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Schoen wie Kaesekuchen

Schoen wie Kaesekuchen

Titel: Schoen wie Kaesekuchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emily van Hill
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auf der Zunge liegt.
    »Letztlich schulden wir der anwesenden Mortatin vor allem eine Entschuldigung für unser Fehlverhalten. Wie können wir von ihr gute Taten verlangen, wenn wir selbst uns so schäbig benehmen, nicht wahr, Samson? Also bitte entschuldigen Sie unser kindisches Benehmen, meine Liebe, aber hier oben ist so wenig los, da sind wir immer dankbar, wenn sich uns mal eine kleine Abwechslung bietet und es ist ja niemand zu Schaden gekommen. Samson?« Auffordernd schaut Petrus meinen Lieblingsfeind an.
    »Ja, wie der Petrus schon sagte, Mortatin. Wir haben uns da nicht vollkommen korrekt verhalten und also ... was ich sagen muss ... Folgendes ... äh, ‘tschuld ... öhöhö ...« Der Rest seiner Worte geht in einem vorgetäuschten Hustenanfall unter. Aber ich will mal nicht so sein und vor allem will ich mein Glück nicht herausfordern. Nachdem sich auch noch Jakobus bei mir entschuldigt hat, erteile ich ihnen Absolution. »Danke, sehr aufmerksam von Ihnen allen.«
    »Gut, gut. Dann machen wie vier uns mal auf den Weg zum Himmlischen Rat. Monique, Sie dürfen dieses Mal bei der Anhörung leider nicht dabei sein. Aber fühlen Sie sich ganz wie zuhause. Nehmen Sie sich etwas Blaubeerschorle und probieren Sie unbedingt ein paar von den Sternenplätzchen. Die schmecken himmlisch! Kein Sorge, es wird nicht allzu lange dauern.«
    »Bis später, Moni. Mach dir keine Gedanken, das wird schon. Ich stimme auf jeden Fall für dich, wenn mich einer fragt«, verabschiedet sich Bernd. Ehe ich mir richtig im Klaren darüber bin, sind die Drei mit einem leisen Plopp verschwunden. Na super, dann wünsche ich mir mal, dass das klappt. Ich wage kaum zu hoffen, dass es vielleicht doch noch irgendeine Chance auf meinen alten Körper gibt und damit auf mein altes Leben gibt. Trotz der Anspannung lehne ich mich in dem herrlich weichen Sofa zurück. Es umfängt mich mit warm und innerhalb kürzester Zeit bin ich vollkommen entspannt. Von einem wunderbaren Glücksgefühl beschwingt, lächle ich selig vor mich hin und genieße einfach den Moment. So fühlt sich das also an, wenn man im Himmel lebt. Gar nicht so schlecht.
    Mein Blick fällt auf die kleine, silbern glänzende, mit Knabbereien gefüllte Schale, die einladend vor mir auf dem Tisch steht. Ach was soll‘s? Jetzt, da ein Körperwechsel hoffentlich bald bevorsteht, kann ich auch noch ein paar nicht fettfreie Leckereien verputzen. Entschlossen greife ich in die Schale und fische eine große Handvoll verschiedener Süßigkeiten heraus. Nach eingehender Betrachtung entscheide ich mich für etwas, das aussieht wie eine kandierte Rosenblüte. Eine wahre Geschmacksexplosion findet in meinem Mund statt und die Leckerei verschwindet so wunderbar zart schmelzend, wie es keine Schokolade auf der Welt könnte. Ich versuche, einzelne Aromen herauszuschmecken, aber es gelingt mir nicht. Hoffentlich kann ich diesen Geschmack für immer behalten. Ich werde auch nie wieder Zähne putzen. Ob ich Chancen habe, mir ein paar davon mit auf die Erde zu nehmen? Ich muss Petrus unbedingt danach fragen, wenn er zurück ist. Selbst wenn so eine kleine Blüte 1000 Kalorien hätte, könnte ich ihr nicht widerstehen. Schmatzend und alles andere als damenhaft lecke ich mir über die Lippen. Mit einem leisen Bling steigt eine Luftblase aus meinem Mund hervor. Peinlich berührt halte ich mir die Hand vor. Zu meinem Erstaunen sehe ich die Luftblase, die in allen Regenbogenfarben schillert und die Form eines Kolibris angenommen hat, direkt vor mir schweben. Mit leichtem Flügelschlag steigt sie höher und zerplatzt mit einem wunderbar, klangvollen Zwitschern. Verdutzt blicke ich noch einen Moment an die Stelle, an der eben noch der Luftblasenkolibri schwebte. Sieht ganz so aus, als gäbe es hier oben noch einige andere Sachen, die einem das Leben so angenehm machen wie das Wolkensofa. Ob ich jetzt vielleicht noch etwas von der Blaubeerschorle probiere? Ich würde gerne, aber ich habe Angst den Geschmack, den die Rosenblüte in meinem Mund hinterlassen hat, zu zerstören und mich nicht mehr daran erinnern zu können. Ich schaue nach, ob in der Schale noch eine weitere Rosenblüte ist, aber anscheinend habe ich die Letzte verspeist. Unter dem Aspekt verzichte ich dann doch lieber auf die Blaubeerschorle. Ich genieße weiterhin das großartige Sitzgefühl, welches das Sofa mir beschert. Trotz der unangenehmen Situation, schließlich besteht immer noch die Möglichkeit, dass ich für den Rest meines Lebens in

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