Schoen wie Kaesekuchen
Bettdecke über seine Beine. Keine Sekunde zu früh, denn schon geht die Wohnungstür auf und Connie tritt ein.
»Hallo, Connie, du bist aber früh. Ich habe dich noch gar nicht erwartet.«
»Ja, ich hatte Glück und habe auf dem Rückweg einen Bekannten getroffen, der mich nach Hause gefahren hat. Da konnte ich mir das lästige Umsteigen sparen.« Suchend schaut sich Connie um. »Wo ist denn mein kleiner Schatz?«
»Ich habe sie gerade eben in ihr Bettchen gebracht. Die Geschichte, die ich ihr erzählt habe, hat sie ziemlich müde gemacht. Du kannst ja mal nach ihr sehen.« Auffordernd deute ich in Richtung Schlafzimmer und ziehe die Decke unter der Bernds Beine versteckt sind, unauffällig noch etwas weiter nach unten. Zum Glück macht sich Connie sofort auf den Weg, um nach Luisa zu schauen und ich höre sie erleichtert aufatmen, als sie die Kleine wohlbehalten in ihrem Bettchen vorfindet.
»Oh, da ist ja mein kleiner Schatz!«
Ich nutze die günstige Gelegenheit, um Bernd aus seiner misslichen Lage zu befreien. Hoffentlich ist Connie noch eine Weile beschäftigt.
»Keinen Mucks jetzt!«, flüstere ich dem Rossignolino zu und mit einem beherzten Ruck ziehe ich ihn unter dem Sofa hervor.
»Schnell jetzt. Sieh‘ zu, dass du verschwindest!«
»Hast du etwas gesagt, Moni?«, erkundigt sich Connie von nebenan.
»Äh, ja ich meinte, ich gehe mal kurz raus zum Telefonieren, Ich bin gleich wieder da.« Ich treibe Bernd vor mir her und atme erleichtern auf, als die Wohnungstür hinter uns ins Schloss fällt. »Das war knapp. Ich hätte nicht gewusst, wie ich Connie deine Anwesenheit hätte erklären sollen.«
Bernd zupft seinen zerknautschten Anzug zurecht und verabschiedet sich: »Ich muss leider schon los. Rosi wartet bestimmt mit dem Essen auf mich. Wir sehen uns dann morgen wieder, ja?«
»Natürlich, was auch sonst?« Ich schenke ihm ein aufgesetztes Grinsen und fröhlich winkend läuft er zu den Aufzügen.
»Ach, Moni«, ruft er mir hinterher. »Du machst wirklich Fortschritte!«
Na, wenn das nichts ist. Hoffe ich nur, dass die ausreichend sind, um mich bald aus diesem Körper zu befreien. Müde trotte ich zu Connies Wohnung zurück.
Ich öffne die nur angelehnte Tür und finde die zufrieden grinsende Connie auf dem Sofa sitzend vor, wie sie Luisa auf dem Arm hat. Was ein Glück für Bernd, dass er nicht mehr darunter liegt.
Wie gerne würde ich mich jetzt etwas ausruhen. Wenn das so weiter geht, bekomme ich noch Stressfältchen. Nur gut, dass es nicht mein eigenes Gesicht ist, das davon betroffen ist.
»Ich bin dir wirklich dankbar, dass du so spontan eingesprungen bist. Ich hoffe sie hat dich nicht zu sehr auf Trab gehalten?«
»Nein, nein. Luisa war wirklich ganz brav und wir haben uns einen schönen Mädelsabend gemacht«, antworte ich lachend und füge stolz hinzu: »Sogar eine Windel haben wir erfolgreich gewechselt.«
Offenbar scheint Windeln wechseln für Connie keine sonderlich beeindruckende Tätigkeit zu sein. Jedenfalls würdigt sie meine persönliche Meisterleistung mit keinem Wort.
Wieder überrascht Luisa uns, als sie genau in diesem Moment aufwacht und lautstark auf sich aufmerksam macht.
»Sie fand den Abend anscheinend auch sehr nett«, sagt Connie schmunzelnd, während sie die Kleine zu uns holt.
»Lololino!«, krächzt Luisa und versucht mit ihren Ärmchen nach etwa zu greifen, dass sie auf dem Fußboden entdeckt hat. Verdammt! Direkt vor dem Sofa liegt Bernds Panamahut. Ich lasse mich schnell neben Connie auf dem Sofa nieder.
»Was hast du gesagt, mein Schatz?«
»Äh, Lololino«, erkläre ich Connie und mit einem gekonnten Tritt befördere ich die verräterische Kopfbedeckung unter die Couch.«Lololino war der tapfere Ritter in dem Märchen, das ich ihr vorhin erzählt habe. Lololino hat dir gefallen, nicht wahr?«
Zustimmend ertönt ein weiteres »Lololino!« aus Luisas Mund. »Was hältst du davon, wenn du dich noch ein bisschen mit Loulou unterhältst und ich uns in der Zwischenzeit etwas zu essen mache? Du bist bestimmt ganz schön geschafft«
Dankbar lächelt mich Connie an und ich verschwinde in der Küche.
Eine dreiviertel Stunde später verteile ich das wunderbar duftende Ratatouille auf die Teller und rufe Connie zum Essen. Da hat es sich doch bezahlt gemacht dass ich meiner Großmutter früher beim Kochen immer über die Schulter geschaut habe. In letzter Zeit habe ich wirklich viel zu wenig gekocht. Etienne fand es furchtbar, wenn unsere Wohnung nach Essen
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