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Schoen wie Kaesekuchen

Schoen wie Kaesekuchen

Titel: Schoen wie Kaesekuchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emily van Hill
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Altenpflegerin und kannst es dir leisten in Moniques Nachbarschaft zu wohnen?« Ungläubig schaut er mich an.
    »Naja, schon. Also ich jetzt weniger, aber mein Mann oder besser mein Ex-Mann«, erkläre ich. »Eigentlich gehe ich nur arbeiten, damit ich nicht den ganzen Tag nutzlos zuhause herumsitze wie die meisten Frauen, die reich geheiratet haben. Das ist doch schrecklich langweilig. Wer will schon den ganzen Tag shoppen und sich um sein Aussehen kümmern? Furchtbar finde ich so etwas.«
    »Ich glaube das ist genau das, was Monique für ihr zukünftiges Leben geplant hat. Ich kann wirklich kaum glauben, dass ihr beiden euch gut versteht. Hatte Monique in letzter Zeit vielleicht einen Unfall, bei dem ihr irgendetwas auf den Kopf gefallen ist?«, witzelt Marc und ahnt nicht einmal, wie nahe er damit an der Wahrheit ist.
    »Haha, du bist lustig. Hältst du es nicht für möglich, dass Monique einfach ein liebenswerter Mensch ist und du sie vielleicht einfach nicht richtig kennst?«, fauche ich zurück und frage mich, ob das Engagement für meine Nachbarin , die ich erst seit ein paar Tagen kenne, nicht etwas übertrieben ist.
    »Nein, das halte ich nicht für möglich«, kommt die prompte Antwort. »Ich kenne Monique schon etwas länger als du und ich glaube nicht, dass sie der edlen Gestalt, die du beschreibst, auch nur entfernt ähnelt.«
    »Sag mal, hast du keine Angst, dass ich Monique erzähle, wie du wirklich über sie denkst? Schließlich bezahlt sie dich!«
    »Ne, da mache ich mir keine Sorgen«, gibt Marc mit einem unverschämten Grinsen zurück. »Weiß der Teufel wieso, aber Moni ist echt stolz darauf, genau so zu sein, wie sie ist.«
    Irgendwie beschleicht mich das ungute Gefühl, dass er mit dem nicht gerade schmeichelhaften Bild, das er von mir zeichnet, genau ins Schwarze trifft. Auf der anderen Seite habe ich doch auch allen Grund dazu, stolz auf mich zu sein. Ich meine, wer würde schon freiwillig so ein Leben wie Connie führen wollen?
    »Ach komm schon, nimm das doch nicht so persönlich. Du tust gerade so, als wäre Monique deine beste Freundin«, unterbricht Marc meine Gedanken. »Lass‘ uns doch einfach zu den Dehnübungen übergehen. Nicht, dass du morgen noch mit Muskelkater bestraft wirst.«
    »Da hast du recht, den kann ich wirklich nicht gebrauchen.« Gehorsam stehe ich auf und versuche die bei Marc so einfach aussehenden Übungen nachzumachen. Wie erbärmlich! Ich schaffe es nicht mal, mit den Fingerspitzen meine Zehen zu berühren. Marc ist schon bei der nächsten Übung angekommen und legt lässig ein Bein auf die Lehne der Bank, um sich grazil nach vorne zu beugen. Mein Bein bekomme ich noch nicht einmal in die Nähe der Lehne und begnüge mich damit es auf der Sitzfläche abzulegen. Immerhin schaffe ich es mit dem ausgestreckten Zeigefinger meinen Fuß zu berühren. »Krrrchz!«, ertönt plötzlich ein seltsames Geräusch und ich nehme einen erfrischenden Luftzug an meinem Hinterteil war.
    »Oh mein Gott!«, kreische ich entsetzt, und versuche meinen so plötzlich entblößten Po mit beiden Händen zu verdecken. Dabei vergesse ich leider, dass ich noch immer in unvorteilhafter Stretchingposition stehe und verliere prompt das Gleichgewicht. Wie in Zeitlupe kippe ich vorne über, halte aber noch immer krampfhaft beide Hände auf meinen Hintern gedrückt, ehe ich unsanft Bekanntschaft mit einem Stück Asphalt mache. Neben mir höre ich Marc geräuschvoll nach Luft schnappen. Allerdings nehme ich an, dass das weniger an der Sorge um mich liegt, als an dem Versuch nicht lauthals loszulachen. Ist das peinlich! Am liebsten würde ich hier liegen bleiben, bis es dunkel ist. Da sieht mich wenigstens niemand. Erst als Marc sich zwischen den vereinzelten Glucksern, die er hervorstößt, erkundigt, ob alles in Ordnung ist, rappele ich mich auf.
    »Oh, das sieht aber nicht gut aus«, sagt Marc und deutet dabei auf mein Gesicht.
    Instinktiv fasse ich mir mit einer Hand ins Gesicht und überprüfe als Erstes, ob meine Nase noch an der richtigen Stelle sitzt. Fühlt sich normal an und scheint auch nicht gebrochen zu sein. Beim Betasten meines Kinns schrecke ich jedoch zurück, als ich ein deutliches Brennen wahrnehme. Der Blick auf meine Hand bestätigt meine Befürchtung: Blut.
    »Sieht aus, als hättest du dir das Kinn aufgeschlagen«, gibt mir Marc recht. »Nur gut, dass ich für alle Fälle gerüstet bin.« Aus seiner kleinen Armtasche kramt er ein Pflaster und ein kleines Fläschchen hervor.

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