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Schoen wie Kaesekuchen

Schoen wie Kaesekuchen

Titel: Schoen wie Kaesekuchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emily van Hill
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nicht erst mühsam lernen müssten, dass es nicht Wauwau und Jammijammi, sondern Hund und Essen heißt. Die Lust an meinem Milchkaffee vergeht mir endgültig, als ich zusehen muss, wie Connie eine eklig, breiige Masse an Luisa verfüttert, von der Dreiviertel auf ihrem Lätzchen endet. Die auf dem Gläschen vermerkte Bezeichnung Leckeres Gemüsetöpfchen kann ich mit dem, was Luisa mittlerweile durch den ganzen Kinderwagen schmiert, überhaupt nicht in Verbindung bringen.
    »Äh, Connie sind Sie sicher, dass das noch gut ist? Gemüse sieht normal irgendwie anders aus«, werfe ich ein. Das Letzte, was ich jetzt brauche, ist ein Kind mit einer Magenverstimmung, das sich vor mir oder am Ende noch auf mich entleert. Für einen Moment hält Connie inne und schaut mich irritiert an. »Sie sind ja witzig, Monique. Seien Sie froh, dass Sie nicht wissen, wie das Gute Nacht Menü aussieht.«
    Dankbar, dass ich bisher weder das Leckere Gemüsetöpfchen noch das Gute Nacht Menü kennenlernen musste, richte ich meinen Blick Richtung Tür und starre so krampfhaft darauf, dass mir die Augen wehtun. Hoffentlich ist die Raubtierfütterung bald beendet.
    Eine gefühlte Ewigkeit später und gefährlich nahe am Augenkrampf vernehme ich die erlösenden Worte: »So mein Schatz, fein aufgegessen hat die kleine Luisa.«
    Gott sei Dank, ich dachte schon, das Balg wird gar nicht mehr fertig. Erstaunlich, was in so einen kleinen Menschen alles hineinpasst.
    »So und jetzt noch ein Bäuerchen.«
    Zu früh gefreut. Nach einem erleichternden Buuurp! seitens Luisa fühlt sich mein Magen an, als wollte er aus reiner Sympathie gleich nachziehen.
    »Na, das muss ja echt lecker gewesen sein«, bringe ich mit zittriger Stimme hervor.
    »Sie hat einen gesunden Appetit, meine Luisa«, antwortet Connie so voller Stolz, als hätte das Kind gerade den Nobelpreis erhalten. Mein Blick wandert auf Connies T-Shirt, das bis vor wenigen Minuten noch frisch gewaschen strahlte, jetzt aber aussieht, als hätte sie ein Paintball Turnier hinter sich gebracht. Hektisch wühlt Connie in ihrer Überlebenstasche nach einem T-Shirt zum Wechseln. »Oh, so ein Mist, ich habe schon wieder nichts zum Umziehen dabei. Können Sie sie kurz halten? Nach dem Essen ist sie immer noch gerne einen Moment auf dem Arm. Ich wasche nur rasch die Flecken aus.«
    Ehe ich dagegen protestieren kann, drückt sie mir die kleine Luisa schon in die Arme und verschwindet in Richtung Toilette. Großartig. Da sitze ich nun und halte Connies ganzen Stolz in den Händen wie eine volle Mülltüte. Die riecht bestimmt und sicherheitshalber atme ich nicht ein, weil ich Angst vor den etwaigen Babyausdünstungen habe. Luisa lässt sich nicht im Mindesten von meinem angeekelten Gesichtsausdruck beeindrucken und strahlt mich weiter zutraulich an.
    »Na, du kleiner Scheißer scheinst mich wirklich zu mögen. Gut, das kann man nachvollziehen, ich bin ja auch recht liebenswürdig.« Zu meiner eigenen Überraschung nehme ich Abstand davon, Luisa weiterhin mit ausgestreckten Armen von mir zu halten, sondern setze sie mir auf die Knie. »Und junge Dame, was meinst du, sollen wir mal ein ernstes Gespräch führen? Dieses Babygeplapper findest du doch bestimmt genauso blöd wie ich, oder?«
    Luisa gibt ein verhaltenes Daaaa von sich, das ich als Zustimmung interpretiere.
    »Du musst mir unbedingt versprechen, dass du dich stylingtechnisch niemals an deiner Mutter orientierst. Deine Mami ist bestimmt eine liebe Person, aber wie die immer aussieht. Kauf dir lieber rechtzeitig die Cosmopolitan, dann bist du auf der sicheren Seite. Weißt du, wenn ich außer Acht lasse, dass du so eine kleine, unselbstständige Kröte bist, bist du mir richtig sympathisch.«
    Ich kraule Luisa unter dem Kinn, wie es Frau Ammerschmidt immer bei ihren Bulldoggen macht. Fröhlich quäkt sie mich an und versucht, auf ihrem dicken Pampershintern ein Stück näher an mich heran zu rutschen.
    »Huh, immer langsam, so gut kennen wir uns jetzt auch noch nicht.“ Großzügig gestatte ich ihr, etwa zehn Zentimeter näher zu kommen. Jetzt sitzt sie immerhin schon auf der Hälfte meiner Oberschenkel. »Deine Mutter könnte auch mal wieder zurückkommen, meinst du nicht?« Nervös blicke ich zur Toilettentür und versuche nicht daran zu denken, dass Connie möglicherweise die Gunst der Stunde genutzt hat, um Luisa loszuwerden.
    »Ah, Connie, da sind Sie ja wieder!«, rufe ich dementsprechend erleichtert, als ihre kompakte Figur im Türrahmen

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