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Schoen wie Kaesekuchen

Schoen wie Kaesekuchen

Titel: Schoen wie Kaesekuchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emily van Hill
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werfen.
    »Äh ... ich kann doch nicht ... ohne Handschuhe ... Kannst du das nicht?“
    »Was, ich?«, entsetzt weicht Bernd einen Schritt zurück. »Nein, keine Chance. Du bist der Babysitter. Aber wenn du einen Moment wartest, schaue ich mal, ob ich dir ein paar Gummihandschuhe organisieren kann.«
    So schnell kann ich nicht gucken, da hat er die günstige Gelegenheit auch schon genutzt und schlüpft aus der Tür.
    Na, prima. Da stehe ich nun im Bad einer winzigen Hochhauswohnung in Marzahn, neben mir eine volle Windel und vor mir ein nacktes, ungesäubertes Baby. Wer hätte gedacht, dass der Tag so endet?
    »Monique, du musst da jetzt durch«, spreche ich mir selbst Mut zu und fordere das Baby auf, jetzt bloß keinen Dummheiten zu machen. Tapfer beiße ich die Zähne zusammen und greife nach der Packung mit den Feuchttüchern, die auf dem Spülkasten stehen. Ohne hinzusehen, wische ich wahllos an Luisa herum, bis ich mir einigermaßen sicher bin, dass alle Spuren beseitigt sind. Danach schnappe ich mir das Puder und bestäube Luisas Hintern ringsum, sodass sie aussieht wie ein panierter Backfisch.
    »Na, das haben wir doch ganz gut hinbekommen, oder?«, frage ich die Kleine, die schon wieder recht glücklich aussieht. Dann fehlt wohl nur noch die Windel. Interessiert blicke ich auf das kleine Päckchen, das aussieht wie eine übergroße, zusammengefaltete Damenbinde und rätsele, wie man das Ganze wohl anlegt.
    »So, da bin ich wieder. Hier sind deine Gummihandschuhe«, tönt Bernd und präsentiert mir stolz zwei rosafarbene Putzhandschuhe, als er durch die Tür kommt.
    »Danke, aber du bist zu spät. Sag mir lieber, wie man diese komische Windel anlegt.«
    »Wieso denkst du, dass ich weiß, wie so etwas geht?« Pikiert schaut er mich an.
    »Also bitte, Bernd. Wenn jemand wissen muss, wie man Windeln anlegt, dann doch du.«
    »Ich habe dir schon erklärt, dass es sich dabei um das traditionelle Beinkleid der Rossignolini handelt und NICHT um eine Windel«, gibt Bernd zurück, macht sich aber sofort daran das besagte Teil anzulegen und ist verräterisch schnell fertig.
    »So Loulou, jetzt kann man sich wieder mit dir sehen lassen.« Stolz betrachte ich meine persönliche Meisterleistung.
    Zu dritt verlassen wir das Badezimmer und setzen uns gemeinsam auf den Fußboden. Während ich überlege, ob es noch zu früh ist, Luisa ein paar Modezeitschriften zu zeigen, um sie rechtzeitig zur Stilikone zu erziehen, schnappt sich Bernd den Schmusefrosch und hüpft mit ihm zusammen durch das Zimmer. Luisas freudigem Lachen entnehme ich, dass es noch nicht an der Zeit für die Cosmopolitan ist. Wer noch soviel Spaß an einem überaus unansehnlichen Plüschfrosch hat, der ist für Chanel und Gucci bestimmt noch nicht empfänglich. Ich resigniere und schließe mich dem albernen Bernd an. Abwechselnd imitieren wir verschiedene Tiere und staunen darüber, wie schnell Luisa errät, welche Tiere wir darstellen.
    »Wauwau«, »Katze«, »Muh«.
    »Loulou, du überraschst mich. Wenn du so weiter machst, gewinnst du noch den Nobelpreis, wenn du groß bist. Da ist das Aussehen dann gar nicht mehr so wichtig«, lobe ich die Kleine, woraufhin Bernd mir einen kritischen Blick zuwirft. »Du verstehst es wirklich ausgezeichnet, das Selbstbewusstsein von so einem kleinen Würmchen aufzubauen. Nur gut, dass ich WEISS, dass aus ihr mal etwas ganz Großes wird.«
    Das macht mich jetzt aber doch neugierig. Vielleicht wird Luisa Astronautin oder sogar Bundeskanzlerin. Ich hoffe nur, dass sie dann einen besseren Stylisten bekommt als Frau Merkel.
    »So, du weißt also, was aus unserer Loulou hier mal wird, ja? Ich finde, das sollte er uns unbedingt erzählen oder was meinst du, mon petit bout de chou?«
    Luisa nickt zustimmend und auffordernd schauen wir beide zu Bernd.
    »Wenn ich könnte, würde ich es euch sagen, aber das darf ich nicht«, antwortet der kleine Rossignolino geheimnisvoll. »Das könnte unvorhersehbare Folgen für die gesamte Menschheit haben.“
    Ich kann mir kaum vorstellen, dass Petrus ausgerechnet dem Plappermaul Bernd ein so wichtiges Geheimnis anvertraut hätte. Verschwiegenheit ist nicht gerade sein zweiter Vorname.
    »Gut, wenn du es uns nicht sagen willst, verzichten wir darauf. Hauptsache wir wissen, dass unsere kleine Bijou es zu etwas bringt. Ich denke es ist Zeit zum Schlafengehen, Loulou. Nicht, dass wir noch Ärger mit deiner Maman bekommen, wenn wir dich so lange auflassen.«
    Luisa zieht einen so süßen

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