche ich mich da erst gar nicht umzusehen, aber ich glaube an der nächsten Ecke ist ein kleines Wäschegeschäft, vielleicht finde ich dort etwas.
Ich mache mich auf den Weg und betrete Mandy’s Wäschelädchen . Erfreut stelle ich fest, dass ich hier genau am richtigen Ort bin.
Hinter der Ladentheke steht eine etwa 65-jährige, füllige Frau und begrüßt mich freundlich. Ihr Haar ist eindrucksvoll auftoupiert und geht eine Symbiose mit der regenbogenfarbenen Schminke ein. Die füllige Figur versteckt sich unter einem ebenfalls leuchtend bunten Poncho. Auf beeindruckend hohen Absätzen kommt sie zu mir herüber getrippelt.
»Juten Tag, de Dame. Kann ick Ihnen behilflich sein oder wolln‘ Se erst mal kiek‘n?«
»Ja, doch das wäre nett. Ich brauche ein paar BHs, Unterhosen und am besten etwas das meine Figur etwas äh … formt.«
»Da machen Se sich mal keenen Kopp, wir finden schon
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